Wiwo.de: Herr Halver, der Börsensommer lief für viele besser als erwartet. Aktuell belastet jedoch der Syrien-Konflikt die Märkte. Was sind die Befürchtungen?
Robert Halver: Geopolitische Risiken sind schwer einzuschätzen. Ist es ein kurzer Konflikt oder einer mit Kollateralschäden für die gesamte Region und die Ölversorgung? Einige Finanzmarktteilnehmer befürchten, dass es nicht bei einem kurzen, „chirurgischen“ Militärschlag gegen Syrien bleiben könnte. Denn Erfahrungen im Irak und Afghanistan zeigen, dass kriegerische Auseinandersetzungen deutlich länger andauern und die Weltbörsen nachhaltig verunsichern können. Außerdem ist Syrien ein hoch militarisierter Staat, der als Gegenreaktion auch die Nachbarländer Türkei oder Israel in Mitleidenschaft ziehen könnten. Schnell könnte das zu einem Regionalkonflikt eskalieren, der auch die verbündeten Syriens, den Iran, Russland und China, mit einbezieht.
Wie würden die Märke darauf reagieren?
Sichere Häfen wie Gold und Silber, Staatsanleihen der USA, der Schweiz und Deutschlands wären heißbegehrt. Daneben würde der Ölpreis dramatisch ansteigen. Die Aktienmärkte hätten bei dieser Flucht in die Sicherheit das Nachsehen.
Zur Person
Robert Halver, Jahrgang 1963, ist seit 2008 Leiter der Kapitalmarktanalyse der Baader Bank. Seine Laufbahn begann er nach dem BWL-Studium als Wertpapieranalyst bei der Sparkasse Essen, später war er Wertpapierstratege beim Bankhaus Delbrück und der Schweizer Bank Vontobel. Halver ist gefragter Experte und eins der bekannten Gesichter vom Frankfurter Börsenparkett.
Gold, Ölpreis sowie Bundes- und US-Anleihen verzeichnen bereits Anstiege. Wird das so weitergehen?
Nach meiner Einschätzung nicht. Die USA, Großbritannien und Frankreich beabsichtigen nicht, das Regime Assad zu beseitigen, werden also keinen langwierigen Bodenkrieg durchführen. Es geht darum, ein Zeichen gegen den Gasangriff zu setzen. Die westliche Welt weiß um das politische und religiöse Pulverfass Syrien und hat aus den Konflikten mit Afghanistan und Irak gelernt. Interessanterweise bleiben auch die russische und chinesische Regierung vergleichsweise ruhig. Offensichtlich hat man sich mit Moskau und Peking schon auf einen begrenzten Militärschlag verständigt. Das nährt die Hoffnung, dass - wenn die Kanonen tatsächlich donnern, dies aber nur kurzfristig tun - wieder der positive konjunkturelle und geldpolitische Status Quo marktbestimmend sein wird und Aktien beflügelt werden.
Welche Themen entscheiden denn mittel- bis langfristig über den Börsentrend?
Die Stimmung ist aktuell verhalten. Darüber hinaus gibt es drei Themen, die den Aktienmarkt in Deutschland bewegen. Erstens: Wann und wie kommt das Tapering, also die Drosselung der milliardenschweren Geldspritzen durch die US-Notenbank. Dabei wird uns eine Liquiditätswüste sicherlich nicht drohen, im Gegenteil. Zweitens die Bundestagswahl - wobei die Börse sowohl mit Schwarz-Gelb als auch mit einer Großen Koalition zurechtkäme. Und drittens das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Staatsanleihekäufen der Europäischen Zentralbank. Dabei gehe ich aber davon aus, dass die Karlsruher Richter das Ankaufprogramm für Staatsanleihen durch die EZB mit kleinen Auflagen durchwinken werden und somit von dieser Seite kein Ungemach für die weitere Euro-Stabilisierung droht.
Wann werden sich diese Faktoren an der Börse niederschlagen?
