Erdöl US-Förderboom könnte Opec in die Quere kommen

Die Opec bemüht sich, den Ölpreis zu stabilisieren. Die USA stören diese Bemühungen – schon einmal schickten sie die Ölpreise in den Keller.

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Schon in Kürze könnten die USA den führenden Opec-Staat Saudi-Arabien überholen und bis Ende des Jahres Russland als weltweit größten Ölproduzenten ablösen. Quelle: Reuters

Paris/Moskau Der Ölförderboom in den USA könnte die Opec-Bemühungen um eine Stabilisierung des Marktes ausbremsen. Zwar hob die Internationale Energieagentur am Dienstag ihre Prognose für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage für 2018 auf 1,4 Millionen Barrel am Tag an. Angetrieben von dem kräftigen US-Produktionsplus werde das Angebot die Nachfrage aber wahrscheinlich übersteigen. Dadurch dürften die zuletzt gesunkenen Lagerbestände wieder zunehmen. Allerdings könnte das Wachstum der Weltwirtschaft und die damit verbundene höhere Nachfrage die Ölpreise stützen. „Wenn dem so ist, werden sich die meisten Produzenten freuen, aber wenn nicht, könnte sich die Geschichte wiederholen“, erklärte die IEA.

Ein erster Förderboom in den USA hatte ab Mitte 2014 befeuert von der Fracking-Technik die Ölpreise in den Keller geschickt. Die Opec und andere führende Produzenten hatten sich deswegen auf eine Förderbremse verständigt, die seit Anfang 2017 in Kraft ist. Die Ölpreise haben seither zugelegt.

Während die Produktion in der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) zuletzt stabil geblieben sei, gebe es dank Einsparungen von US-Förderfirmen eine zweite Wachstumswelle, teilte die IEA mit, die Industriestaaten in Energiefragen berät. Schon in Kürze könnten die USA den führenden Opec-Staat Saudi-Arabien überholen und bis Ende des Jahres Russland als weltweit größten Ölproduzenten ablösen. Russland versicherte der Opec, sich weiter an die Förderbremse zu halten, wie ein Sprecher von Präsident Wladimir Putin mitteile. Die mit ihr verbundenen Ölpreissteigerungen hätten dem russischen Staat und den heimischen Ölunternehmen insgesamt rund 43 Milliarden Dollar gebracht, sagte Energieminister Alexander Nowak.

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