Cederberg Capital Mit drei Titeln zum besten China-Aktienfonds des Jahres

Man nehme sich die größten Fische im chinesischen Aktienteich und investiere Millionen in ihre Geschäfte. Dawid Krige, Gründer von Cederberg Capital, ist dabei durchaus mal zu spät – aber äußerst erfolgreich.

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Der beste China-Aktienfonds setzt auf Langfristigkeit. Quelle: dpa

Wenn Dawid Krige von Cederberg Capital eine Wette platziert, dann eine große. Diese Strategie hat gut funktioniert für seinen wenig bekannten Fonds. Dessen Ertrag von 46 Prozent im bisherigen Jahresverlauf macht ihn zum besten aktiven Investmentfonds, der in Aktien aus China investiert, zeigen Daten von Bloomberg. Dabei hatte Krige 2017 lediglich drei Aktien gekauft. Und insgesamt besteht der Fonds zu 70 Prozent aus nur zehn Titeln.

In einem Markt, in dem die Ausschläge notorisch groß sind und in dem Gewinne von einer Handvoll Firmen bestimmt werden können, hilft es, alles auf die ausgewählten Aktien zu setzen und dann einfach stillzuhalten.

Zwei der neuen Investments von Cederberg in diesem Jahr sind Tencent Holdings Ltd. und Alibaba Group Holding Ltd. Beide sind dem Fonds mit Kursanstiegen von über 70 Prozent gut bekommen. Außerdem kaufte er Aktien von Beijing Tong Ren Tang Chinese Medicine Co.

„Gute Ideen sind knapp“, sagt Krige in einem Interview mit Bloomberg aus London. „Es ist einfacher, eine wunderbare Firma zu identifizieren und diese für sehr lange Zeit zu besitzen, besonders an einem Ort wie China, wo es mehrjährige Gewinner geben wird.“

Der Cederberg Greater China Equity Fund mit einem Volumen von 182 Millionen Dollar verfügt auch längerfristig über eine solide Erfolgsbilanz – angesichts eines Ertrags von 159 Prozent über fünf Jahre. Unter diesem Blickwinkel ist der Fonds die Nummer drei unter vergleichbaren Fonds.

Cederberg ist nach einem Naturschutzgebiet in Kriges Heimatland Südafrika benannt. Dort hatte er seinerzeit, frisch verheiratet, seine Frau gebeten, ihn sein Erspartes in die Gründung des Fonds stecken zu lassen. Noch heute liegt der Großteil seines Nettovermögens in dem Fonds.

Cederberg ist zwar erst seit kurzem in Tencent und Alibaba investiert. Mit Blick auf die beiden Internet-Konglomerate sei es jedoch besser, fünf statt zehn Jahre zu spät zu sein, sagt Krige. Und weiter: „Sie sind sehr dominant. Daher ist es schwer vorstellbar, dass sie aus der Bahn geworfen werden. Die Monetarisierungsmöglichkeit ist immens. Und dabei reden wir nur von dem, was wir heute wissen.“

Aktive Fonds hatten in den vergangenen Jahren Abflüsse verzeichnet. Dahinter standen Zweifel von Investoren, dass es ihnen gelingen wird, unter Berücksichtigung der höheren Kosten besser als Index-Fonds abzuschneiden. Unter China-Aktienfonds mit einem Anlagevolumen von mehr 100 Millionen Dollar liegen in der Tat zwei passive in diesem Jahr vor dem von Krige.

Cederberg ist stolz auf Analysen aus dem eigenen Haus. Diese basieren Krige zufolge unter anderem auf Gesprächen mit Kunden und Ex-Mitarbeitern, die etwas zu Unternehmenskultur und Moral sagen könnten. Cederberg hat ein Büro in Schanghai, aber Krige selbst sitzt in London. Die Entfernung von China helfe ihm, einen langfristigen Blick zu haben.

„Es ist viel einfacher für mich, meine Gefühle zu kontrollieren, wenn ich nicht die ganze Zeit in Hongkong oder Shanghai bin – und dort all das Geschwätz und die Gier und die Angst mitbekomme“, sagt Krige. „In London zu sein, das ist ein großer Vorteil für unseren Stil, der langfristig orientiert ist.“

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