Entscheidend ist, dass diese Verunsicherungsfaktoren Anfang Herbst aus der Welt geschafft wurden, dass also aus Unsicherheit Fakten werden. Mit 8200 Punkten im DAX sind wir nicht wirklich weit vom Allzeithoch entfernt. Vor dem Hintergrund, dass die Probleme in der Eurozone zwar nicht gelöst, aber zumindest zugeschüttet sind, haben wir recht stabile Kurse. Es fehlen im Moment nur etwas die Anschlusskäufe, um die Börse nachhaltig über das Rekordhoch zu hieven. Pessimistisch muss man jedoch nicht sein.
Spricht die Konjunkturentwicklung für einen weiteren Kursanstieg, oder ist das schon längst eingepreist?
Ich erwarte für die Euro-Zone positive konjunkturelle Überraschungen, wenn auch absolut betrachtet auf immer noch schwachem Niveau. Einen kräftigen Aufschwung werden wir nicht erleben. 2014 wird es dann noch besser laufen, weil sich dann die Weltkonjunktur festigt - etwa in Amerika - und die Chinesen und Japaner mit billigem Geld nachhelfen. In Deutschland leben wir ganz gut von der Weltwirtschaft und haben ein gesundes Konsumklima entwickelt – auch weil wir auf unsere Sparbücher und Festgelder kaum Zinsen bekommen. Die Leute geben ihr Geld lieber aus.
"Konjunktur wird so oder so geschützt"
Ihre Prognose für den Dax?
Ich bin der Meinung, dass der Dax zum Ende des Jahres bei 8800 Punkten steht. Und im nächsten Jahr dürfte er noch weiter klettern. Außerdem sind viele Anleger noch nicht dabei. Es gibt noch sehr viel Geld, das an den Seitenrändern steht und gar nicht investiert ist. Das ist eine gesunde Marktverfassung mit Potenzial. Den Untergangspropheten, die vom Zusammenbruch im Herbst sprechen, sage ich, sie sollen sich mal in die Lage von Frau Merkel, den Herren Obama, Hollande oder Draghi hineinversetzen. Die werden wie bisher alle Register ziehen, um die Finanzwelt vor dem Abgrund zu bewahren. Längerfristig muss man aufgrund der strukturellen Disharmonien der Eurozone dennoch von Existenzgefährdung sprechen.
Zuletzt sorgten auch Spekulationen um einen neuen Schuldenschnitt für die Griechenlandgläubiger und ein neues Rettungspaket für Unruhe an der Börse. Die Rettung der Eurozone dürfte uns noch länger begleiten. Ist das an der Börse kein Stimmungskiller?
An die Stabilisierung der Eurozone mit stabilitätsfremden Instrumenten haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Und egal, wie die Bundesregierung nach der Wahl aussieht – auch sie wird das Wort Stabilität nicht mehr groß schreiben. Sie wird deutlich lockerer und duldsamer mit neuen Schulden und Sparauflagen in der Euro-Südzone umgehen. Auch so wird die Konjunktur gestützt. Schon aus Angst, dass etwas sozialpolitisch umkippt, wird sich auch die Politik in Berlin fragen, was ihr lieber ist. Stabilität macht nicht satt, aber sozialpolitisch bringt sie große Probleme. Bleiben nur noch mehr Schulden. In Berlin ist das schon akzeptiert: Okay, wenn es denn sein muss. Die klassische deutsche Stabilitätsmusik bekommt nämlich außerhalb unserer Grenzen so viel Anerkennung wie unsere Lieder beim Eurovision-Song-Contest: Germany zero points.
Welchen Wahlausgang erwarten die Börsenteilnehmer – und welcher wäre gut für die Investoren?
Der Wahlkampf spielt an den Börsen keine große Rolle. Ist ja alles Wohlfühlwahlkampf. An der Börse scheint man nicht an Rot-Grün zu glauben, Schon aus Tradition wäre an der Börse die Kombination Schwarz-Gelb wohl der Favorit der Herzen. Diese Konstellation würde die Regierungsarbeit aber wegen der rot-grünen Mehrheit im Bundesrat eher erschweren. Viele scheinen daher auch mit einer Großen Koalition unter Merkels Führung leben zu können. Und die Große Koalition könnte die heißen Eisen richtig anpacken: Euroland mit mehr Schulden stillschweigend stabilisieren, Griechenland retten und hinnehmen, dass die EZB den Staatsanleihemärkten der Euro-Südzone zur Not Feuerschutz gibt. An der Börse ist die Hoffnung ohnehin geschwunden, dass die gute alte deutsche Stabilität nochmal zurückkommt.
Sind Sparprogramme nicht Voraussetzung für eine Erholung in den Krisenländern in der Zukunft?
Griechenland werden wir – so sehr ich das den Griechen wünschen würde – kaum in einen mit uns konkurrierenden Industriestaat verwandeln können. Das geht schon allein aufgrund klimatischer, geographischer und topographischer Bedingungen nicht. Dort ist man weit weg von den Wirtschaftszentren Europas. Eine Infrastruktur wie in Deutschland, Holland oder Belgien ist dort einfach nicht möglich. Also müssen wir mit dem Schuldenmachen - etwa mit längeren Kreditlaufzeiten, Zinserleichterungen oder Konjunkturprogrammen - dagegen halten, damit Griechenland stabilisiert werden kann. Die politische Entscheidung, dass Griechenland in der Eurozone bleiben soll, ist ja längst gefallen. Das geht aber dann nur mit laufend neuen Krediten oder neuen Schuldenschnitten. Diese Tabula-rasa-Lösung wäre ohnehin die ehrlichste, ist aber politisch nur schwer durchsetzbar. Enttäuschend ist es für mich, dass selbst unsere großen Euro-Partnerländer keine wirklichen Reformen durchführen, obwohl diese längerfristig zu selbsttragenden Aufschwüngen führen würden. Dort vertraut man mehr auf Schulden und eine barmherzige Geldpolitik.
Eine Rückkehr zur Einhaltung der Maastricht-Grenzen zur Staatsverschuldung erwarten sie demnach nicht.
Die nationalen Regierungen haben Angst, dass die Erfüllung der Maastricht-Kriterien zu politischen Radikalisierungen führt. Und dann ist alles zu spät, dann endet die Leidensfähigkeit der Bewohner und die Eurozone ist unmittelbar gefährdet. Insofern werden sich Italien, Spanien oder Frankreich keinem Euro-Rettungsschirm mit seinen Spardiktaten beugen. Immerhin, solange die EZB geldpolitisch stützt, muss es nicht der deutsche Finanzminister mit seinem Haushalt zu tun. Halleluja.
"Die Tapering-Debatte ist eine Scheindebatte"
Andererseits fürchten Anleger offenbar, die US-Notenbank könnte den Geldhahn – Stichwort Tapering – langsam zudrehen. Das hat schon für Kursverluste an den Börsen gesorgt. Ist das nicht widersprüchlich?
Das ist eine große Verunsicherung, weil es weder für die derzeitige Geld-Sintflut und erst recht für deren wie auch immer geartete Normalisierung keine historische Blaupause gibt. Grundsätzlich ist diese Tapering-Debatte nur eine Scheindebatte. Denn selbst wenn Tapering dafür sorgt, dass im kommenden Jahr nicht ein Cent zusätzliche Liquidität in den Markt gepumpt wird, hält die US-Geldpolitik immer noch wichtige Trümpfe für einen wirtschaftlichen Aufschwung in der Hand.
Welche sehen Sie denn?
Erstens: Die Überschussreserven der Geschäftsbanken bei der US-Notenbank Fed von fast einer Billion Dollar. Die reichen mühelos aus, um die gesamte Volkswirtschaft der USA mehrfach zu refinanzieren. Uns droht also keine Liquiditätswüste. Wir sind nach wie vor im Regenwald der Liquidität. Zweitens: Der Notenbankzins wird ja auf absehbare Zeit unten bleiben. Außerdem hat die EZB noch gar nicht angefangen, ihre geldpolitische Munition zu verschießen. Drittens: Die japanische Notenbank entwickelt sich immer mehr zur globalen Gelddruckmaschine. Bei schwacher Währung, niedrigem Zins und viel Geld in Japan, kann man sich auch dort verschulden und das Geld rund um den Globus transferieren. Wir brauchen Bernankes Geldschwemme daher nicht mehr so.
