Erste Hilfe für's Depot Sichern, halten oder verkaufen?

Seite 4/5

Jean-Claude Trichet Quelle: dpa/dpaweb

Strategie 2: "Augen-zu-und-durch" (Aktien jetzt nicht mehr in den schwachen Markt hinein verkaufen, sondern festhalten)

Vorteil/Nachteil: Umgekehrt wie Strategie 1

Bewertung: Diese Strategie ist nicht minder tückisch wie Strategie 1, birgt sich doch die Gefahr, dass die Verluste sich auswachsen bis zu einem Maß, an dem sie nicht mehr binnen eines Anlage-Horizontes korrigierbar sind. