Frankfurt/Main Der Kurs des Euro ist am Freitag nach US-Inflationsdaten deutlich gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am späten Nachmittag mit 1,1166 US-Dollar gehandelt. Am Mittag hatte der Euro noch 1,1220 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1226 (Donnerstag: 1,1254) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8908 (0,8886) Euro.
In den USA hatte sich der Preisauftrieb im August überraschend deutlich verstärkt und so den Dollarkurs gestützt. Die Verbraucherpreise hatten um 1,1 Prozent höher gelegen als vor einem Jahr. Im Vormonat hatte die Inflationsrate 0,8 Prozent betragen. Bankvolkswirte hatten einen Anstieg auf 1,0 Prozent erwartet. Der Dollarkurs legte zu allen wichtigen Währungen zu.
An den Finanzmärkten erwartet zwar weiterhin kaum jemand eine Leitzinsanhebung schon in der kommenden Woche, wenn die US-Notenbank ihre Zinssitzung abhält. Schließlich haben sich zuletzt wichtige Konjunkturfrühindikatoren eingetrübt. Die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinserhöhung im Dezember ist allerdings etwas gestiegen.
„Steigende Inflationsraten dürften die Spannungen in der US-Notenbank erhöhen“, schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Zuletzt hatten Vertreter der Notenbank widersprüchliche Signale gesendet. „Trotz höherer Inflationsraten wird der weitere Kurs der Fed nebulös bleiben“, meint Gitzel.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85203 (0,85198) britische Pfund, 114,35 (114,98) japanische Yen und 1,0941 (1,0941) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1308,35 (1310,80) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 37 000,00 (37 130,00) Euro.