Charts der Woche: Mit diesen Aktien verbrennen Anleger Geld

Die Zeit der Quartalsberichte läuft – Anleger schauen derzeit genau hin. Und sie trennen sich schnell von Werten, wenn sie nicht zufrieden sind. Bei Infineon waren es am Donnerstag nicht mal eigene Zahlen, sondern die eines Konkurrenten aus den USA: Texas Instruments hatte die Anleger enttäuscht und damit einen Schatten auf die ganze Branche geworfen. Infineon-Papiere fielen um 2,4 Prozent und zählten damit im Dax zu den Schlusslichtern. Zuvor war die Aktie gut gelaufen, so verbleibt ein Wochenplus.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 1,7 Prozent

Am Mittwoch hatte der Auslöser, das US-Unternehmen Texas Instruments, seinen Zwischenbericht vorgelegt und damit die Anleger an der Wall Street enttäuscht. Nachbörslich fielen die Aktien um sieben Prozent. Auch am Donnerstag ging es weiter bergab.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 4,8 Prozent

Am Montag waren die Aktien von VW auf der Verliererseite zu finden. Investoren machen sich laut Händlern Sorgen um das wichtige Geschäft in China. Nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) wurden vergangenes Jahr in der Volksrepublik 18,4 Millionen Pkw verkauft. Für 2015 rechnet der Verband mit 19,5 Millionen Neuwagen. Das ist zwar ein Plus von rund sechs Prozent, damit wäre die Zuwachsrate indes deutlich kleiner als in früheren Jahren, als hohe zweistellige Werte an der Tagesordnung waren. Die VW-Aktien gaben 1,8 nach und waren damit die einzigen Dax-Verlierer an einem ansonsten strahlenden Börsentag.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 2,7 Prozent

Natürlich gab es diese Woche auch positive Nachrichten. So überraschten die Analysten von Barclays am Montag die Börsianer mit einem positiven Kommentar zu BASF. Die Experten hatten das Kursziel auf 101 (96) Euro erhöht und die Einstufung „Overweight“ bekräftigt. Der starke Dollar sei für die Gewinnentwicklung in der Chemiebranche die mit Abstand wichtigste Triebfeder. Davon dürften die Ludwigshafener sowie Lanxess und K+S am meisten profitieren. Investoren ließen sich inspirieren; die BASF-Aktie zog um bis zu drei Prozent auf 91,85 Euro an und setzte sich damit an die Dax-Spitze.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 1,3 Prozent

Auch der Software-Produzent SAP hatte einen guten Börsentag – am Dienstag. Da kam die Quartalsbilanz an der Börse bestens an. Das Unternehmen steigerte den operativen Gewinn. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis stieg von Januar bis März um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,06 Milliarden Euro. „SAP ist klar auf Wachstumskurs und der schwache Euro hilft zusätzlich“, schrieb LBBW-Analyst Mirko Maier in einem Kommentar. Allerdings lasteten die Investitionen in das Cloud-Business schwer auf der operativen Margenentwicklung. Davon ließen sich die Käufer nicht abhalten; die Aktien legten um bis zu 2,9 Prozent auf 69,35 Euro zu.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 3,7 Prozent

Aus dem Nebenwerteindex MDax legten diese Woche einige Unternehmen ihre Bilanzen vor – viele enttäuschten. So zum Beispiel der Baukonzern Bilfinger. Zum fünften Mal senkte er die Prognose und schockierte damit am Donnerstag die Investoren. Sie flüchteten in Scharen; die Aktie stürzte in der Spitze um mehr als 16 Prozent auf 48,21 Euro ab. Wegen der schlechten Entwicklung des Öl- und Gasgeschäfts in den USA sowie einer sinkenden Nachfrage in der Kraftwerksparte rechnet der Konzern mit „erheblichen Rückgängen“ beim operativen Gewinn (bereinigtes Ebita) gegenüber dem Vorjahreswert von 270 Millionen Euro. Noch bis vor kurzem hatte Bilfinger einen Anstieg von bis zu fünf Prozent prognostiziert.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 17,0 Prozent