Das müsste doch den meisten Börsianern ohnehin klar sein. Warum reagieren die Märkte dann auf jedes Räuspern von US-Notenbankchef Ben Bernanke so nervös?
Die Frage ist berechtigt. In den USA sind die Zinsen teilweise schon dramatisch gestiegen, obwohl Tapering noch gar nicht begonnen hat und die Fed weiter monatlich 85 Milliarden Dollar in den Anleihemarkt pumpt. In den Schwellenländern steigen die Zinsen so schnell, dass man dabei zuschauen kann. Dort werden massiv Investorengelder abgezogen. So, als wollten die Amerikaner den Chinesen mal zeigen, wer das Sagen in der Finanzwelt wirklich hat. Was die Märkte stört, ist die Verunsicherung, wann und wie das Tapering kommt. Das Warten macht die Finanzmärkte nervös.
Die Kapitalmärkte müssen aber weiter einen Schwenk zu einer restriktiven Notenbankpolitik fürchten.
Wenn die Katze aus dem Sack ist, werden sich die Märkte beruhigen und merken: Mehr Wasser im Schwimmbad als bis zur Oberkante Beckenrand bringt nichts. Der Rest läuft nur über und kann gar nicht genutzt werden. Die Investoren werden also erkennen, dass die Liquidität nicht abnimmt, sondern nur der Zuwachs an Liquidität gebremst wird. Bernanke will in seinen letzten Wochen im Amt mit seinem Tapering verhindern, dass Aktienmärkte, Rohstoffmärkte, Gold- und Immobilienpreise im Turmbau zu Babel münden. Er möchte verbal seine Liquiditätspolitik normalisieren, was in der Realität aber nicht passiert, denn dann müsste er Geld aus dem System abziehen.
Privatanleger sollten auf Aktien sparen
Dann würden also die Anleiherenditen wieder sinken?
Ich erwarte im vierten Quartal jedenfalls gemäßigtere Zinsen. Außerdem wird EZB-Chef Draghi schon deshalb einen deutlichen Renditeanstieg am Anleihenmarkt niemals zulassen, weil es sonst für die Mitgliedsländer – vor allem im Süden - zu teuer wird. Deshalb dürften auch Wetten auf steigende Anleihekurse kaum aufgehen. Wer schon Anleihen hat, kann vielleicht noch leichte Kursgewinne mitnehmen.
Welche Anlagestrategie empfehlen Sie Privatanlegern?
Grundsätzlich sind in einer gesunden Portfoliomischung zwar auch Staatsanleihen und Festgeld drin. Aber die klassische Altersvorsorge über Festverzinsliches funktioniert nicht mehr, da die Inflation von den Renditen nichts übrig lässt. Da sind regelmäßiges Sparen im Sparplan und Sachwerte das A und O. Für Privatanleger haben Ansparpläne für Aktien derzeit viel Charme. Viele Finanzdienstleister bieten inzwischen auch das Ansparen auf Einzelaktien an. Das macht vor allem dann Sinn, wenn man Angst vor Schwankungen an den Börsen hat. Und die werden wir gewiss verstärkt haben. Ich gehe davon aus, dass die Themen Griechenland, Euro-Rettung oder auch geopolitische Risiken wie jetzt in Syrien für deutliche Kursschwankungen sorgen. Umso wichtiger ist es, seine Ansparpläne durchzuhalten und damit die Schwankungen auch auszunutzen.
Wie können sich Anleger auf politisch getriebene Börsen einstellen, an denen Wirtschaftsdaten und Unternehmenszahlen in den Hintergrund treten?
