Bundesanleihen geben nach Anleger suchen das Risiko

Für deutsche Bundesanleihen geht es deutlich abwärts. Gute Konjunkturdaten gaben den Anlegern Mut. Diese greifen auf der Jagd nach Rendite bei Anleihen der Krisenstaaten aus Südeuropa zu.

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Ein spanischer Fußballfan. Anleger greifen bei spanischen Anleihen zu. Quelle: dpa

Frankfurt Bei den deutschen Bundesanleihen haben sich am Dienstag nach über Erwarten starken Konjunkturdaten aus Deutschland die Kursverluste verstärkt. Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentierten zuletzt bei 1,28 Prozent vier Basispunkte höher. Der Terminkontrakt Bund-Future fiel um 50 Basispunkte auf 145,66 Prozent.

Der Auftragseingang in der deutschen Industrie ist im März saisonbereinigt um 2,2 Prozent gestiegen, nach einer Zunahme um revidiert 2,2 Prozent im Februar. In einer Umfrage von Bloomberg News war mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet worden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank der Auftragseingang um 0,4 Prozent, statt wie erwartet 2,9 Prozent.

Bei den Anleihen aus den Peripherieländern der Eurozone waren italienische und spanische Papiere gefragt. Zehnjährige Italien-Bonds rentierten zuletzt fünf Basispunkte niedriger bei 3,87 Prozent. Bei den spanischen Staatspapieren mit zehnjähriger Laufzeit fiel die Rendite um zwei Basispunkte auf 4,06 Prozent.

Bei den zehnjährigen Portugal-Bonds erhöhte sich die Rendite um sechs Basispunkte auf 5,44 Prozent. Ab heute will die Troika aus Europäischer Union, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank die jüngsten Sparpläne der Regierung prüfen. Darüber hinaus hat Portugal die Konsortialbanken für die Emission einer zehnjährigen Anleihe mandatiert, die - abhängig von den Marktbedingungen - in Kürze an den Markt kommen soll, wie am Montag verlautete. Die Preisindikation liegt bei 400 bis 405 Basispunkten über dem mittleren Swapsatz. Das Volumen solle bei maximal 3,0 Milliarden Euro liegen und Investoren hätten bereits Interesse für 4,0 Milliarden Euro an Papieren signalisiert, hieß es weiter.

Am Primärmarkt hat Österreich eine zehnjährige Anleihe im Volumen von 660 Millionen Euro aufgelegt. Die durchschnittliche Rendite lag mit 1,621 Prozent auf einem Rekordtief. Darüber hinaus brachte die Republik sechsjährige Bonds über 660 Millionen Euro mit einer Durchschnittsrendite von 0,794 Prozent am Markt unter. Deutschland hat eine zehnjährige inflationsindexierte Anleihe um 1,0 Milliarden Euro aufgestockt, die Zuteilung lag bei 740 Millionen Euro. Die reale Durchschnittsrendite kam auf minus 0,4 Prozent. Am Geldmarkt bietet der Eurorettungsfonds ESM Drei- Monats-Papiere im Volumen von bis zu 3,0 Milliarden Euro an.

Am Markt für US-Staatsanleihen sind die Kurse zuletzt etwas gefallen. Treasuries mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentierten bei 1,77 Prozent einen Basispunkt höher. Das US- Finanzministerium will in dieser Woche Staatspapiere im Gesamtvolumen von 72 Milliarden Dollar am Markt unterbringen.

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