Noch ein Ausblick, den Börsianer als düster bewerten: Der Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf erwartet einen Umsatzrückgang um drei bis fünf Prozent, während Analysten wie zum Beispiel Harald Schnitzer von der DZ-Bank mit einem Anstieg um ein Prozent gerechnet hatten. Schnitzer zeigte sich zudem vom Ausmaß des Restrukturierungsprogramms erstaunt, das die Paderborner angekündigt haben. Wincor will massive Sparmaßnahmen umsetzen und 1100 Mitarbeiter entlassen. Auch Equinet-Analyst Adrian Pehl sprach angesichts des Stellenabbaus von einer „großen Überraschung“, allerdings sei das Programm notwendig und angemessen. Die ebenfalls im Nebenwerteindex MDax notierte Aktie fiel am Donnerstag um bis zu 4,3 Prozent auf ein Fünf-Monats-Tief von 35,63 Euro.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 4,6 Prozent

Nach einem kritischen Analystenkommentar haben Anleger am Mittwoch die Finger von Axel Springer gelassen. Die Titel rutschten mit einem Abschlag von 3,5 Prozent ans MDax -Ende. Sie waren mit 52,13 Euro so billig wie zuletzt vor drei Monaten. Equinet-Analyst Christoph Bast geht davon aus, dass die Ergebnisse im ersten Quartal unter anderem unter rückläufigen Umsätzen im Print-Bereich und Wechselkurseffekten leiden werden. Die Zahlen könnten daher negativ überraschen, schrieb der Experte in einem Kommentar. Er stufte die Springer-Aktien herunter auf „Accumulate“ von „Neutral“. Springer lässt sich am 7. Mai in seine Bücher schauen.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 2,6 Prozent

Wieder legten die Lokführer den Zugverkehr lahm. Millionen Bahnreisende spürten das diese Woche, aber auch die Wirtschaft. So gaben am Dienstag zum Beispiel Stahlwerte nach. Salzgitter und Klöckner & Co. rutschten im MDax 2,3 beziehungsweise drei Prozent ins Minus. Thyssen-Krupp verloren im Dax 0,2 Prozent. Die deutsche Stahlindustrie rechnet wegen des Bahnstreiks mit einem Schaden in Millionenhöhe. Die Schwerindustrie sei sowohl bei der Versorgung mit Rohstoffen als auch bei dem Transport ihrer Produkte in hohem Maße auf die Deutsche Bahn angewiesen, erklärte die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Dienstag. „Daher gibt der Streik auf der Schiene Anlass zu größter Sorge. Es entstehen erheblicher wirtschaftlicher Schaden und Zusatzkosten in Millionenhöhe.“
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 0,7 Prozent

Gleich zwei Unternehmen aus dem Maschinenbau haben diese Woche gute Noten von den Analysten der Berenberg Bank bekommen. Die Aktienstrategen haben die beiden Gabelstaplerhersteller Kion und Jungheinrich wieder auf „buy“ gesetzt. Viele hielten die Nachfrage nach Gabelstaplern für rein zyklisch, räumten die Analysten ein. „Aber wir sind überzeugt, dass die Nachfrage immer stärker strukturell getrieben ist.“ Daher werde der Sektor weiterhin robust wachsen. Die Analysten gaben ihr Kursziel für Kion mit 49 und für Jungheinrich mit 72,10 Euro an. Am Donnerstag ließen sich Anleger davon inspirieren; in der Spitze legten beide Werte mehr als zwei Prozent auf 40,39 Euro und 65,35 Euro zu.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 2,8 Prozent

Auch im Technologieindex TecDax fielen diese Woche einige Unternehmen mit Kursausschlägen auf, zum Beispiel der Medizintechnik-Hersteller Carl Zeiss Meditec. Dessen Aktien rutschten am Dienstag um bis zu 5,3 Prozent auf ein Drei-Monats-Tief von 21,91 Euro. Sie bildeten damit das Schlusslicht im TecDax. Der Konzern hatte am Montag kurz vor Handelsschluss seine Halbjahreszahlen veröffentlicht und zunächst kaum eine Reaktion provoziert. Am Dienstag senkten die Analysten von JP Morgan indes das Kursziel für die mit „Neutral“ bewerteten Titel auf 22,04 von 22,90 Euro. Die Kollegen der DZ Bank bekräftigten dagegen ihren Fair Value von 27 Euro und ihre Kaufempfehlung für die Titel. Das vor allem durch Währungssicherungsgeschäfte beeinflusste schwache Nettoergebnis sei nicht überzubewerten, schrieben sie in einem Kommentar.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 0,6 Prozent

