Charts der Woche: Diese Aktien hat es am schlimmsten erwischt

Mit den Nachwirkungen vom vergangenen Freitag hatte die Aktie des  Biotechunternehmen Evotec noch in dieser Woche zu kämpfen. Die Firma räumte ein, die Ergebnisprognose möglicherweise nicht zu erreichen. Daraufhin brachen bereits am vergangenen Freitag die Aktien drastisch ein. Zeitweise betrugen die Verluste mehr als 22 Prozent. Die Verluste setzten sich in dieser Woche fort. So einen krassen Kurssturz haben die Aktien des Biotechunternehmens das letzte Mal im Jahr 2002 erlebt. Damals stießen die Anleger die Aktie ab, nachdem der Konzern seine Ergebnisziele gekappt hatte.

Kursentwicklung seit Freitag: –8,12 Prozent

Der Halbleiterkonzern Infineon hat die Übernahme des US-Konkurrenten International Rectifier mit einem Milliardenkredit abgesichert. Ein Bankensyndikat gibt den Neubibergern zwei Darlehen über insgesamt 1,55 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Insgesamt 13 Geldhäuser waren beteiligt. Bei den Anlegern stieß diese Meldung nicht auf Gegenliebe.

Kursentwicklung seit Freitag: –8,19 Prozent

Um den Konkurrenten E-Plus zu kaufen, hat Telefónica im vergangenen Monat eine milliardenschwere Kapitalerhöhung durchgeführt. Nun hat das Düsseldorfer  Bankhaus Lampe aus diesem Grund das Kursziel für den Mobilfunker Telefonica Deutschland von 5,50 auf 4,30 Euro gesenkt. Der im Rahmen der Kapitalerhöhung gewährte Abschlag auf die neuen Aktien habe über seinen Schätzungen gelegen, schrieb Analyst Wolfgang Specht in einer Studie vom Donnerstag vergangener Woche.. Die Verwässerung sei um 21 Prozent höher als gedacht. Die Aktie stand nun weiter auf der Verkaufsliste.

Kursentwicklung seit Freitag: –8,54 Prozent

Der Aktienkurs des IT-Dienstleisters verlor in dieser Woche im Zuge der allgemeinen Marktschwäche. Wichtige Nachrichten, die den Kurs hätten beeinflussen können, gab es nicht. Noch Ende September 2014 hatte die Privatbank Hauck & Aufhäuser das Kursziel von auf 69,00 Euro angehoben. Das dynamische Wachstum des IT-Dienstleisters setze sich fort, schrieb Analyst Tim Wunderlich in einer Studie.

Kursentwicklung seit Freitag: –8,65 Prozent

Den weltweiten Trend auf dem Lichtmarkt hat der traditionsreiche Hersteller Osram verschlafen. Denn mittlerweile dominieren Technologie wie LED und OLED den Markt. Seit März hat sich der Aktienkurs fast halbiert. Und auch in dieser Woche gab es keinen Halt für den Titel.

Kursentwicklung seit Freitag: –8,7 Prozent

Nicht nur der allgemeine Konjunkturpessimismus, sondern auch die Ausbreitung der Seuche Ebola hat Auswirkungen auf die Kurse einiger Aktien. Selbst wenn Ebola bald eingedämmt werden könne, gehe der volkswirtschaftliche Schaden in die Milliarden, betonte Weltbank-Volkswirt David Evans. Außerdem hat das britische Tochterunternehmen Tui Travel sein Angebot für russische Kunden eingeschränkt. . Wegen der starken Abwertung des Rubels, die Reisen ins Ausland teurer machen, sind die Kapazitäten um 30 Prozent reduziert worden.

Kursentwicklung seit Freitag: –8,72 Prozent

Nordex ist einer der großen Hersteller von Windenergieanlagen, verkauft weltweit und ist profitabel. Das Unternehmen dürfte sein jährliches Umsatzwachstum von sieben bis acht Prozent bis 2017 fortsetzen können und dank seiner neuen Produkte Marktanteile hinzugewinnen, lautet die jüngste Einschätzung von Deutsche Bank Analyst Alexander Karnick Ende September. Die Profitabilität sollte zulegen. Dennoch, die Branche ist volatil. Und so musste der TecDax-Wert in der vergangenen Woche Kursverluste hinnehmen.

