Charts der Woche: Diese Aktien fallen besonders tief

RWE: Aktie fällt auf tiefsten Stand seit Jahren

Wenn zur allgemeinen Unsicherheit auch noch spezifische Probleme kommen, kennen Aktien nur einen Weg: nach unten. Das erlebten Anleger diese Woche einmal mehr mit RWE-Papieren. Die Titel des kriselnden Energiekonzerns rutschen immer weiter ab. Am Dienstag zum Beispiel ging es um bis zu 3,1 Prozent abwärts auf 15,79 Euro, den niedrigsten Stand seit mindesten 20 Jahren. Seit der Vorlage der Zwischenbilanz kommen die Aktien auf ein Minus von knapp 15 Prozent. Konkreter Auslöser am Dienstag: Die Analysten der Société Générale hatten den RWE-Titel auf "Sell" von "Hold" abgestuft. Das Kursziel senkten die Analysten auf 15 (21) Euro. Angesichts fehlender Wachstumsperspektiven gebe es keinen Grund, bei dem Dax-Wert einzusteigen. Auch Berenberg dampfte das Kursziel für RWE auf 17 (20) Euro ein, RBC reduzierte die Schätzung auf 17,50 (22) Euro.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 7,2 Prozent

Lanxess: Anleger fürchten Aktien-Abstieg

Im Dax zählt auch der Chemiekonzern Lanxess zu den Verlierern. Neben Konjunktursorgen belasteten am Mittwoch Spekulationen um die Aktie den Kurs. Börsianer vermuteten, dass einige Anleger mit dem Abstieg des Chemiekonzerns in den MDax rechnen, wenn im September die Index-Zugehörigkeit geprüft wird. So oder so – die Titel verloren 5,6 Prozent und rutschten ans Dax-Ende. Offenbar verflüchtigten sich zumindest diese Gedankenspiele; am Donnerstag legte die Aktie jedenfalls wieder zu.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 7,7 Prozent

K+S: Beobachter sehen Übernahme dahinschwinden

Die Aktie des Düngemittelkonzerns K+S hatte zuletzt stark davon profitiert, dass der Dax-Konzern aus Kassel im Visier des Konkurrenten Potash steht. Diese Woche scheinen einige Anleger die Chancen für eine Übernahme schwinden zu sehen. Die Papiere verloren jedenfalls am Dienstag 1,5 Prozent, nachdem K+S eine Vereinbarung mit dem US-Unternehmen Koch Fertilizer bekanntgegeben hatte, das künftig Kali-Düngemittel aus einer neuen K+S-Mine in Kanada in den Vereinigten Staaten vertreiben soll. Nach Einschätzung von Analysten der Scotiabank macht sich K+S durch diesen Deal als Übernahmeziel für Potash weniger interessant.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 7,8 Prozent

BMW: Selbst positive Nachrichten helfen nicht

Im allgemein trüben Umfeld können selbst positive Ausreißer die Kurs-Wochenbilanz nicht retten. Beispiel Automobilbranche. Am Montag legten BMW, Volkswagen und Daimler in der Spitze zwischen zwei und 1,5 Prozent zu. Bei BMW fiel die Erholungsbewegung nach einer Hochstufung von Barclays am deutlichsten aus. Die nächsten Monate dürften zwar volatil bleiben, aber im Kursrückgang der BMW-Aktien sollten die Risiken rund um das China-Geschäft inzwischen eingepreist sein, schrieben die Analysten in einem Kommentar. Das nützte im Wochenverlauf aber nichts, die Aktie notiert rot.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 4,9 Prozent

Merck: Analysten sehen Aktie niedrig bewertet

Ein weiteres Beispiel für diese Entwicklung: Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck gefällt Aktienstrategen, was den Papieren einen kurzfristigen Impuls gibt. Aber auf Wochensicht reicht es nicht für ein Plus. Am Dienstag gewannen die Merck-Titel bis zu 2,8 Prozent auf 89,76 Euro und kletterten an die Dax-Spitze, nachdem die Analysten von Exane BNP Paribas die Aktien auf "Outperform" von "Neutral" hochgestuft hatten. Das Kursziel bezifferten sie auf 107 Euro. Die Zahlen für das zweite Quartal hätten verdeutlicht, dass der Konzern auf einem guten Weg sei, hieß es in der Studie. Positiv werteten die Analysten zudem die Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich, die im dritten Quartal abgeschlossen werden soll. Die Merck-Aktie sei im Vergleich zu seinen Rivalen derzeit niedrig bewertet. Diese Sicht teilten die Anleger später offenbar nicht mehr.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 2,4 Prozent

