Dank starker Börsen in Übersee hat sich der Dax am Montag zunächst bis an die Marke von 12.600 Punkten gewagt - danach verließen den deutschen Leitindex jedoch wieder die Kräfte. Gegen Mittag lag er nur noch mit 0,45 Prozent im Plus bei 12.540,36 Punkten. Nach dem Kursrutsch zum Monatsbeginn aus Sorge vor schnell steigenden Zinsen - und damit attraktiveren Anleihen- statt Aktienkäufen - blieben die Anleger auf Richtungssuche.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,51 Prozent auf 26.468,66 Punkte, der Technologiewerte-Index TecDax legte um 0,63 Prozent auf 2619,06 Zähler zu. Ähnlich viel gewann der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50.
Für den Einstieg werde Geely-Chef Li Shufu in China gefeiert. Bei den Daimler-Aktionären kam der neue Großinvestor dagegen weniger gut an - die Aktie fiel gegen den positiven Trend um ein Prozent ans Dax-Ende. Für Marktteilnehmer war der Geely-Kauf zwar nicht überraschend, er wurde aber deutlich größer als erwartet. UBS-Analyst Paul Gong erinnerte zudem daran, dass Geely bei Beteiligungsgesprächen mit Daimler zuvor noch abgeblitzt sei.
Geelys überraschender Aufstieg des chinesischen Autobauers Geely zum Großaktionär von Daimler ruft auch die Finanzaufsicht Bafin auf den Plan. "Wie in anderen vergleichbaren Fällen sehen wir uns natürlich an, ob die Stimmrechtsveränderungen bei Daimler rechtzeitig gemeldet wurden", sagte eine Bafin-Sprecherin am Montag.
Papiere der Deutschen Bank verbesserten sich derweil um ein dreiviertel Prozent. Der Börsengang ihrer Vermögensverwaltungssparte DWS geht in die heiße Phase, erwartet wird er noch vor Ostern. Dann hätte Deutsche-Bank-Chef John Cryan auf der Hauptversammlung im Mai einen greifbaren Erfolg seines Konzernumbaus vorzuweisen, mit dem er das verlustreiche Geldhaus wieder auf Vordermann bringen will.
Bester Dax-Wert waren die zum Umtausch eingereichten Papiere des Linde-Konzerns mit einem Zuwachs von fast 2 Prozent. Im TecDax erreichten Sartorius-Titel ein weiteres Rekordhoch und legten zuletzt noch um gut 2 Prozent zu.