Düsseldorf Die deutschen Bundesanleihen haben am Dienstag Kursverluste verzeichnet. Spanische und italienische Anleihen waren hingegen gefragt, nachdem die erfolgreichen Emissionen von Geldmarktpapieren Sorgen um politische Turbulenzen in den beiden Ländern abschwächten.
Die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren lag zuletzt mit 1,64 Prozent um drei Basispunkte höher. Der Terminkontrakt Bund-Future fiel um 33 Basispunkte auf 142,52 Prozent.
Deutschland hat am Primärmarkt eine inflationsindexierte Bundesobligation bis 2018 um 1 Mrd. Euro aufgestockt, wobei die Zuteilung 953 Mio. Euro umfasste. Die durchschnittliche Rendite lag bei minus 0,78 Prozent.
Auch die Niederlande sind am Primärmarkt aufgetreten. Die Staatsanleihen mit fünf Jahren Laufzeit kamen mit einer durchschnittlichen Rendite von 0,884 Prozent an den Markt. Bei der jüngsten Auktion am 9. Oktober war eine rekordniedrige Rendite von 0,861 Prozent verzeichnet worden. Die zehnjährigen Anleihen des Landes rentierten zuletzt um vier Basispunkte höher bei 1,84 Prozent.
Spanische Bonds verzeichneten hingegen Kursgewinne. Die Rendite der spanischen Papiere bis 2023 fiel um 11 Basispunkte auf 5,31 Prozent. Spanien nahm mit zwei Geldmarktpapieren 5,57 Mrd. Euro am Markt auf und übertraf damit leicht das Maximalziel.
Italienische Staatsanleihen waren ebenfalls gesucht. Bei den Bonds mit zehn Jahren Laufzeit fiel die Rendite um zuletzt 13 Basispunkte auf 4,49 Prozent. Italien hatte zuvor einjährige Schatzpapiere im Volumen von 8,5 Mrd. Euro am Markt untergebracht.
„Die riskanten Themen in Italien und Spanien haben sich wieder etwas zerstreut“, sagte Piet Lammens, Leiter Analyse bei KBC Bank NV in Brüssel. „Selbst wenn es ein Wahlergebnis in Italien geben sollte, das für die Märkte nicht ideal ist, dürfte das unserer Meinung nach nicht Auslöser für eine neue Krise werden. Wenn es zu Ausverkäufen kommt, wird es Anleger geben, die bereit sind einzuspringen und diese Anlagen zu kaufen.“
Am Markt für US-Staatsanleihen gaben die Kurse etwas nach. Die Rendite der zehnjährigen Treasuries stieg um einen Basispunkt auf 1,97 Prozent. Der 30-jährige Longbond rentierte mit 3,18 Prozent einen Basispunkt fester.