Devisen Eurokurs steigt wegen Trump-Effekt auf über 1,11 Dollar

Steigende Siegchancen des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump dominieren den Devisenmarkt. Der US-Dollar steht unter Druck. Davon profitiert der Eurokurs, der seine Vortagesgewinne ausbauen kann.

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Der US-Wahlkampf mit Kandidat Donald Trump hat auch Auswirkungen auf den internationalen Devisenmarkt. Quelle: AFP

Frankfurt Steigende Siegchancen des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump haben am Mittwoch den Devisenmarkt dominiert. Der US-Dollar stand auf breiter Front unter Druck. Davon profitierte der Eurokurs, der seine Vortagesgewinne ausbaute. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,1115 Dollar und damit so viel wie seit gut drei Wochen nicht mehr. Zuletzt lag der Kurs bei 1,1111 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1095 (Dienstag: 1,1025) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9013 (0,9070) Euro.

Noch deutlichere Gewinne als der Euro verbuchte der japanische Yen, der unter Anlegern als sicherer Hafen in unwägbaren Zeiten gilt.

Seit Dienstag steht der Dollar unter erhöhtem Druck. Ausschlaggebend sind einige Wahlumfragen, die dem Republikaner Trump wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl in der kommenden Woche bessere Chancen auf einen Sieg einräumen. Wegen Trumps Unberechenbarkeit wird die Demokratin Hillary Clinton an den Finanzmärkten als künftige Präsidentin bevorzugt.

Direkte Auswirkungen könnte ein Wahlsieg Trumps auch auf die amerikanische Geldpolitik haben. Der Populist und politische Quereinsteiger hat die US-Notenbank und deren Vorsitzende Janet Yellen mehrfach verbal scharf attackiert. Das mindeste, womit Analysten rechnen, ist eine Verschiebung der für Dezember erwarteten Zinsanhebung, falls Trump die Wahl gewinnen sollte. Das britische Analysehaus Capital Economics hält sogar einen Rücktritt von Yellen im Falle eines Wahlsiegs Trumps für möglich.

Die Fed wollte am Mittwoch ihre vorletzte Zinsentscheidung in diesem Jahr bekanntgeben. Auch aufgrund des ungewissen Ausgangs der Wahl wurde nicht mit einer Fortsetzung der Ende 2015 gestarteten Zinswende gerechnet. Yellen hat einen Einfluss der Präsidentschaftswahlen auf den geldpolitischen Kurs der Notenbank zwar verneint. Analysten gehen jedoch davon aus, dass die Reaktion der Märkte auf den Ausgang der Wahl am 8. November eine wichtige Rolle für die Fed spielt.

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