Dax unter 10.000 Dax wegen Brexit-Angst weiter auf dem Rückzug

Kommende Woche stimmen die Briten über den Verbleib in der EU ab. Die Anleger am Frankfurter Aktienmarkt stellen sich auf das Schlimmste ein - und verkaufen vorsichtshalber. Dies ist weltweit zu beobachten.

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Brexit-Angst drückt weltweit die Kurse. Quelle: REUTERS

Zunehmende Befürchtungen um einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union haben deutsche Aktien am Montag erneut deutlich unter Druck gesetzt. Die Sorge vor den Folgen eines möglichen Brexit treibt die Anleger in Anlageformen, die als sicher gelten - wie etwa Edelmetalle oder Anleihen. Verluste an anderen Weltbörsen verstärkten noch die trübe Stimmung der Anleger.

Der Dax verlor am Vormittag 1,13 Prozent auf 9723,52 Punkte und weitete damit seine jüngsten Verluste deutlich aus. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex mehr als zweieinhalb Prozent eingebüßt und war erstmals seit zweieinhalb Wochen wieder unter die Marke von 10.000 Punkten gefallen. Der MDax, in dem die Aktien mittelgroßer Unternehmen vertreten sind, fiel am Montag zuletzt um 1,24 Prozent auf 19 935,50 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax sackte um 1,70 Prozent auf 1613,90 Zähler ab. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,94 Prozent auf 2883,52 Punkte nach unten.

Auch Dow Jones und Nikkei verlieren

Schon am Freitag war der US-Leitindex Dow Jones merklich unter 18.000 Punkte gefallen. Die asiatischen Börsen nahmen den negativen Trend mit Kursverlusten zu Beginn der neuen Woche auf. So schloss der japanische Nikkei-Index mit einem Minus von dreieinhalb Prozent.

Ein Hauptgrund für die Risikoscheu der Anleger bleibt Börsianern zufolge die Brexit-Angst. Über das Wochenende hatten Ökonomen, Zentralbanker und Firmenchefs eindringlich vor gravierenden Konsequenzen für ganz Europa bei einem EU-Austritt des Vereinigten Königreichs gewarnt. Die Briten sind aufgerufen, am 23. Juni darüber abzustimmen. Jüngste Umfragen deuten auf eine sehr knappe Entscheidung hin.

Die Aktien von BMW litten zudem unter Aussagen von Vertriebsvorstand Ian Robertson zum US-Absatz und verbilligten sich um 1,82 Prozent. Demnach richtet sich der Autobauer bis zum Jahresende auf ein hartes Geschäft im wichtigen US-Markt ein. „Der US-Markt wird 2016 bestenfalls stagnieren“, sagte der Manager der „Automobilwoche“.

Manz-Aktien büßten nach einem Rückschlag in dem als Hoffnungsträger geltenden Batteriegeschäft nahezu ein Viertel ihres Wertes ein. Ein Kunde habe ein Großprojekt im Bereich „Energy Storage“ gestoppt. Nun fürchtet das Management um Vorstandschef Dieter Manz um die Jahresziele.

Beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius sollte am Montag ein Aktiensplit umgesetzt werden. Aktionäre bekommen für jede gehaltene Aktie ohne Zuzahlung drei weitere Aktien der gleichen Gattung.

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