Devisen Venezuela wertet Währung drastisch ab

Der niedrige Ölpreis und politische Misswirtschaft haben das südamerikanische Land in eine schwere Wirtschaftskrise gestürzt. Mit in die Tiefe gerissen wurde die heimische Währung. Und ein Ende ist nicht in Sicht.

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Die Abwertung des Bolívar dürfte die Inflation weiter in die Höhe treiben. Quelle: Reuters

Caracas Inmitten der schweren Wirtschaftskrise in Venezuela hat die Notenbank die Landeswährung Bolívar um 64 Prozent abgewertet. Bei einer Devisenversteigerung in der vergangenen Woche sei ein Preis von 2010 Bolívar pro US-Dollar erzielt worden, teilte die Zentralbank am Mittwoch mit. Auf diesen Wert werde nun auch der offizielle Wechselkurs festgelegt. Zuvor lag er bei einem Dollar zu 721 Bolívar.

Wegen des niedrigen Ölpreises und jahrelanger Misswirtschaft leidet Venezuela unter einer schweren Wirtschaftskrise. Das ölreichste Land der Welt verfügt kaum noch über Devisen, um Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs einzuführen. Die Inflationsrate lag zuletzt Schätzungen zufolge bei 800 Prozent.

Die Abwertung des Bolívar dürfte die Inflation weiter in die Höhe treiben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für das laufende Jahr eine Teuerungsrate von mehr als 1.600 Prozent.

In Venezuela gibt es noch zwei weitere Wechselkurse: Im Verhältnis von eins zu zehn werden Dollar für den Import von Lebensmitteln und Medikamenten getauscht. Auf dem Schwarzmarkt hingegen kostet der Dollar derzeit 6.100 Bolívar.

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