Derivatebörse CBOE Handelsbeginn von Bitcoin-Futures

Mit Spannung wurde der Handelsbeginn mit Bitcoin-Futures erwartet. Die Terminbörse CBOE macht den Anfang. Das große Interesse lässt zunächst die Internetseite der Börse abstürzen.

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Erstmals hat in den USA an einer Derivatebörse der Handel mit Bitcoin-Futures begonnen Quelle: AP

Erstmals hat in den USA an einer Derivatebörse der Handel mit Bitcoin-Futures begonnen. Die Terminbörse Chicago Board Options Exchange (CBOE) eröffnete die Spekulation auf den Kurs der Digitalwährung am Sonntagabend (Ortszeit). Die Wertpapiere haben nichts mit Bitcoin selbst zu tun, sondern sollen den Preis der Währung an der Börse Gemini widerspiegeln, eine der größeren Börsen für Kryptowährung.

Seit Beginn des Jahres ist der Bitcoin-Preis rasant gestiegen. Während er zunächst noch unter 1000 Dollar lag, erreichte er der Bitcoin-Seite CoinDesk zufolge am 7. Dezember einen Rekordwert von 16 858 Dollar (etwas mehr als 14 000 Euro). Futures sind Terminkontrakte, bei denen sich Käufer und Verkäufer auf den Preis des Vertragsgegenstands zu einem bestimmten Punkt in der Zukunft einigen - daher der aus dem Englischen abgeleitete Name. Futures sind für fast alle Wertpapiere erhältlich, bekannt sind sie beim Handel mit Rohstoffen wie Weizen, Soja, Gold, Öl und Kakao.

In den ersten 75 Minuten an der CBOE stieg der Wert der gehandelten Bitcoin-Futures, die im Januar auslaufen, um 340 Dollar auf 15 800 Dollar. Vier Stunden nach Handelsbeginn lag der Wert bei 18 010 Dollar. Wegen des großen Interesses stürzte kurzzeitig die Webseite der Börse ab und lud nur langsam. Der Handel mit den Futures sei aber nicht beeinträchtigt gewesen, hieß es in einer Stellungnahme. Eine andere große Derivatebörse, Chicago Mercantile Exchange, hat für den 18. Dezember den Handelsbeginn mit eigenen Futures geplant.

Futures signalisieren eine größere Akzeptanz von Bitcoin in der Finanzwelt. Zugleich erlauben sie Investoren, auf das Sinken des Preises zu spekulieren - ein Vorgang, der bisher schwierig war. Viele betrachten die beliebte virtuelle Währung trotzdem weiter mit Skepsis. An der Wall Street erklärte der Geschäftsführer der Bank JPMorgan Chase, Jamie Dimon, etwa, Bitcoin sei Betrug.

Thomas Peterffy, Geschäftsführer vom Börsenmakler Interactive Brokers Group, sagte im vergangenen Monat, der Handel mit Bitcoin-Futures sei zu bedenken. Es gebe keine Basis für die Wertermittlung von Bitcoin oder anderen Kryptowährungen. Von einem Tag auf den anderen könne daher ein anderer Preis angenommen werden, warnte er.

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