Tokio Die japanische Notenbank will mit einer massiven Geldspritze den heimischen Bondmarkt beruhigen. Die Bank of Japan kündigte am Mittwoch an, am Freitag 2,8 Billionen Yen (rund 21 Milliarden Euro) in den Geldmarkt zu pumpen und damit drei mal soviel wie gewöhnlich an einem einzelnen Tag. So soll der rasante Anstieg der Renditen für japanische Staatsanleihen gebremst werden. Für zehnjährige Bonds waren sie zuletzt auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr geklettert. Nach der Ankündigung gaben die Renditen wieder nach. Sie wurde als Signal gewertet, dass die Notenbank keinen übermäßigen Renditeanstieg tolerieren wird.
Die durch die lockere Geldpolitik der japanischen Notenbank ausgelöste Yen-Schwäche hatte zuletzt zu einem Ausverkauf am Bondmarkt geführt. Hintergrund ist die Furcht vor Inflation und die Börsenrally, denn wegen des billigen Notenbank-Geldes investieren die Anleger derzeit lieber in Aktien. Der Tokioter Leitindex Nikkei knackte am Mittwoch die Marke von 15.000 Punkten und notierte so hoch wie zuletzt Anfang 2008.