Dax aktuell Dax klettert nach oben

Der Ifo-Geschäftsklimaindex schiebt den Dax am Freitagmittag an, der starke Euro hingegen bremst ihn aus. Trotzdem notiert der Leitindex vorerst über der Schwelle von 13.000 Punkten.

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The German share price index, DAX board, is seen at the stock exchange in Frankfurt, Germany, November 20, 2017. REUTERS/Kai Pfaffenbach Quelle: Reuters

Frankfurt Der Dax hat am Freitag die 13.000-Punkte-Marke vorerst hinter sich gelassen. Zur Mittagszeit stand der Leitindex leicht mit 0,3 Prozent im Plus bei 13.043 Zählern. Frischen Rückenwind hatte er dabei am Morgen vom Ifo-Geschäftsklimaindex erhalten, der im November abermals auf ein Rekordhoch gestiegen war.

Die von der SPD signalisierte Gesprächsbereitschaft zur Lösung der Regierungskrise hatte den Dax zuvor nicht merklich stützen können. Wegen einer feiertagsbedingten Handelspause an der Wall Street hatten ihm am Morgen zudem Impulse aus New York gefehlt. Dort wurde auch am sogenannten Black Friday nur verkürzt gehandelt.

Der EuroStoxx 50 stand vor dem Hintergrund des Ifo-Index zuletzt ebenfalls moderat im Plus. Die Indizes in der zweiten deutschen Börsenreihe entwickelten sich aber unterschiedlich. Der MDax gab um 0,1 Prozent auf 26669 Punkte nach, der TecDax legte um 0,1 Prozent auf 2576 Punkte zu.

Einen weiteren Anstieg des Dax verhinderte der wiedererstarkte Euro. Die Gemeinschaftswährung zog noch etwas weiter zum Dollar an und wurde damit rund einen Cent über dem Niveau vom Dienstag gehandelt. Staatsanleihen aus der Peripherie des Euroraums rentierten etwas höher. Ein hoher Kurs macht Waren europäischer Firmen auf dem Weltmarkt teurer, was vor allem exportstarke Unternehmen belastet. „Für eine weitere positive Entwicklung des Dax wäre es wichtig, dass der Euro nicht noch weiter steigt“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. „Ein in Richtung Jahreshoch steigender Euro dürfte die Hoffnungen auf eine Jahresendrally schnell zunichtemachen.“

Gestützt wurde der Euro auch von guten Konjunkturdaten aus Frankreich. Dort ist der Geschäftsklimaindex im November um zwei Punkte auf 111 Zähler und damit den höchsten Stand seit fast zehn Jahren gestiegen. Gleichzeitig zog der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im November der Schnellschätzung zufolge auf 57,5 Punkte an und übertraf damit die Markterwartung. Der CAC-40-Index zog vor diesem Hintergrund in Paris um überdurchschnittliche 0,5 Prozent an.

Die Aktien von Thyssenkrupp knüpften mit einem Aufschlag von etwas mehr als 1 Prozent an ihre kräftigen Kursgewinne vom Vortag an. Wegen der geplanten Ausgliederung der europäischen Stahlaktivitäten herrscht bei den Aktionären wieder Aufbruchstimmung, die Arbeitnehmern sind allerdings tief verunsichert.

Ohne neue Nachrichten setzten außerdem einige Dax-Werte ihre zuletzt positiven Tendenzen fort. Auf dem höchsten Niveau seit zwei Jahren bewegten sich die Aktien von Volkswagen, die am Freitag nochmals um 1,5 Prozent stiegen. RWE-Papiere stabilisierten sich weiter nach ihrem jüngsten Rückschlag, zu dem die zwischenzeitliche Sorge vor einer Jamaika-Koalition geführt hatte. Sie stiegen im frühen Handel in ähnlichem Maß wie die VW-Titel. Unter den mittelgroßen Werten im MDax gehörten Osram-Aktien mit einem Plus von 1,67 Prozent zu den Favoriten.

Gefragt waren auch italienische Finanzwerte. Die HVB-Mutter Unicredit, Ubi Banca und Banco BPM gewannen bis zu 5,8 Prozent. Zeitungsberichten zufolge sind in zwei EU-Gesetzentwürfen die Risiken eines überstürzten Abbaus fauler Kredite erwähnt. Börsianer werteten dies als Hinweis auf eine Abschwächung der von der EZB vorgeschlagenen Vorgaben. Italienische Geldhäuser sitzen auf einem 200 Milliarden Euro hohen Berg fauler Kredite. Im Windschatten ihrer südeuropäischen Konkurrenten gewannen die Titel der französischen Institute Credit Agricole, Societe Generale und BNP Paribas bis zu 2,1 Prozent.

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