Charts der Woche: Diese Aktien halten die Anleger in Atem

Infineon: Aktie profitiert von Branchenoptimismus

Diese Woche lief für Anleger durchwachsen. Stärken und Schwächen lagen dicht beieinander, die Entwicklungen wurden von Zahlen und Analystenkommentaren getrieben. Am Mittwoch überzeugte der Chiphersteller Infineon die Anleger. Die Dax-Aktie kletterte an die Spitze des Dax. Die Titel profitierten von einer Nachricht aus den USA: Der weltgrößte Chiphersteller Intel hatte mit seiner optimistischen Umsatzprognose der gesamten Branche Impulse gegeben – eben auch Infineon. Analysten werteten dies als ein Zeichen dafür, dass der Konzern mit einer Stabilisierung auf dem PC-Markt rechnet.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: + 2,5 Prozent

Intel: Zahlen und Ausblick überraschen positiv

Auslöser der positiven Branchenstimmung im IT-Sektor war also ein optimistischer Ausblick des Branchenprimus Intel. Dessen Aktien verteuerten sich am Mittwoch an der Wall Street um mehr als neun Prozent. Nach langer Talfahrt im Geschäft mit traditionellen Computern verspürt der weltgrößte Chip-Hersteller wieder Rückenwind. Die Zahlen für das zweite Quartal überraschten positiv. Zudem ist Intel optimistischer für das Gesamtjahr.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: + 7,8 Prozent

SAP: Cloud-Geschäft weckt Fantasie

Auch im Softwaremarkt gab es diese Woche Überraschungen – nach beiden Seiten. So litt der Softwarekonzern SAP unter negativen Daten anderer Unternehmen, punktete auf der anderen Seite aber mit seinem Cloud-Geschäft und seinen Quartalszahlen. Am Donnerstag stiegen die Aktien in der Spitze um fünf Prozent. "Der Fokus liegt im Moment auf dem Cloudgeschäft und da schlägt sich SAP wacker, was auch in der leicht angehobenen Guidance zum Ausdruck kommt", urteilt LBBW-Analyst Mirko Maier. Manche Börsianer vermuten, dass es bei den SAP-Aktien nun zu einer Erleichterungsrally kommen könnte, weil einige Anleger nach dem Gewinneinbruch bei der Software AG mit einer Enttäuschung gerechnet hatten, woraufhin auch der SAP-Kurs sank.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: + 4,1 Prozent

Lufthansa: Aktie übertrieben abgestraft

Zumindest am Mittwoch konnte die Lufthansa-Aktie von einer Analyse profitieren; sie verzeichnete einen deutlichen Kursanstieg um 3,2 Prozent. Die hatte die Einstufung für die Papiere auf "Overweight" mit einem Kursziel von 22 Euro belassen. Die Anleger hätten zuletzt die großen Fluggesellschaften wie die Lufthansa übertrieben abgestraft, glaubt Analyst Andrew Lobbenberg von der britischen Investmentbank HSBC. Die meisten Unternehmen aus der Luftfahrtbranche dürften im zweiten Quartal ihre Ergebnisse gesteigert haben. Bei den großen Fluggesellschaften stünden allerdings die Erlöse unter Druck, weshalb er bei der Zahlenvorlage auf Kapazitätskürzungen und glaubwürdige Kostensenkungen achten werde.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: + 1,6 Prozent

Deutsche Bank: Im Schlepptau guter Zahlen nach oben

Auch die Aktien der Deutschen Bank profitierten diese Woche von Zahlen aus der Branche. Nachdem die Quartalsergebnisse von JP Morgan und Goldman Sachs von der Börse gut aufgenommen wurden, legte auch der deutsche Branchenprimus zu. Am Dienstag gewannen die Aktien 1,9 Prozent.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: + 4,7 Prozent

Goldman Sachs: Zahlen überzeugen Börsianer

Einer der beiden Impulsgeber, Goldman Sachs, konnte seinen Gewinn im zweiten Quartal leicht steigern. Der Überschuss sei um fünf Prozent auf 1,95 Milliarden Dollar geklettert, teilte die führende US-Investmentbank mit. Klassische Investmentbanking-Dienstleistungen waren im Frühjahr gefragt. Hier erhöhten sich die Einnahmen um 15 Prozent. Dagegen läuft der wichtige Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen weiterhin nicht rund. Hier gab es ein Minus von zehn Prozent. In New York verteuerten sich die Aktien zu Beginn der Woche um 1,5 Prozent.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: + 3,2 Prozent

