Münchener Rück - Nur ein dunkler Fleck
Natürlich spürt auch der weltweit größte Rückversicherer den Druck der niedrigen Zinsen. Doch schafft es die Munich Re durch geschickte Diversifizierung bisher, ihr Kapitalanlageergebnis kräftig zu steigern, zuletzt sogar um 25 Prozent. Doch es ist vor allem das ungebrochene Wachstum im Rückversicherungsgeschäft, das dem Konzern Dynamik verleiht. Jetzt zahlt sich aus, dass Munich Re schon früh in Asien und Südamerika auf Expansion gesetzt hat. Der Lohn sind zweistellige Wachstumsraten. Positiv auch: Nach dem Katastrophenjahr 2011 waren 2012 und 2013 verhältnismäßig arm an Großschäden. „Der gerade begonnene Aktienrückkauf im Umfang von einer Milliarde Euro sorgt für zusätzliche Unterstützung“, sagt Analyst Michael Huttner von JP Morgan. Der dunkle Fleck auf der Weste der Münchner ist die skandalgeplagte Erstversicherungstochter Ergo aus Düsseldorf. Für deren Umbau sind Restrukturierungskosten in dreistelliger Millionenhöhe angefallen, und das dürfte noch nicht das Ende gewesen sein. Einen Verkauf der Ergo lehnt Vorstandschef Nikolaus von Bomhard ab.
RWE - Energische Probleme
Auch wenn sich die Strompreise auf niedrigem Niveau etwas stabilisieren, bleibt das deutsche Energiegeschäft wegen der hohen Betreibungskosten für Kraftwerke schwierig. Alternativen (Ausbau erneuerbarer und dezentraler Energieerzeugung) bringen zunächst wenig ein. Bei 31 Milliarden Euro Schulden und nur 18 Prozent Eigenkapitalquote besteht ohnehin kaum Expansionsspielraum. Ob RWE milliardenhohe Steuern für Brennelemente zurückfordern kann, wird wahrscheinlich erst in einem Jahr vor Gericht entschieden. Dass RWE in Deutschland 40 000 Beschäftigte hat und 100 Kommunen Anteile besitzen, ist in Zeiten einer großen Koalition kein Nachteil und sollte das Umfeld zumindest nicht weiter eintrüben.
SAP - Vom niedrigen Niveau
Strategieschwenk um 180 Grad: In Walldorf war es immer verpönt, durch große Zukäufe zu wachsen. Dann kam die zweite IT-Revolution mit dem Trend zum mobilen Computing und zur Cloud (Mietsoftware und Datenkapazität in der Wolke statt eigener Speicher, Server, Software). SAP erkannte, dass es nicht die gesamte Technik dafür schnell genug entwickeln könnte, und übernahm Cloud-Spezialisten. Die Wachstumschancen in der Cloud sollen nun unbedingt genutzt werden. Marktanteile und Umsätze müssen her, auch um den Preis zeitweise schwächerer Gewinnmargen. Die Aktie ist zwar nicht billig, der Bewertungsabstand zur Konkurrenz ist groß: Das KGV liegt bei 17,6 (2014); Erzrivale Oracle hat eines von 11,5. Die teuren Cloud-Übernahmen Success Factors und Ariba haben zudem viel Abwertungspotenzial (Goodwill) in der Bilanz geschaffen, das Risiko von Rückschlägen steigt. Doch das Stammgeschäft ist stabil und bringt hohe Cash-Flows und Gewinne, auch in Konjunkturdellen. Hana, die Technik zum Management riesiger Datenmengen (Big Data), hat sich als technisch überlegen entpuppt und könnte der neue Verkaufsschlager werden, die Verkaufszahlen wachsen (vom niedrigen Niveau aus) rasant.