Die Analysten der Berenberg Bank haben am Mittwoch mit einer Kaufempfehlung Anleger auf Telefónica Deutschland aufmerksam gemacht. Die Aktie des Telefonkonzerns sei ein attraktives Dividendenpapier, schrieben die Marktbeobachter in einem Kommentar. Das Unternehmen dürfte von den Synergieeffekten aus dem Zusammenschluss mit dem Rivalen E-Plus profitieren. Die Aktienstrategen nahmen die Bewertung der Aktien mit „Kaufen“ und einem Kursziel von 6,20 Euro auf. Investoren griffen daraufhin zu; die Titel stiegen in der Spitze um 3,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 5,58 Euro. Sie waren damit Spitzenreiter im TecDax.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 5,2 Prozent

Zwar hat der Sportartikelhersteller Puma mit seinen Quartalszahlen die Börsianer überzeugt; der Mutterkonzern Kering fiel allerdings an der Börse durch. Dessen Titel rutschten am Mittwoch in der Spitze 6,5 Prozent auf 166,35 Euro ab. Die Umsätze bei Kering gingen im ersten Quartal laut Händlern stärker zurück als erwartet.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 3,6 Prozent

Die Erlöse bei Puma sorgten dagegen am Mittwoch für zufriedene Gesichter: Die im Kleinwerteindex SDax gelisteten Aktien legten in der Spitze 2,6 Prozent auf 194,40 Euro zu. Puma hat seinen vergleichbaren Umsatz um 4,5 Prozent auf 825 Millionen Euro gesteigert. Im zweiten Quartal sieht Kering Puma auf dem Weg zu ähnlichem Wachstum. Die Umsatzzahlen seien im derzeit schwierigen Umfeld ein ermutigendes Zeichen, schrieb Equinet-Analyst Ingbert Faust in einem Kommentar. Er erhöhte das Kursziel für die mit „Neutral“ bewerteten Aktien auf 180 von 160 Euro.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 5,1 Prozent

Positiv fiel im SDax der Online-Tierfutterhändler Zooplus auf. Mit einem optimistischen Ausblick hat das Unternehmen am Donnerstag die Investoren überzeugt. Sie griffen zu und trieben damit die Aktien auf ein Rekordhoch. In der Spitze kletterten die Titel um vier Prozent auf 104,50 Euro. Sie waren damit Spitzenreiter im SDax. Angesichts eines rasanten Wachstums im ersten Quartal erwartet Zooplus im Gesamtjahr höhere Erlöse als bisher. Das Unternehmen habe einen guten Start in das neue Jahr hingelegt, schrieb Christian Schwenkenbecher, Analyst bei Hauck & Aufhäuser in einem Kommentar. Die jüngsten Zahlen stärkten das Vertrauen in das Wachstumspotenzial des Unternehmens.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 6,4 Prozent

Der Haushalts- und Küchengeräte-Herstellers Leifheit sorgte am Donnerstag für Turbulenzen. Er galt eigentlich als Aufstiegskandidat für den SDax. Doch die Hoffnungen zerstoben nach einer Aktienplatzierung. Die Familie Schuler-Voith hat ihr Aktienpaket Finanzkreisen zufolge für mehr als 120 Millionen Euro verkauft. Die rund 2,5 Millionen Papiere seien über Nacht zu je 49 Euro bei institutionellen Investoren platziert worden, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Schuler-Voith hatte 50 Prozent an der Firma gehalten. Die zuletzt stark gestiegenen Papiere brachen um bis zu 15,7 Prozent auf 50,65 Euro ein. Auch wenn Streubesitz und Marktkapitalisierung von Leifheit durch den Verkauf steigen, ist Börsianern zufolge ein Aufstieg des Unternehmens in einen prominenten Börsen-Index noch weit entfernt. „Leifheit müsste den Börsenumsatz mindestens verdreifachen, um in den SDax aufzurücken“, sagte Index-Experte Uwe Streich von der LBBW. Es werde noch sehr lange dauern, bis dieses Ziel erreicht werde.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 11,3 Prozent

