Edelmetalle Wette auf Aktien und Gold

Anleger haben klare Vorstellungen über die Chancen verschiedener Investments. Laut Umfrage gibt es zwei Favoriten. Dabei spielt auch das Einkommen eine Rolle. Das Interessante: Vor einem Jahr waren die Tipps goldrichtig.

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Anleger erwarten von Goldmünzen- und barren gute Erträge. Quelle: dpa

Manchmal liegt die spannende Nachricht in der Rückschau. Vor einem Jahr befragte das Forschungsinstitut Forsa im Auftrag des Edelmetallhändlers Pro Aurum die Deutschen, bei welchen Anlagen sie die größten Gewinnchancen sehen würden. Und die tippten richtig: Aktien und Gold sollten die höchsten Erträge liefern.

Genau so kam es. Sowohl die Aktienmärkte als auch die Edelmetalle lieferten Euro-Anlegern ein zweistelliges prozentuales Plus. Hinten lagen dagegen Zinsanlagen und Anleihen. Da stellt sich die Frage, was die treffsicheren Deutschen denn aktuell erwarten. Die am Dienstag veröffentlichten Daten belegen: Sie bleiben bei ihren Erwartungen.

Jeweils 27 Prozent der Befragten erwarten auf Sicht der kommenden drei Jahre die höchsten Erträge bei Aktien und Gold. „Aktien dürften vor allem wegen ihres mehrjährigen Aufwärtstrends extrem beliebt sein“, vermutet Pro-Aurum-Mitgründer Mirko Schmidt.

Zu den hohen Erwartungen für Gold meint Schmidt: „Der Krisenschutz dürfte nach dem markanten Anziehen der Inflation von den negativen Realzinsen profitiert haben.“ Bei einer aktuellen Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe von 0,4 Prozent und der jüngsten deutschen Geldentwertungsrate von 2,0 Prozent errechnet sich eine reale Rendite von minus 1,6 Prozent, also ein Verlust.


Bei geringen Einkommen ist Gold der Favorit

Das Einkommen scheint bei der Einschätzung eine Rolle zu spielen. Die Befragten mit geringerem Einkommen tippen seltener auf Aktien als die besser Verdienenden. Genau umgekehrt ist das Verhältnis beim Gold. Wer wenig verdient, erwartet den höchsten Gewinn mit Edelmetallen.

Rund elf Prozent der Befragten setzen auf Fonds. Festgeld sehen nur fünf Prozent vorne. Bei Anleihen sind es sogar nur zwei Prozent. Fast jeder Dritte war ratlos, konnte die Frage nach den besten Perspektiven nicht beantworten. Pro-Aurum-Mann Schmidt sieht darin ein Zeichen für den anhaltenden Anlagenotstand in der Tiefzinswelt und für eine hohe Unsicherheit.

In der Realität haben die Befragten ihre Gewinnerwartungen nur eingeschränkt in der eigenen Gelddisposition berücksichtigt. Etwa 13 Prozent der Befragten besitzen Aktien. Außerdem haben 17 Prozent Fondsanteile, die teilweise auf Aktien ausgerichtet sind.

Deutlich größer ist der Abstand zwischen Erwartung und Wirklichkeit bei den Edelmetallen. Nur acht Prozent der Umfrage-Teilnehmer besitzen Gold oder Silber.

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