Börsenherbst "Für Aktien ein fast perfektes Szenario"

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Privatanleger sollten auf Aktien sparen

Erfolgreiche Industrie-Dax-Konzerne
Platz 10: SAP Quelle: dpa
Platz 9: Bayer Quelle: dpa
Platz 8: Deutsche Telekom Quelle: dapd
Top 7: Siemens Quelle: REUTERS
Top 5: RWE Quelle: REUTERS
Platz 5: E.On Quelle: dpa
Top 4: Daimler Quelle: REUTERS

Dann würden also die Anleiherenditen wieder sinken?

Ich erwarte im vierten Quartal jedenfalls gemäßigtere Zinsen. Außerdem wird EZB-Chef Draghi schon deshalb einen deutlichen Renditeanstieg am Anleihenmarkt niemals zulassen, weil es sonst für die Mitgliedsländer – vor allem im Süden - zu teuer wird. Deshalb dürften auch Wetten auf steigende Anleihekurse kaum aufgehen. Wer schon Anleihen hat, kann vielleicht noch leichte Kursgewinne mitnehmen.

Welche Anlagestrategie empfehlen Sie Privatanlegern?

Grundsätzlich sind in einer gesunden Portfoliomischung zwar auch Staatsanleihen und Festgeld drin. Aber die klassische Altersvorsorge über Festverzinsliches funktioniert nicht mehr, da die Inflation von den Renditen nichts übrig lässt. Da sind regelmäßiges Sparen im Sparplan und Sachwerte das A und O. Für Privatanleger haben Ansparpläne für Aktien derzeit viel Charme. Viele Finanzdienstleister bieten inzwischen auch das Ansparen auf Einzelaktien an. Das macht vor allem dann Sinn, wenn man Angst vor Schwankungen an den Börsen hat. Und die werden wir gewiss verstärkt haben. Ich gehe davon aus, dass die Themen Griechenland, Euro-Rettung oder auch geopolitische Risiken wie jetzt in Syrien für deutliche Kursschwankungen sorgen. Umso wichtiger ist es, seine Ansparpläne durchzuhalten und damit die Schwankungen auch auszunutzen.



Der große Bilanzcheck

Wie können sich Anleger auf politisch getriebene Börsen einstellen, an denen Wirtschaftsdaten und Unternehmenszahlen in den Hintergrund treten?

Die oberste Direktive der Politik ist es, die Finanzmärkte nicht kollabieren zu lassen. Feuerwehr und Ambulanz werden immer zur Stelle sein. Es macht auch für den Anleger keinen Sinn, seine ganze Rendite der Stabilität zu opfern. Vielmehr sollte er erst recht auf deutsche Stabilitätsaktien setzen, die von der Weltwirtschaft profitieren. Das schließt den gesunden Mittelstand und Dividendenpapiere mit ein. Das ist eine vernünftige und sachkapitalorientierte Vorgehensweise. Dann ist der Sparer auch gefeit vor Inflation, die viele Portfoliomanager und Experten ohnehin höher kalkulieren, als die offiziell verkündete Inflationsrate. Diese tatsächlich höhere Inflation, die von der Rendite nicht kompensiert ist, ist der Preis, den wir für die Euro-Rettung zu zahlen haben.

Also kann es noch immer zum Crash kommen und Anleger werden wieder auf Gold setzen?

Wenn die Liquidität so hoch bleibt, brauchen wir weiter Gold im Depot. Für mich sind Gold und Silber hervorragende Depotbeimischungen. Aber die Notenbanken werden uns nicht den Gefallen tun und Gold und Silber auf Preise steigen lassen, die fundamental durchaus gerechtfertigt wären. Die Notenbanker wollen nicht, dass Edelmetalle zu einer Alternativwährung werden. Es ist kein Geheimnis, dass über die Derivatemärkte der Goldpreis manipuliert wird. Für Sparer gilt: Gold und Silber dienen weiter dem Werterhalt und der Inflationsbekämpfung. Gegen eine solche Versicherung ist nichts zu sagen.

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