Börsen-Debütant Evonik kann für Milliarden einkaufen

Evonik feiert heute seine Premiere an der Frankfurter Börse. Doch nicht nur der Börsengang spült Geld in die Kassen. Vorstandschef Klaus Engel plant nun eine groß angelegte Einkaufstour.

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Evonik-Chef Klaus Engel zielt zwar zunächst auf den Einzug des Chemiekonzerns in den MDax. Das Unternehmen gilt aber auch als heißer Dax-Kandidat. Quelle: dpa

Frankfurt Der vor dem Börsengang stehende Chemiekonzern Evonik kann nach Einschätzung von Vorstandschef Klaus Engel Milliarden für Zukäufe ausgeben. "Vor allem Firmen, die mit Ressourceneffizienz, Gesundheit, Ernährung oder Spezialmaterialien zu tun haben, interessieren uns", sagte er dem "Handelsblatt" in einem Interview. "Für verschiedene Akquisitionen können wir bis zu einer Milliarde Euro locker ausgeben. Und da kommen jetzt noch Mittel aus den Immobilien hinzu." Diese sollen verkauft werden. Mit Hilfe von günstigen Krediten habe Evonik "einiges mehr als die genannte Milliarde Euro zur Verfügung". Konkretes gebe es allerdings nicht zu berichten.

Evonik feiert am Donnerstag seine Premiere an der Frankfurter Börse. Dann sind 14,5 Prozent der Aktien im Besitz außenstehender Aktionäre. Das Essener Spezialchemieunternehmen hatte die Papiere allerdings nicht öffentlich angeboten, sondern in drei Schritten bei Investoren platziert, nachdem drei Anläufe an die Börse vorher im Sande verlaufen waren. Der Staatsfonds Temasek aus Singapur hält nun 4,6 Prozent. Die letzte Tranche im Wert von 345 Millionen Euro ging erst am Mittwoch zu 32,20 Euro je Aktie an Investoren. Damit sind nun Aktien im Wert von fast 2,2 Milliarden Euro im Streubesitz, insgesamt wird Evonik mit 15 Milliarden Euro bewertet.

"Wir mussten am Schluss Investoren, die bis zu fünf Prozent zeichnen wollten, leider ablehnen", sagte der Chef der RAG-Stiftung, Werner Müller. Die Stiftung hält nach dem Börsengang noch 68 Prozent, der Finanzinvestor CVC rund 18 Prozent. Beide Großaktionäre wollen ihre Beteiligungen weiter abbauen. "Laut Stiftungssatzung haben wir den klaren Auftrag, den Anteil an Evonik weiter abzuschmelzen, bis auf maximal 25,1 Prozent", sagte Müller. "Dafür haben wir viel Zeit." Vorstandschef Engel sagte, Ziel von Evonik sei zunächst der Einzug in den Nebenwerteindex MDax. Mittelfristig gilt der Konzern aber als Dax-Kandidat.

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