Bonität S&P droht Portugal mit Abstufung

Wegen der politischen Unsicherheit in Portugal, droht Standard & Poor's mit einer Herabstufung der Bonität. Die Note befindet sich derzeit im Ramschbereich. Der Finanz- und Außenminister Portugals waren zurückgetreten.

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Am Freitag erklärte Regierungschef Pedro Passos Coelho das Ende der Regierungskrise Quelle: ap

London Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) droht Portugal wegen der zuletzt gestiegenen politischen Unsicherheit mit einer Herabstufung der Bonität. Der Ausblick für das Rating wurde von „stabil“ auf „negativ“ gesenkt, wie S&P am Freitag in London mitteilte. Die Kreditwürdigkeit des Landes wird jedoch weiter mit der Note „BB“ bewertet.

Die Note befindet sich damit weiter im Ramschbereich und ist zwei Stufen vom sogenannten Investmentstatus entfernt. Erst am 7. März hatte S&P den Ausblick auf stabil angehoben. Die Wahrscheinlichkeit für eine Herabstufung in den nächsten zwölf Monaten beziffert S&P auf eins zu drei.

Die Ratingagentur begründete ihre Drohung mit der Regierungskrise in Portugal. Die wachsende politische Unsicherheit könne die vollständige Rückkehr an die Kapitalmärkte erschweren und damit auch auch den Ausstieg aus dem Hilfsprogramm der Geldgeber-Troika. Es könne zu einer Herabstufung kommen, falls die Haushaltskonsolidierung sich verlangsame und die finanzielle Unterstützung durch die Eurozone und den Internationalen Währungsfonds (IWF) gefährdet werde.

In den vergangenen Tagen war zunächst Finanzminister Vítor Gaspar, der Architekt der harten Sparpolitik, zurückgetreten. Gaspar begründete seine Entscheidung mit der abnehmenden Unterstützung auch innerhalb der Regierung. Nach Gaspar stellte auch Außenminister Paulo Portas sein Amt zur Verfügung.

Am Freitag erklärte Regierungschef Pedro Passos Coelho jedoch das Ende der Regierungskrise. Passos versicherte, das mit den Geldgebern vereinbarte Spar- und Reformprogramm werde fortgesetzt.

S&P sieht jedoch die Gefahr, dass Reformen, die den Geldgebern versprochen wurden nicht mehr im Parlament beschlossen oder zumindest verzögert werden könnten. Zudem erwartet S&P, dass die portugiesische Wirtschaft, dass dritte Jahr in Folge schrumpfen wird.

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