Börsen in Fernost US-Wahlen bannen Asiens Anleger

Trumps Schatten reicht auch bis in den fernen Osten. Ohne die geschlossene Börse Tokio übernehmen die Märkte Asiens die Schwunglosigkeit der Wall Street. Im Reich der Mitte aber lassen Konjunkturdaten die Kurse steigen.

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Wenn die Tokioter Börse geschlossen bleibt, darf der Blick auch mal woanders hingehen. Quelle: Reuters

Vor der Präsidentenwahl in den USA sind die meisten Anleger in Fernost auch am Donnerstag in der Defensive geblieben. Im Gesamtmarkt gab es nur Schwung, in Tokio blieb das Parkett leer – ein japanische Feiertag bescherte den Arbeitsnehmern einen freien Tag. In China sorgten positive Konjunkturdaten hingegen für Kursanstiege. Auch in Australien gab es ein Plus.

Für Verunsicherung sorgten Medienberichte, wonach einige FBI-Mitarbeiter über Ermittlungen gegen die Stiftung der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton nachdenken, auch wenn hochrangige Vertreter der Bundespolizei und des Justizministeriums nicht viel davon hielten. Investoren befürchten, dass es bei einem Wahlsieg des republikanischen Kandidaten Donald Trump zu Unklarheit über den weiteren Kurs der US-Wirtschaft und Protektionismus kommen könnte.

„Wir sind noch nicht an dem Punkt angekommen, wo wir über Konservendosen und Bunker nachdenken müssen, aber wir erhalten gerade eine Lektion darüber, welche Auswirkungen die Politik auf die Finanzmärkte hat“, sagte Christ Weston,

Chefstratege beim Handelshaus IG Research. Das Thema sei bestimmend am Markt, wichtiger als die Geldpolitik der Notenbanken. Die Entscheidung der US-Notenbank Fed, den Leitzins nicht anzutasten, spielte kaum eine Rolle – sie war ohnehin erwartet worden.

Der MSCI-Index für die asiatischen Märkte außerhalb Japans gab 0,1 Prozent nach. Mit Tokio fehlte der wichtigste Treiber in Asien. Besser sah es nach positiven Konjunkturdaten in China aus: In Shanghai schloss der Leitindex 0,8 Prozent fester, das Barometer für die wichtigsten Aktien aus Shanghai und Shenzhen gewann sogar 0,9 Prozent. Die Dienstleister haben im Oktober Fahrt aufgenommen, der Einkaufsmanagerindex stieg auf 52,4 Punkte und lag damit über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Der All Ordinaries, Australiens Leitindex, trat mit 5306 Punkten auf der Stelle.

Am Devisenmarkt kostete der Euro mit 1,1123 Dollar etwas mehr als am Mittwochabend in New York. Im Vergleich zur japanischen Währung gab der Dollar nach auf 102,58 Yen.

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