Dax-Ausblick Die Märkte auf Sparflamme

Überschaubarer Handel in der Börsenwoche vor Heiligabend – daran dürfte sich auch vor dem Jahreswechsel wenig ändern. Es stehen kaum Termine auf dem Programm. Der Fokus dürfte unter anderem auf der Deutschen Bank liegen.

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Entspannte Tage Weihnachten und Neujahr erwartet. Quelle: Reuters

Frankfurt Außerordentlich ruhig war der Börsenhandel in den letzten Tagen vor Heiligabend. Anleger hatten sich gedanklich schon vorzeitig in das verlängerte Weihnachtswochenende verabschiedet – entsprechend passierte wenig an den Märkten. Und es deutet kaum etwas darauf hin, dass es in der letzten Börsenwoche des Jahres 2016 anders laufen könnte.

Der Fokus dürfte erneut unter anderem auf der Deutschen Bank liegen. Deutschlands größtes Geldhaus produzierte in diesem Jahr für die Märkte überwiegend schlechte Schlagzeilen. Als die US-Behörden im Streit um faule Hypothekenkredite im September 14 Milliarden Dollar Strafe forderten, fiel der Kurs unter die Marke von 10 Euro auf ein neues Allzeittief. Die drohende Strafe schwebte wie ein Damoklesschwert über dem Geldhaus.

In der Nacht zu Freitag konnte sich der deutsche Branchenprimus mit den US-Behörden allerdings auf einen Vergleich einigen. Die Märkte reagierten erleichtert, die Papiere Bank kletterten am Vormittag um bis zu fünf Prozent nach oben. Zum einen fällt der Vergleich mit sieben Milliarden Dollar deutlich geringer aus als ursprünglich gefordert, zum anderen wird wohl auch eine Kapitalerhöhung nicht notwendig sein. Erstmals seit März überschritt der Kurs die Marke von 18 Euro und war damit maßgeblich dafür verantwortlich, dass der Dax zwischenzeitlich mit 11.480 Punkten ein Eineinhalb-Jahres-Hoch erreichte.

Am heutigen Montag sind die Börsen in den westlichen Ländern wegen des zweiten Weihnachtsfeiertages geschlossen. In London öffnet die Börse sogar erst am Mittwoch wieder – und wird sich am Freitagmittag erneut frühzeitig in die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel verabschieden.

In der verkürzten Handelswoche stehen dementsprechend auch nur wenige Termine auf der Tagesordnung: Am Dienstagmorgen deutscher Zeit werden in Japan Verbraucherpreise und Arbeitsmarktzahlen für November veröffentlicht. Interessant könnte die Entwicklung des Verbrauchervertrauens in den USA nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten werden. Am Dienstagnachmittag werden in New York die Zahlen für den Monat Dezember veröffentlicht.

An den verbleibenden drei Wochentagen stehen noch Daten zur Industrieproduktion in Japan, dem Geschäftsklima und den Verbraucherpreisen in Italien oder die österreichischen Erzeugerpreise für den Monat November auf dem Programm. Das war es dann aber auch schon.

Große Überraschungen sind deshalb nicht zu erwarten. Selbst der im Herbst noch so volatile Ölpreis hatte sich in den vergangenen Tagen beruhigt. Auch das am Dienstag erlassene Verbot von Ölbohrungen vor der Küste Alaskas des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama änderte daran wenig. „Bis zum Jahresende sollten die Ölpreise ohne weitere Impulse auf dem gegenwärtigen Niveau verharren“, prognostizieren die Experten der HSH-Nordbank.

Anleger können sich folglich entspannt zurücklehnen. „Derzeit ist keinerlei Abgabedruck zu spüren. Offenbar sind alle glücklich, dass es am Ende doch noch zu einem Plus gereicht hat“, sagte ein Börsianer der Nachrichtenagentur Reuters. Der Blick richtet sich bereits auf das neue Jahr.

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