Kursentwicklung seit Freitag: –9,44 Prozent

Die BB Biotech ist eine der größten Beteiligungsgesellschaften der Welt, die über ihre Tochtergesellschaften ausschließlich in Unternehmen der Bio- und Gentechnologie und der Pharmaindustrie investiert. Im September hatte die Aktie mit einem Kurs von über 150 Euro neue Höchststände erreicht. Damals hatten Analysten BB Biotech als angemessen bepreist eingestuft. „Ein Großteil der positiven Zukunftsperspektiven für den Biotech-Sektor sind bereits eingepreist“, hatte etwa Analyst Christoph Schöndube von Independent Research in einer Studie geschrieben. Dem Bärenmarkt konnte das zukunftsträchtige Unternehmen dennoch nicht trotzen. Seit Freitag hat die Aktie fast 10 Prozent verloren.

Kursentwicklung seit Freitag: –9,98 Prozent

Allein am Donnerstag verloren die Aktien der Deutschen Bank zwischenzeitlich mehr als drei Prozent. Die Papiere litten unter einer negativen Branchenstimmung. Die ersten Berichte von US-Banken zum dritten Quartal hatten die Anleger überwiegend enttäuscht.

Kursentwicklung seit Freitag: –10.01 Prozent

Verlierer Nummer zwei im MDax und insgesamt viertschlechtester Wert der Woche ist die Aareal Bank, ein Spezialist für Immobiliengeschäfte. Doch stehen auch dieser Bank die Ergebnisse der Stresstests noch bevor. Vor diesem Termin am 24. Oktober zeigen sich Analysten also noch zurückhaltend. Bis die Ergebnisse vorliegen, stuft das Bankhaus Lampe die Aktie auf „Halten“ mit einem Kursziel von 35 Euro belassen. Der Immobilienfinanzierer sollte über ausreichend Kapitalmittel verfügen, um den Stresstest abzufedern, schrieb Analyst Neil Smith in einer Studie von vergangener Woche.

Kursentwicklung seit Freitag: –10,56 Prozent

Dem milliardenschweren Verkauf der RWE-Tochter Dea an Russland droht eine Blockade aus Großbritannien. Aus diesem Grund fielen die Aktien des Energieversorgers in dieser Woche deutlich – allein am Donnerstag zwischenzeitlich fast fünf Prozent. Der britischen Energieminister Edward Davey hat sich angesichts der Sanktionen gegen Russland „nicht geneigt“ gezeigt, dem Verkauf an eine Investorengruppe um den russischen Oligarchen Michail Fridman zuzustimmen. RWE-Chef Peter Terium will mit dem Dea-Verkauf die Schuldenlast seines Unternehmens drücken.

Kursentwicklung seit Freitag: –10,72 Prozent

Das Rhön-Klinikum betreibt als privates, staatlich anerkanntes Klinikunternehmen Krankenhäuser. Das Analysehaus Independent Research hat die Einstufung gerade eben auf „Halten“ und das Kursziel auf Höhe des Aktienrückkaufpreises von 25,18 Euro belassen. Das Papier des Klinikbetreibers verfüge derzeit über leichtes Aufwärtspotenzial, schrieb Analyst Christoph Schöndube in einer aktuellen Studie. Dennoch: Der jüngste Bärenmarkt ging an Rhön nicht unbemerkt vorbei. Als der Verlierer im MDax und drittschlechtester Wert der Woche gemessen am HDax hat das Unternehmen seit Freitag 11,05 Prozent verloren.

Kursentwicklung seit Freitag: –11,05 Prozent.

In Sachen Wochenverlust steht der Biotech-Zulieferer Stratec Biomedical mit dem Letztplatzierten der Woche (s. nächstes Chart) auf einer Stufe. Seit vergangenem Freitag ging es mit der Aktie des TecDax-Wertes stolze 12,27 Prozent nach unten. Ende September noch hatte die Privatbank Berenberg die Einstufung für Stratec nach einer Investorenkonferenz auf „Kaufen“ belassen, mit einem Kursziel von 40 Euro. Begründung: Vorstandschef Markus Wolfinger habe bei seiner Präsentation einen guten Eindruck hinterlassen, die Wachstumsaussichten des Biotech-Zulieferers seien gut.

Kursentwicklung bis Freitag: – 12,27 Prozent

Bei Sartorius ging es kräftig abwärts. Minus 12,28 Prozent in nur einer Woche hat der im TecDax gelistete Laborausrüster verloren, mehr als jeder andere Wert aller HDax-Unternehmen. Wie es zu dem Absturz kam? Es mag am allgemein schlechten Marktumfeld der vergangenen Woche gelegen haben. Der Leitindex Dax hat auf Wochensicht fast 4,7 Prozent verloren – und zog alle weiteren Indizes mit in den Keller. Erst Anfang der Woche hatten sich die Analystin der Commerzbank noch optimistisch gezeigt. Sie hielt am Kursziel von 102 Euro fest. Elf Analysten empfehlen, Sartorius zu kaufen.

Kursentwicklung bis Freitag: –12,28 Prozent