Die oberste Direktive der Politik ist es, die Finanzmärkte nicht kollabieren zu lassen. Feuerwehr und Ambulanz werden immer zur Stelle sein. Es macht auch für den Anleger keinen Sinn, seine ganze Rendite der Stabilität zu opfern. Vielmehr sollte er erst recht auf deutsche Stabilitätsaktien setzen, die von der Weltwirtschaft profitieren. Das schließt den gesunden Mittelstand und Dividendenpapiere mit ein. Das ist eine vernünftige und sachkapitalorientierte Vorgehensweise. Dann ist der Sparer auch gefeit vor Inflation, die viele Portfoliomanager und Experten ohnehin höher kalkulieren, als die offiziell verkündete Inflationsrate. Diese tatsächlich höhere Inflation, die von der Rendite nicht kompensiert ist, ist der Preis, den wir für die Euro-Rettung zu zahlen haben.
Also kann es noch immer zum Crash kommen und Anleger werden wieder auf Gold setzen?
Wenn die Liquidität so hoch bleibt, brauchen wir weiter Gold im Depot. Für mich sind Gold und Silber hervorragende Depotbeimischungen. Aber die Notenbanken werden uns nicht den Gefallen tun und Gold und Silber auf Preise steigen lassen, die fundamental durchaus gerechtfertigt wären. Die Notenbanker wollen nicht, dass Edelmetalle zu einer Alternativwährung werden. Es ist kein Geheimnis, dass über die Derivatemärkte der Goldpreis manipuliert wird. Für Sparer gilt: Gold und Silber dienen weiter dem Werterhalt und der Inflationsbekämpfung. Gegen eine solche Versicherung ist nichts zu sagen.
Heiße Wetten auf gefallene Engel
Wie lautet ihr Fazit? Bekommen wir eine Herbstrally am Aktienmarkt?
Die Chancen sind gut, dass sich zum Ende des Sommers ein Ende der Unsicherheiten einstellt: Bundestagswahl entschieden, Tapering beschlossen und Karlsruhe winkt die Rettungspolitik durch. Dann spricht alles für einen zweiten Aktienfrühling im Herbst. Die Welt wird weiter gerettet, wir haben eine konjunkturelle Belebung weltweit, die deutsche Konjunktur profitiert vom guten Export. Das zeigen die Frühindikatoren schon an. Der Ifo-Index ist zum vierten Mal in Folge gestiegen. Ich halte diesen Index aufgrund seiner sauberen Berechnung für einen der besten Frühindikatoren der Welt. Die Anleger werden trotz schwierigem, instabilem Makrokosmos nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern in ihrem Mikrokosmos das Beste daraus machen: Alle Faktoren sprechen dann ganz klar für Aktien – ein fast perfektes Szenario.
Haben Sie auch einen Rat für eher kurzfristig orientierte Anleger?
Die Zocker können natürlich auf die gefallenen Engel setzen, etwa einzelne Banken, Stahlhersteller oder die Düngemittelindustrie. Auch die Schwellenländer werden wiederkommen, weil Amerika kein Interesse daran hat, dass ihnen die Außenhandelspartner wegbrechen, die gleichzeitig wichtige Abnehmer für US-Staatsanleihen sind. So funktioniert das Spiel nun mal: Die Schwellenländer dürfen exportieren, wenn sie dafür auch Staatsanleihen übernehmen. Und China ist zum Wachstum verdammt. Damit ergeben sich auch kurzfristige Chancen für risikofreudige Anleger. Auch Industriemetalle werden mit einer Erholung der Weltkonjunktur wieder gefragter sein.
Wann ist der Zeitpunkt gekommen, wieder auszusteigen?
Eine weltwirtschaftliche Rezession wie 2009 können wir uns nicht noch einmal leisten. Also wird das System politisch und geldpolitisch stabilisiert, koste es, was es wolle. Da brauchen Anleger also keine Angst zu haben, dass unsere Finanzwelt frühzeitig zusammenbricht. Und übrigens: Selbst wenn sie zusammenbrechen sollte, bin ich mit meinen Aktien als verbrieftem Sachkapital immer noch besser dran, als mit Staatspapieren und Geldvermögen – denn das ist in Deutschland in den vergangenen 200 Jahren sechsmal gestrichen worden. Aktien haben überlebt.