DSW-Watchlist Welche Konzerne das meiste Kapital vernichten

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Dividendenaktien gefragt

Ein sicherer Turnaround-Kandidat ist die Bank damit aber längst nicht, zumal nicht feststeht, welche Strategie tatsächlich gewählt wird. Außerdem stehen weitere Rechtstreitigkeiten an, ab April steht unter anderem Co-Chef Jürgen Fitschen in München vor Gericht und muss sich dem Vorwurf des Prozessbetrugs im Fall Kirch stellen. Die zahlreichen Baustellen der Vergangenheit zeigen, dass eine "sichere Bank" aus Anlegersicht anders aussieht.

Diese Aktien schockieren Börsianer

Weiterhin ist die Liebe der deutschen Anleger für Aktien verhalten. 13,1 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren besitzen Aktien, rund 8,4 Millionen Deutsche. "Ich gehe davon aus, dass auch die Hausse der letzten Monate wieder weitgehend unter Ausschluss der deutschen Privatanleger stattgefunden hat", sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW. Die Deutschen sparten weiterhin vorwiegend mit verzinslichen Produkten und verlören damit viel Geld. Das sei gerade im Hinblick auf den notwendigen Aufbau einer privaten Altersvorsorge katastrophal.

Für sein Anlegerbarometer hat die DSW fast 650 Privatanleger zu ihrem Anlageverhalten befragt. Davon haben gut 53 Prozent ihren Aktienanteil im Portfolio gegenüber dem Vorjahr erhöht, die große Mehrheit gibt an, gute Erfahrungen mit Aktien gemacht zu haben. Da sich die Umfrage allerdings an erfahrene und aktienaffine Privatanleger richtete, sind die hohen Zustimmungswerte angesichts der Kursentwicklung in den vergangenen Monaten wenig überraschend.

Auf die Liste der Lieblingsaktien unter Privatanlegern haben es vor allem Konzerne geschafft, die für regelmäßige und hohe Ausschüttungen bekannt sind. Auf Rang 5 liegt die Münchener Rück, einer der verlässlichsten Zahler im Dax, ebenso wie Nestlé. Auch der Schweizer Nahrungsmittelkonzern wird von Anlegern wegen der hohen Dividenden geschätzt. An die Spitze der Lieblingsaktien hat es Chemiekonzern BASF geschafft, der Börsenkurs der Ludwigshafener klettert seit Jahresbeginn nahezu ohne Pause. Zuletzt wurde bekannt, dass der Konzern sein Ergebnis im vierten Quartal 2014 noch mal steigern konnte, auch das beflügelte die Aktie. Auf der Hauptversammlung Ende April will der Vorstand eine Dividende von 2,80 Euro je Aktie vorschlagen, gemessen am Jahresschlusskurs 2014 ergibt das eine Dividendenrendite von vier Prozent.

Besonders bei risikoaversen Anlegern sind dividendenstarke Aktien beliebt. Zuletzt wurden solche Dividendenaristokraten, also Aktien, die über viele Jahre hinweg eine regelmäßige und nennenswerte Ausschüttung lieferten, als Ersatz für Anleihen angepriesen, deren Zins aufgrund der expansiven Geldpolitik EZB stark gesunken ist.

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