Deutsche Annington: Bilanz überzeugt Börsianer nicht

Auch in der zweiten Reihe finden sich Unternehmen, die nicht nur unter den allgemeinen Belastungen leiden, sondern zusätzlichen Stoff für Skepsis liefern. Etwa der Immobilienkonzern Deutsche Annington. Trotz einer Verdoppelung des Halbjahresgewinns haben Anleger am Mittwoch Abstand von den Aktien genommen. Die im MDax notierten Titel notierten mit 29,22 Euro knapp im Minus. Das gute operative Ergebnis sei keine Überraschung gewesen, sagte ein Händler. Und da die Aktien recht gut gelaufen seien, tendierten die Anleger eher zum Verkauf der Titel. Die Aktien der Deutschen Annington haben in den vergangenen zwölf Monaten rund 35 Prozent an Wert gewonnen, der MDax kommt im selben Zeitraum auf ein Plus von 30 Prozent.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 0,6 Prozent

Airbus: Groß-Deal gleicht Konjunktursorgen nicht aus

Aus dem MDax ein weiteres Beispiel dafür, dass diese Woche selbst die besten Nachrichten häufig nicht für eine positive Entwicklung sorgen. Am Montag feierten die Airbus-Anleger die Kauforder von 250 A320neo-Maschinen durch Indigo. Die indische Airline beschert Airbus damit die mengenmäßig größte Kauforder in der Firmengeschichte. Nach Listenpreis habe der Auftrag einen Wert von 26,5 Milliarden US-Dollar und sei damit gemessen am Wert der zweitgrößte Auftrag für Airbus bislang, sagte ein Konzernsprecher auf Anfrage. Die Aktien schlossen 1,2 Prozent im Plus. Doch im Wochenverlauf verflüchtigte sich all die Freude und damit auch das Kursplus.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 3,7 Prozent

Bechtle: Analysten-Zweifel setzen Aktie unter Druck

Wenn Analysten Positives eingepreist sehen, werden Anleger in einem trüben Umfeld nervös. Das erlebten Investoren am Mittwoch mit den Aktien des IT-Dienstleisters Bechtle. Nach einer Herunterstufung fielen die Titel in der Spitze um 2,8 Prozent auf 77,17 Euro. Sie gehörten damit zu den Schlusslichtern im TecDax. Die Wachstumsdynamik sollte sich fortsetzen, dies spiegele sich in der hohen Bewertung der Aktien jedoch bereits wider, schrieb DZ-Bank-Analyst Jasko Terzic in einem Kommentar. Er setzte die Titel herunter auf "Halten" von "Kaufen", erhöhte den Fairen Wert jedoch auf 82 von 76 Euro. Seit Jahresbeginn haben Bechtle rund 20 Prozent an Wert gewonnen.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 4,9 Prozent

Wirecard: Quartalsbilanz löst starken Kursimpuls aus

Eines der wenigen Beispiele in dieser Woche, die über Einzelimpulse hinaus sogar ein sattes Plus erreichten: Im TecDax ragten am Dienstag die Aktien des Zahlungsabwicklers Wirecard mit einem Plus von 8,1 Prozent deutlich hervor. Die Vorlage der Zwischenbilanz ergab, dass der Konzern im zweiten Quartal nach Steuern rund 32,4 Millionen Euro eingenommen hat. Im Vorjahreszeitraum lagen die Einnahmen noch bei 23,7 Millionen Euro. Wirecard konnte dieses deutliche Plus über die nächsten Tage retten.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 6,1 Prozent

Bangkok Set-Index: Anschlag belastet auch die Wirtschaft

Unter den unter Konjunktursorgen leidenden asiatischen Märkten rückte die Thailänder Börse besonders in den Fokus der Investoren. Sie machen sich nach dem Terroranschlag in der Innenstadt von Bangkok am Montag Sorgen, dass der Anschlag wirtschaftliche Folgen für das Land haben könnte. Das wirtschaftliche Wachstum sei bereits zuvor wackelig gewesen, so Marktbeobachter. Der thailändische SET Index fiel am Dienstag zunächst bis zu 2,8 Prozent, bevor sich die Verluste bei etwa 1,7 Prozent einpendelten.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 2,9 Prozent

