Erfolgreiche Vermögensverwalter Trendsucher für die beste Geldanlage

Thomas Käsdorf, Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung, ist ein Trendsucher - egal ob auf Sicht von Wochen, Monaten oder Jahren. Das richtige Timing zum Ein- und Ausstieg geben ihm Charts vor. Derzeit setzt vor allem auf Finanzwerte, Gold und Agraraktien.

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Thomas Käsdorf

Auf der Fensterbank vor dem Schreibtisch steht ein kleiner Fernseher, im Hintergrund plätschert ein Zimmerspringbrunnen. Die schmucke Fassade des ehemaligen Rathauses im Stadtteil Wehen aus der Gründerzeit hatte mehr versprochen. Statt Stuck ziert Raufasertapete die Wände des Büros von Thomas Käsdorf. Es läuft gerade Bloomberg TV. Die Bundesbank meldet, das Geldvermögen der Deutschen habe im vergangenen Jahr deutlich zugelegt. Deutsche Bank marschiert im Dax vorne weg. 

Allianz und Deutsche Bank habe er bereits gekauft. „Derzeit erholen sich die Finanzwerte, weil die staatlichen Rettungsschirme die Anleger vorübergehend beruhigt haben“, sagt Käsdorf. Er bewegt mit der Maus den Cursor in der Lücke zwischen Dax-Kurve und dem Bankenindex hin und her. 

Kaum hat er einen attraktiven Trend identifiziert, stellt er ihn auch schon wieder in Frage. Lange werde die Rally von Banken und Versicherungen nicht anhalten. Er glaube im Sommer könne es schon vorbei sein. Seine Devise: Vorsicht ist die Mutter der Porzellan-Kiste. 

Er werde, wenn sich der Trend dem Enge neige, die Stopp-Loss-Marken für Finanzwerte weniger als zehn Prozent unterhalb des aktuellen Kurses ansetzen. „Die Rettungspakete lösen nur die akuten Finanzprobleme, ändern aber nichts daran, dass viele europäische Staaten nicht in der Lage sein werden, ihre Schulden zurückzuzahlen“, sagt Käsdorf. Die Gläubiger, darunter auch Banken und Versicherungen, müssten auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten.  Die Frankfurter Banken, die dann Milliarden abschreiben müssten, sind in Taunusstein gefühlt weiter weg als es die Distanz von 60 Autokilometern aussagt. Provinz dominiert das Bild. Zwar hat Taunusstein einen eigenen Bahnhof, doch halten nur noch die Dampflokomotiven der Nassauischen Museumsbahn. Endpunkt der Museumsbahn ist das nur wenige Kilometer entfernte Bad Schwalbach, der Geburtsort von Thomas Käsdorf. 

Nicht der Ärger um die Boni-Banker treibt die Einwohner von Taunusstein um, sondern die lange versprochene Umgehungsstraße für die B 275, die sich durch das enge Tal quält. An vielen Häusern hängen Protestschildern, an denen bereits der Zahn der Zeit nagt. Wutbürger gab es in Taunusstein schon lange vor Stuttgart 21.

Rally der Finanzwerte

Weniger Wut als Angst beunruhigt derzeit Käsdorfs Kunden: "Seit Bundeskanzlerin Angela Merkel im Oktober 2008 eine Garantie für Sparguthaben abgegeben habe, reden sie vor allem über Sicherheit. Es gibt allerdings derzeit keine Sicherheit, auch nicht mit vermeintlich risikoarmen Anleihen.“ Papiere mit höherem Coupon und längerer Laufzeit seien angesichts des Risikos steigender Zinsen viel zu riskant. Bei kurzen Laufzeiten und erstklassigen Schuldnern seien die Erträge dagegen minimal. Darunter hätten vor allem die Renditen von Lebensversicherungen zu leiden. „Unseren Kunden raten wir, keine weitere Beiträge in ihre Policen zahlen“, sagt Käsdorf. Dann nehme er doch lieber die aktuellen Kurszuwächse bei der Allianz und anderen Finanzwerte mit. Deren gute Performance sei darauf zurückzuführen, dass die Anleger Europas Schuldenkrise vorübergehend als nicht mehr so bedrohlich empfänden. Versicherungen und Banken habe er daher in seinem Portfolio übergewichtet.

Die momentane Rally der Finanzwerte stuft Käsdorf als mittelfristigen Trend ein, der etwa drei bis sechs Monate anhält. Grundsätzlich unterscheidet der Plutos-Manager zwischen kurzfristigen Trends über wenige Wochen, mittelfristige über einige Monate oder langfristige, die sich über mehrere Jahre hinziehen. 

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