Südzucker: Analysten sehen Kurschancen

Von Analystenstimmen profitierte wiederum Europas größter Zuckerproduzent Südzucker, dessen Aktien zuletzt arg gebeutelt wurden. Am Dienstag kletterten die Titel um bis zu 4,8 Prozent an die Spitze des MDax. Auslöser der Käufe waren nach Meinung von Händlern zum einen die Erhöhung des Kurszieles durch die Analysten von Goldman Sachs auf 8,20 von 8,00 Euro. Die Experten der US-Bank blieben aber bei ihrem "conviction sell". Zum anderen habe das Bankhaus Lampe die Aktien auf "buy" von "hold" gesetzt. "Das lockt dann doch mal wieder ein paar Käufer an", sagte ein Händler. Seit Jahresbeginn sind die Südzucker-Aktien mit einem Abschlag von 26 Prozent der schwächste MDax-Wert.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: + 3,4 Prozent

Time Warner: Übernahmespekulation bewirkt Kursexplosion

An der Wall Street zog am Mittwoch Time Warner die Aufmerksamkeit auf sich. Es hieß, Medienzar Rupert Murdoch wolle den Eigentümer des Senders CNN und der Warner Bros-Filmstudios für rund 80 Milliarden Dollar kaufen. Die Aktien von Time Warner legten daraufhin rund 17 Prozent zu. Time Warner hat das Angebot aber abgelehnt.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: + 18,5 Prozent

Adidas: WM-Effekt hält nicht lange

Gemischte Gefühle hatten Anleger in Adidas-Aktien diese Woche. Am Montag waren sie nach dem WM-Sieg der deutschen Mannschaft in Feierlaune und hofften, dass gerade der Sportartikelhersteller davon profitieren würde. Als Ausrüster von Deutschland kann der Konzern in den kommenden vier Jahren mit der besten Mannschaft der weltweit populärsten Sportart für sich werben. Die Analysten von Equinet sagten für 2014 neue Rekordumsätze mit Fußballartikeln voraus und stuften Adidas hoch auf "Kaufen" von "Accumulate". Die Aktien gewannen am Montag 2,4 Prozent. Doch dann ging es bergab. Am Dienstag fielen die Titel um ein Prozent Einige Analysten hatten sich kritisch geäußert. So nahmen die Experten von UBS ihr Kursziel um drei Euro auf 88 Euro zurück. DZ-Bank-Analyst Herbert Sturm senkte sein Kursziel ebenfalls auf 88 von zuvor 90 Euro. Er erwartet enttäuschende Ergebniszahlen zum zweiten Quartal.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: + 2,3 Prozent

Drägerwerk: Gewinnwarnung schockt Anleger

Zu den großen Abstürzen der Woche gehört der Einbruch der Drägerwerk-Aktie am Dienstag um 16,3 Prozent. Der Anbieter von Medizin- und Sicherheitstechnik hatte mit einer Gewinnwarnung die Anleger geschockt. Im TecDax waren die Papiere nach Software AG der größte Verlierer. "Was für eine Schmach", sagte ein Händler. Erst im Mai hatte das Unternehmen die Erwartungen für 2014 gedämpft. "Keine Verbesserung in Sicht. Verkaufe die Aktien, wer kann." Die Commerzbank senkte laut Händlern die Aktien auf "reduce" von "hold". "Die wirkliche Überraschung ist, dass nun auch Restrukturierungsmaßnahmen angekündigt und die mittelfristigen Prognosen angepasst werden sollen", fasste LBBW-Analyst Volker Stoll zusammen.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: − 12,2 Prozent

Software: Börse von Zahlen enttäuscht

Ein weiterer starker Kursschock sorgte am Dienstag für Gesprächsstoff an der Börse. Nach enttäuschenden Geschäftszahlen verloren die Aktien der Software AG 19 Prozent. Das war einer der größten Kursstürze der Unternehmensgeschichte. Das Darmstädter Unternehmen hatte in der Nacht einen Rückgang des operativen Quartalsgewinns auf 45 Millionen Euro von 58,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum bekanntgegeben. Als Grund nannte Software AG Verzögerungen bei Großprojekten. Für die Sparte BPE erwartet der Konzern nun einen Umsatz auf Vorjahresniveau, nachdem zuvor ein währungsbereinigter Anstieg um zwölf bis 18 Prozent prognostiziert wurde. "Die Gewinnwarnung ist schlimmer als befürchtet", sagte ein Börsianer. "Vor allem die 'Wachstumssparte' BPE hat sich desaströs entwickelt."

