Business-Netzwerke Wie Xing LinkedIn auf Distanz halten will

Xing will den Vorsprung vor LinkedIn auf dem deutschsprachigen Markt wahren. Gelingen soll das mit einer Neuerung, die sehr an einen Vorstoß des US-Konkurrenten erinnert.

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Xing versus LinkedIn Quelle: Getty Images, Montage

Als Anfang der vergangenen Woche bekannt wurde, dass der US-Softwareriese Microsoft das amerikanische Business-Netzwerk LinkedIn für 26 Milliarden Dollar kaufen wolle, blieb der Blick meist jenseits des großen Teichs: LinkedIn-Mitgründer Konstantin Guericke etwa verriet im Gespräch mit der „WirtschaftsWoche“, dass die Redmonder bereits 2006 wegen einer Übernahme angefragt hätten und jetzt vor allem „Google und Salesforce nicht sehr glücklich“ sein dürften.

Dabei könnte der Deal auch und gerade den deutschen LinkedIn-Rivalen Xing in Bedrängnis bringen: Zwar behauptete sich das mehrheitlich zum Burda-Konzern gehörende Netzwerk in den vergangenen Jahren entgegen vielerlei Prognosen gegenüber dem US-Konkurrenten LinkedIn – dies allerdings vor allem durch neue Aktivitäten wie etwa den digitalen Stellenmarkt.

In dem eigentlichen Netzwerk ist dagegen seit längerem tote Hose. Viele Nutzer sehen Xing nur noch als sich selbst aktualisierendes Adressbuch. Dass dort sinnvolle Business-Inhalte geteilt würden, geschieht bisher eher selten. Folglich stagnieren Nutzungszahlen wie etwa die durchschnittliche Verweildauer der einzelnen Nutzer auf der Plattform.

Xing bietet News-Formate

Genau das wollen die Hamburger nun mit einem Schritt ändern, der nun der Öffentlichkeit präsentiert werden soll: So startet das Unternehmen mit dem neuen Format Xing Branchen-Insider ein spezielles Publishing-Tool für Experten aus Industrie, Management und Medien.

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Auf dem personalisierten Angebot können die beim Start 60 Branchen-Insider – unter ihnen Opel-CEO Karl-Thomas Neumann oder der als „Mr. Dax“ bekannt gewordene Finanzexperte Dirk Müller – Fachbeiträge und Blog-Artikel veröffentlichen.

„Mit den Branchen-Insidern wollen wir die Attraktivität und Aktivität auf der Xing-Plattform noch weiter steigern“, sagt Jennifer Lachman, Chefredakteurin des News-Angebots von Xing, gegenüber der „WirtschaftsWoche“. Die inzwischen rund zehn Millionen Xing-Mitglieder sollen die Beiträge der verschiedenen Experten als „Follower“ abonnieren können.

Den Branchen-Insidern verspricht das Portal dadurch mehr Leser: „Deren Beiträge können in den anderen News-Formaten wie etwa den Branchen-News ausgespielt werden“,  sagt Lachman. „Dadurch erhöhen wir die Reichweite.“

Technisch erhalten die Branchen Insider eine Art Blogging-Tool innerhalb des Xing-Netzwerks. Dort können sie Beiträge mit Bildern, Grafiken und Videos versehen – ähnlich wie bei Wordpress, der weltweit meistgenutzten Blog-Software.

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