Nun zu den internationalen Aktienmärkten, auf denen ebenfalls viel Bewegung zu beobachten war. So haben Probleme bei einem wichtigen Projekt die Aktien des Ölindustrie-Dienstleisters Petrofac am Montag belastet. Der Kurs brach an der Londoner Börse um bis zu 14 Prozent ein. Das Unternehmen warnte vor unerwartet hohen Kosten für das Laggan-Tormore-Projekt in der Nähe der Shetlandinseln. „Ich habe noch nie ein derart schwieriges Arbeitsumfeld erlebt“, sagte Petrofac-Chef Ayman Asfari. Die Branche leidet unter dem vergleichsweise niedrigen Ölpreis, der die Ölkonzerne zum Sparen zwingt.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 12,2 Prozent

Mit massiven Aktienverkäufen haben Mobistar-Anleger auf den Verkauf des belgischen Mobilfunkgeschäfts des Konkurrenten KPN an Liberty Global reagiert. Die Aktien des belgischen Mobilfunkers Mobistar brachen am Montag an der Brüsseler Börse um bis zu 17,6 Prozent ein. Das ist der zweitgrößte Kurseinbruch der Unternehmensgeschichte. Mit 14,43 Euro waren die Papiere so billig wie zuletzt vor etwa einem halben Jahr. KPN verkauft das Belgien-Geschäft seiner Mobilfunktochter Base für 1,325 Milliarden Euro an den Konkurrenten Telenet, der zum Kabelanbieter Liberty Global gehört. Dadurch ist Telenet künftig nicht mehr darauf angewiesen, Mobilfunk-Kapazitäten bei Mobistar einzukaufen.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 5,1 Prozent

Am Montag legten die IBM-Aktien an der Wall Street 3,4 Prozent zu – getrieben durch Erwartungen. Investoren hofften, dass der IT-Dienstleister nach Börsenschluss einen brillanten Quartalsbericht präsentieren werde. Doch es kam anders. IBM hat mit hausgemachten Problemen zu kämpfen, weshalb der Umsatz wegbricht. Außerdem sieht der Konzern die Entwicklung des Dollar als Risiko für sein Geschäft. Die Aktien fielen am Dienstag um gut ein Prozent.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 6,3 Prozent

Ganz anders präsentierte sich der Chipausrüster ASML diese Woche. Europas größter Konzern der Branche überraschte seine Anleger am Mittwoch mit einem milliardenschweren Großauftrag eines US-Kunden. Die in Amsterdam gelisteten Aktien zogen um 10,6 Prozent auf 101,35 Euro an. Analysten vermuten, dass Intel mindestens 15 der mit der neuen Extrem-Ultraviolett-Technik (EUV) ausgestatteten Maschinen zum Listenpreis von 95 Millionen Euro pro Stück kaufen will. Das sei ein großer Vertrauensbeweis in die neue Technologie, erklärte ING-Analyst Robin van den Broek. Zudem könnten sich andere Chiphersteller zur Order der neuen EUVs veranlasst sehen.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 13,4 Prozent

Der Spielzeughersteller Hasbro überzeugte am Montag die Anleger. Eine starke Nachfrage nach Heldenfiguren wie „Iron Man“, „Spider-Man“ oder „Captain America“ verhalfen dem Unternehmen zu einem überraschenden Gewinnplus. Die Aktien legten am Montag an der Wall Street mehr als zwölf Prozent zu.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 9,4 Prozent

Der französische Spirituosen-Hersteller Pernod Ricard hat mit einem unerwartet starken Umsatzplus im abgelaufenen Geschäftsquartal die Anleger am Donnerstag erfreut. Die Aktien des Herstellers von Hochprozentigem wie Remy-Martin-Cognac und Cointreau-Likör stiegen in Paris um bis zu 3,7 Prozent auf ein Rekordhoch von 117,75 Euro und zählten damit im CAC40 zu den wenigen Gewinnern. Der Umsatz des Konzerns war dank des starken Geschäfts in China um sieben Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gestiegen. Experten hatten nur mit einem Zuwachs von 5,7 Prozent gerechnet. Zahlreiche Analysten äußerten sich positiv und erhöhten ihre Kursziele. S&P Capital IQ stufte die Aktien auf „buy“ von „hold“ hoch.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 3,4 Prozent