Das vergangene Jahr war - wieder einmal – vor allem von Krisen geprägt. Mehrere europäische Staaten standen am finanziellen Abgrund, die Weltwirtschaft schwächelte und die Krisen im Nahen Osten eskalierten. Gold gilt vielen Anlegern als sicherer Hafen. Trotzdem legte der Preis des Edelmetalls nur moderat zu.
Im vergangenen Jahr stieg der Preis um rund sechs Prozent auf 1657 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Aktuell liegt der Preis ein wenig darunter. Neben der Krisenstimmung halfen auch die Liquiditätsspritzen der Zentralbanken dem Goldpreis im Verlauf der vergangenen Monate.
Anleger griffen aus Angst vor einer höheren Inflation bei Gold gerne zu. Die Rally bei Gold ist beachtlich. In den vergangenen drei Jahren verdoppelte das Edelmetall seinen Wert. Anleger fragen sich allerdings: Ist der Zeitpunkt zum Verkaufen bald gekommen? Oder lohnt auch in diesem Jahr der Einstieg?
Die Experten sind sich einig: Gold bleibt auch in 2013 für Anleger attraktiv. „Gold bleibt 2013 noch im Aufwärtsmodus“, schreibt etwa die DZ-Bank. Das Institut verweist auf Investoren, die das Edelmetall als Alternative zu Währungen und Inflationsschutz sehen. „Gold wird unseres Erachtens in zwölf Monaten bei 2.050 US-Dollar je Unze stehen."
Je schlechter die Geldpolitik, desto höher sei der Goldpreis und solange die Zentralbanken die Märkte weiter mit Frischgeld überschwemmen und die Inflation dadurch ankurbeln, werde der Goldpreis steigen, findet Martin Siegel, Geschäftsführer von Stabilitas: „Auch im neuen Jahr bleibt das gelbe Metall der sichere Hafen und könnte die 2.000 Dollar-Marke sogar überschreiten.
Die wichtigsten Fakten zu Gold
Die gesamte Goldnachfrage im dritten Quartal 2014 betrug 929,3 Tonnen. Damit ist die Nachfrage um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q3'13: 952,8) gefallen.
Quelle: World Gold Council
Die weltweite Nachfrage nach Schmuck betrug im dritten Quartal 2014 insgesamt 534,2 Tonnen und ist damit um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q3'13: 556,3) gefallen.
Die Nachfrage des Technologiesektors belief sich im dritten Quartal 2014 auf 97,9 Tonnen und fiel, verglichen mit den 103,1 Tonnen im dritten Quartal 2013, um fünf Prozent.
Die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen ist im dritten Quartal 2014 deutlich gesunken – auf 245,6 Tonnen. Ein Minus von 21 Prozent im Vergleich zu 2013 (Q3: 312,3).
Dass die Gesamtnachfrage nach Gold gefallen ist, ist auch auf die Abflüsse aus Gold-EFTs zurückzuführen. Im dritten Quartal 2014 beliefen sich diese auf 41,3 Tonnen. Allerdings ist das deutlich weniger als im Vorjahr. Im dritten Quartlal 2013 betrugen sie noch 120,2 Tonnen.
Die Nettoeinkäufe von Zentralbanken betrugen im dritten Quartal 2014 92,8 Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von neun Prozent (Q3'13: 101,5).
Die Goldnachfrage im Investment belief sich im dritten Quartal 2014 auf 204,4 Tonnen. Das ist eine minimale Steigerung von sechs Prozent, im Vorjahresquartal waren es 192 Tonnen.
Auch die Konjunkturbelebung in China dürfte zu einer stärkeren Nachfrage nach dem Edelmetall führen, schreiben die Analysten der Commerzbank. „Die Gold-ETFs sollten daher Zuflüsse verzeichnen, die Verkäufe von Münzen und Barren dürften wieder an Dynamik gewinnen“.
Laut Analysten sollten die Zentralbanken das vierte Jahr in Folge als Netto-Käufer auftreten. Die Commerzbank rechnet damit, dass die Marke von 2000 US-Dollar „möglicherweise schon im ersten Quartal“ fällt. Zumindest, wenn die Schuldenkrise in den USA eskalieren sollte.
Große Chancen für Silber und Platin
Es gibt aber auch verhaltene Skepsis. Die Analysten der LBBW rechnen nur mit einem Anstieg der Goldnotierungen auf 1850 US-Dollar bis Ende dieses Jahres: „Der Preiszuwachs wird allerdings durch die verhaltene Nachfrage in wichtigen Schmuckmärkten gebremst“.
Nicht nur Gold ist einen Blick wert. Das vergangene Jahr war auch für Käufer anderer Edelmetalle lukrativ, das gilt besonders für Weißmetalle. Silber fuhr im Jahresverlauf ein Plus von 8,9 Prozent ein und schloss bei 30,4 Dollar pro Unze. „Wir sind überzeugt, dass Silber 2013 wieder die Marke von 40 US-Dollar je Feinunze durchbricht“, schreiben die Analysten der Commerzbank. Hauptgrund für den Preisanstieg soll die steigende Nachfrage in China sein.
Platin und Palladium konnten einen Jahresgewinn von 10,4 Prozent und 7,4 Prozent erzielen. Da Platin auch ein Industriemetall ist, hängt der Preis an der Konjunktur. Die Commerzbank rechnet mit steigender Nachfrage aus der Autoindustrie und steigenden Preisen.