Börsengang der Deutsche-Bank-Fondstochter Erster Kurs der DWS-Aktien liegt bei 32,55 Euro

Die DWS feiert ihr Börsendebüt. Doch Börsenturbulenzen und Zweifel an der Strategie der Deutschen Bank überschatten den Börsengang der Fondstochter.

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Die Fondstochter der Deutschen Bank feiert Börsendebüt. Doch das Marktumfeld ist schwierig. Quelle: Reuters

Frankfurt Die Deutsche Bank hat DWS aufs Börsenparkett gebracht. Die Aktien der Fondstochter von Deutschlands größtem Geldhaus wurden am Freitagmorgen zu einem ersten Kurs von 32,55 Euro gehandelt. Der Ausgabepreis – das stand seit Donnerstagabend fest – betrug 32,50 Euro pro Anteilsschein.

Und auch, wenn auf dem Frankfurter Parkett die Korken knallten – so richtig zum Feiern dürfte den wenigsten Anlegern zumute sein. Denn im Vorfeld ihres Börsengangs hatte DWS mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen.

So wirft der jüngste Kursrutsch der Deutschen Bank ein ungutes Licht auf ihre Tochter. Am Donnerstag war der Kurs der Deutschen Bank auf 11,65 Euro gesackt – so tief wie seit der Vertrauenskrise im Herbst 2016 nicht mehr.

Am Freitag ging es für die Aktien des Geldhauses um rund 2,3 Prozent nach unten. Zuletzt kosteten sie 11,40 Euro. Grund ist die Angst der Investoren vor schwächer als erwarteten Zahlen im ersten Quartal, aber auch neue Zweifel am Geschäftsmodell belasten die Aktie.

Einige Analysten fürchten weitere Kursverluste. So rechnet der US-Finanzriese Citi mit einem Absturz auf 8,60 Euro - das wäre noch deutlich niedriger als die Rekordtiefstände aus dem September 2016.

Auch das allgemeine Marktumfeld belastet die Deutsche-Bank-Tochter. Die DWS litt unter den teilweise heftigen Kursschwankungen an den Aktienmärkten, ausgelöst durch die Angst vor einem globalen Handelskrieg und die Furcht vor unerwartet schnell steigenden Zinsen.

Ausgerechnet am Tag ihres Börsengangs geht an den Märkten erneut die Angst umher: So hat der US-Präsident Donald Trump am Donnerstag Strafzölle gegen chinesische Importgüter angekündigt und die Börsen weltweit ins Minus getrieben. So verlor wichtigste US-Handelsindex Dow Jones im Donnerstagshandel 2,98 Prozent auf 23.958 Punkte; der japanische Leitindex Nikkei büßte 4,5 Prozent auf 20.618 Punkte ein. Und der Dax verlor zur Handelseröffnung mehr als 100 Punkte. Der Leitindex eröffnete 0,8 Prozent tiefer bei 11.093 Punkten.

Wegen der Rückschläge im Vorfeld des Börsengangs wird die Deutsche Bank wohl geringere Einnahmen aus dem DWS-Parkett-Debüt hinnehmen müssen. Interne Berechnungen der Deutschen Bank hatten den Wert der DWS vor dem Börsengang auf bis zu acht Milliarden Euro taxiert.

Jetzt summiert sich die gesamte Marktkapitalisierung auf lediglich 6,5 Milliarden Euro. In den Büchern der Bank steht die Fondstochter mit rund 6,4 Milliarden Euro, so dass dem Geldhaus zumindest ein kleiner Buchgewinn von 100 Millionen Euro im ersten Quartal bleibt – ein schwacher Trost für die Mutterbank, die so dringend eine Erfolgsgeschichte bräuchte.

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