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: − 18,2 Prozent

Volkswagen: Fusionspläne überzeugen nicht

Es wäre eine der Megafusionen: Angeblich denkt Volkswagen darüber nach, den italienisch-amerikanischen Autobauer Fiat Chrysler zu übernehmen. Laut einem Bericht im „Manager Magazin“ haben VW-Großaktionär Ferdinand Piëch sowie die Fiat-Eigentümer – die Familien Elkann und Agnelli – dazu bereits mehrere Gespräche geführt. Die Preisvorstellungen lägen aber noch deutlich auseinander. VW und Fiat lehnten eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. An den Aktienmärkten hielt sich die Begeisterung über die mögliche Akquise in Grenzen. Volkswagen-Papiere gaben 2,8 Prozent nach und landeten damit auf den letzten Platz im Dax. Fiat hingegen konnte an der Mailänder Börse knapp vier Prozent zulegen.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: − 0,2 Prozent

Metro: Russland-Sanktionen belasten Aktie

Die verschärften Russland-Sanktionen haben am Donnerstag an der Börse für Gesprächsstoff gesorgt. Betroffen war unter anderem der Handelskonzern Metro. Anleger hegen nun Skepsis gegenüber den Börsengang-Plänen für das russische Großmarktgeschäft. Die Aktien von Metro fielen um bis zu 2,7 Prozent und waren damit der größte Verlierer im Nebenwerteindex MDax. Die Düsseldorfer hatten den ursprünglich um Ostern diesen Jahres angepeilten Börsengang bereits wegen der Krim-Krise auf Eis gelegt. Die Agentur Reuters hat nach eigenen Angaben Ende Juni aus Unternehmens- und Finanzkreisen erfahren, dass die Metro einen Neustart bei Stabilisierung der politischen Situation rund um die Ukraine-Krise erwäge.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: + 0,4 Prozent

Wincor Nixdorf: Analysten befürchten Enttäuschungen

Anleger sollten derzeit vom Bankautomatenhersteller Wincor Nixdorf nicht allzu viel erwarten, meinen die Analysten der LBBW. Sie bekräftigen zwar ihre Kaufempfehlung, warnen aber zugleich, Enttäuschungen bei den Ergebnissen seien nicht auszuschließen. Sollte dies der Fall sein, müsste das Management die Guidance anpassen und die Mehrheit der Marktteilnehmer die Prognosen reduzieren. "Dies hätte dann vermutlich nochmals deutlich negative Auswirkungen auf das Kursniveau." Am Dienstag sorgte dies bei den Aktien für ein Minus von 2,1 Prozent; die Titel zählten im MDax damit zu den größten Verlierern. Die Zahlen für das dritte Quartal werden am 28. Juli veröffentlicht.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: − 2,7 Prozent

Dürr: An Homag-Übernahme verschluckt

Die Übernahme des Holzmaschinenbauers Homag liegt dem Maschinenbauer Dürr auf dem Magen. Die Aktien des Spezialisten für Auto-Lackieranlagen fielen am Mittwoch um 5,9 Prozent, nachdem sie am Vortag bereits 3,1 Prozent eingebüßt hatten. Anleger seien irritiert, dass Dürr eine derart große Akquisition außerhalb des Kerngeschäftes tätige, schrieb Berenberg-Analyst Benjamin Glaeser in einem Kommentar. Seinem Kollegen Jasko Terzic von der DZ Bank zufolge sollte dieser Aspekt nicht überbewertet werden. "Dürr besitzt Erfahrung im Bereich Automatisierung außerhalb der Automobilindustrie beziehungsweise Lackierereien. Daher sind wir zuversichtlich, dass das Dürr-Management über ausreichend Erfahrung verfügt, die Homag-Gruppe reibungslos zu integrieren."

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: + 1,7 Prozent

Osram: Anleger fürchten wachsende Konkurrenz

Auch für den Leuchtmittelhersteller Osram finden sich nur wenige optimistische Beobachter – im Gegenteil: Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihre Verkaufsempfehlung mit einem Kursziel von 31 Euro bekräftigt und dies mit der wachsenden Konkurrenz begründet. Sie verwiesen auf die Abtrennung des LED-Geschäfts beim Elektronikriesen Philips. Das sei für Osram ein negatives Signal, schrieben die Experten in einer Studie. Am Montag rutschten die Aktien um bis zu 1,6 Prozent ab und hielten damit im MDax die rote Laterne. Osram-Aktien haben seit Jahresbeginn rund 13 Prozent eingebüßt.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: − 0,2 Prozent

Reynolds: Wettberber-Übernahme kommt nicht gut an

An der Wall Street sorgte eine Fusionsmeldung am Dienstag für Wirbel. In der Tabakbranche übernimmt der "Camel"-Hersteller Reynolds für rund 25 Milliarden Dollar den Rivalen Lorillard. Lorillard-Aktien fielen um rund zehn Prozent, während Reynolds-Papiere um knapp sieben Prozent nachgaben.

Kursentwicklung Montag bis Donnerstag: − 5,5 Prozent