Zum ersten Mal seit einem Jahr hat der deutsche Leitindex Dax die Marke von 11 000 Punkten übersprungen. Auftrieb gab am Donnerstagmorgen die Hoffnung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Nachmittag ihr gigantisches Wertpapier-Kaufprogramm über den März 2017 hinaus verlängern und so die Finanzmärkte mit weiteren Milliarden fluten wird. Kurz nach Handelsbeginn stand der Dax 0,45 Prozent höher bei 11 036,61 Punkten.
Der deutsche Aktienmarkt hatte sich schon an den Vortagen den nötigen Schwung geholt mit deutlichen Kurszuwächsen. Besonders die gebeutelten Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank hatten kräftig zulegen können. Die andauernde Rekordjagd an der Wall Street und starke Börsen in Asien ebneten zusätzlich den Weg.
Mit dem Sprung über die markante Marke von 11 000 Punkten hat sich der Dax aus seiner Lethargie der vergangenen Monate befreit. Sorgen um die Weltwirtschaft, die Eurokrise und das Brexit-Votum der Briten hatten die Kurse im Jahresverlauf teils deutlich belastet. Im Februar stand der Dax kurzzeitig unter 8700 Punkten.
Viele Börsianer erwarten nun eine sogenannte Jahresendrally, bei der die Kurse kurz vor dem Jahreswechsel noch einmal kräftig zulegen. Dafür, so die Einschätzung der Experten, müsste aber die EZB tatsächlich am frühen Nachmittag die Märkte weiter mit Geld fluten. Unter Börsianern wird wegen der Regierungskrise in Italien fest mit einem derartigen Schritt gerechnet.