Cinven schließt 7-Milliarden-Fonds Finanzinvestoren sammeln Milliarden ein

Anfang des Jahres 2016 legte die britische Beteiligungsfirma Cinven einen Fond auf, mittlerweile hat sie sieben Milliarden Euro eingeworben. Kein Einzelfall: Investoren suchen händeringend nach alternativen Anlagen.

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Angesichts niedriger Zinsen suchen große Investoren wie Versicherer, Staatsfonds oder Versorgungswerke händeringend nach alternativen Anlagen. Quelle: dpa

Frankfurt Große Kapitalanleger rennen den Finanzinvestoren auf der Suche nach hohen Renditen die Türen ein. Die britische Beteiligungsfirma Cinven hat sieben Milliarden Euro für ihren sechsten Fonds eingeworben, wie sie am Mittwoch mitteilte. Cinven hatte den neuen Fonds erst Anfang des Jahres aufgelegt, die zunächst angepeilte Summe von 5,5 Milliarden war binnen vier Monaten erreicht, am Ende lagen Zeichnungswünsche über rund elf Milliarden vor. Nach der Finanzkrise hatten sich Private-Equity-Gesellschaften zunächst schwerer getan, der 2013 aufgelegte Vorgänger-Fonds von Cinven war nur 5,3 Milliarden Euro schwer. Cinven ist in Deutschland unter anderem am Labor-Konzern Synlab, der Lebensversicherungs-Plattform Heidelberger Leben und am Internet-Dienstleister HEG beteiligt.

Der Cinven-Konkurrent Apax Partners hat kürzlich 7,9 Milliarden Dollar für einen neuen Fonds eingesammelt. Der US-Investor CVC peilt nach Medienberichten für einen neuen Europa-Fonds ein Volumen von bis zu 15 Milliarden Euro an.

Angesichts niedriger Zinsen suchen große Investoren wie Versicherer, Staatsfonds oder Versorgungswerke händeringend nach alternativen Anlagen. Im vergangenen Jahr haben sie nach Daten des Branchendienstes Preqin insgesamt 288 Milliarden Dollar in 689 Private-Equity-Fonds investiert.

Finanzinvestoren kaufen Unternehmen und verkaufen sie in der Regel nach drei bis fünf Jahren weiter. Gewinn schöpfen sie aus einer höheren Verschuldung der Firmen, aber auch aus operativen Verbesserungen und Zukäufen. Um die zum Verkauf stehenden Firmen buhlen meistens mehrere Interessenten, was die Preise nach oben treibt - und damit die Renditen der Finanzinvestoren begrenzt. Einige Unternehmen haben schon den dritten oder vierten Private-Equity-Investor als Eigentümer.

Um der großen Konkurrenz auszuweichen, suchen sich viele Beteiligungsfirmen neue, weniger besetzte Nischen. So hat der französische Investor Ardian eine Milliarde Euro für einen neuen Wachstumskapital-Fonds eingesammelt, der in einzelne Unternehmen maximal 100 Millionen Euro Eigenkapital investiert.

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