Devisen Euro-Kurs fällt nach guten US-Daten

Die robusten US-Konjunkturdaten haben den US-Dollar gestärkt und die europäische Gemeinschaftswährung unter Druck gesetzt. Auch das britische Pfund verbilligte sich – Grund waren neue Details zum Brexit.

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Kehrseite des starken Dollars: ein schwacher Euro. Quelle: dpa

Frankfurt Der Euro-Kurs ist am Montag nach starken US-Konjunkturdaten unter Druck geraten. Die Gemeinschaftswährung wurde am späten Nachmittag bei 1,1210 US-Dollar gehandelt. Am Mittag hatte er zeitweise noch bei 1,1244 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1236 (Freitag: 1,1161) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8899 (0,8960) Euro.

Positiv aufgenommene US-Konjunkturdaten hatten den Dollarkurs am Nachmittag gestützt und den Eurokurs im Gegenzug unter Druck gebracht. Der Einkaufsmanagerindex ISM für die Industrie war von 49,4 Punkten im Vormonat auf 51,5 Punkte geklettert. Bankvolkswirte hatten im Schnitt hingegen nur mit 50,4 Punkten gerechnet. Der Indikator signalisiert damit wieder eine Belebung der Industriekonjunktur. In den vergangenen Monaten hatte die US-Industrie geschwächelt.

Deutlich unter Druck geriet das britische Pfund. Mit Ankündigungen zu den anstehenden Verhandlungen über einen EU-Austritt ihres Landes hatte die britische Premierministerin Theresa May die Finanzmärkte verunsichert. Die Verhandlungen sollen spätestens im März 2017 beginnen. Beobachter interpretierten die Aussagen von May als einen Hinweis, dass sie sich endgültig für ein Ausscheiden Großbritanniens aus dem Europäischen Binnenmarkt entschieden habe. Starke britische Industriedaten hatten das Pfund in diesem Umfeld nicht gestützt.

Auch der kolumbianische Peso erlitt an den Finanzmärkten deutliche Kursverluste. Völlig überraschend hatten sich die Kolumbianer gegen das Friedensabkommen zwischen der Regierung und der linken Guerillaorganisation Farc ausgesprochen. Wie es mit dem kolumbianischen Friedensprozess nun weitergeht, ist völlig unklar.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87318 (0,86103) britische Pfund, 113,90 (113,09) japanische Yen und 1,0918 (1,0876) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1313,30 (1322,50) Dollar gefixt.

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