Hundsun Technologies: Verunsicherte Anleger treiben Kurs

Das Thema schlechthin ist China. Seit zwei Monaten erleben die Aktienmärkte des Landes eine extreme Berg- und Talfahrt, was deutlich manche Einzeltitel widerspiegeln. Zum Beispiel der Hightech-Konzern Hundsun Technologies. Am Mittwoch gewann die Aktie rund zehn Prozent. Die Titel profitierten davon, dass regierungsnahe Fonds offenlegten, Aktien des Konzerns gekauft zu haben. Verunsicherte Investoren nahmen dies zum Anlass, hier zuzugreifen. Doch unterm Strich bleibt die Verunsicherung; die Titel notieren auf Wochensicht deutlich im Minus.

Kursentwicklung bis Donnerstag: - 9,4 Prozent

Wal-Mart: Starker Dollar belastet die Kasse

Am Dienstag fielen an der Wall Street die Aktien von Wal-Mart um fast 3,4 Prozent. Der weltgrößte Einzelhändler hatte seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Hier zeigt sich die Verquickung der allgemeinen Lage mit besonderen Ausprägungen in unterschiedlichen Ländern und Branchen. Dem Konzern machen höhere Löhne und der starke Dollar zu schaffen.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 4,9 Prozent

Toshiba: Drastische Maßnahmen überzeugen Investoren

Um Werte mit einer positiven Wochenbilanz zu finden, muss man den Blick ziemlich in die Ferne richten. Zum Beispiel nach Tokio. Dort legte der Computerhersteller Toshiba am Dienstag gegen den Trend kräftig um 7,7 Prozent zu, nachdem das Unternehmen einen Umbau seiner Führungsetage angekündigt hatte. Der Konzern zieht damit weitere Konsequenzen aus dem jüngsten Bilanzskandal und kann offenbar die Investoren überzeugen.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 7,2 Prozent

Alstom: Anleger hoffen auf GE-Deal

Auch in Frankreich findet sich ein Beispiel für ein dickes Kursplus. Die Börse bewertet es sehr positiv, dass der Energiekonzern Alstom seine Energiesparte an das US-Unternehmen GE abgeben will und dass der Deal offenbar kurz vor der Genehmigung steht. Die Agentur Reuters zitierte am Montag Insider, nach denen die EU-Kommission den Kauf des Alstom-Geschäfts für 12,4 Milliarden Euro genehmigen werde. "GE dürfte die Erlaubnis erhalten", habe eine mit der Sache vertraute Person der Nachrichtenagentur gesagt. Daraufhin schossen die Alstom-Aktien in der Spitze um 8,1 Prozent auf 28,00 Euro, den höchsten Stand seit Anfang Juni.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 7,0 Prozent

Ahold: Überraschend starke Zahlen gefallen Börsianern

Und ein Beispiel aus den Niederlanden: Der Einzelhandelskonzern meldete am Donnerstag ein Gewinnplus, daraufhin griffen Anleger bei den Aktien zu. Die Titel gewannen rund drei Prozent auf 18,03 Euro. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im zweiten Quartal 195 Millionen Euro, ein Drittel mehr als vor Jahresfrist. Der Umsatz stieg um 17 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro. Die Analysten von Kepler Cheuvreux sprachen von "überraschend starken Zahlen". Positiv hoben sie die Geschäftsentwicklung in den Niederlanden und den USA hervor. Die Experten bestätigten ihre Kauf-Empfehlung mit einem Kursziel von 21,00 Euro.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 0,9 Prozent

Home Depot: Quartalsbilanz kommt gut an

An der Wall Street verteuerten sich am Dienstag Home Depot-Aktien um 2,6 Prozent. Die weltgrößte Baumarktkette profitiert von der Renovierungslust der US-Hauseigentümer. Nach einem überraschend starken zweiten Quartal schraubte Home Depot die Prognose für das Gesamtjahr nach oben. Auch diese Aktie schafft auf Wochensicht ein Plus.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 1,8 Prozent

Tesla: Investoren hoffen auf weitere gute Geschäfte

Die Aktie von Tesla legte am Montag an der Wall Street knapp fünf Prozent zu. Die Analysten von Morgan Stanley hatten zuvor ihre Prognose für den Börsenkurs des Autobauers aufgestockt. Unter anderem wurde dies mit der Erwartung guter Geschäfte mit Teslas Stromspeicher für Häuser begründet. Die Aktie rettet ebenfalls über die Woche ein Plus.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 1,7 Prozent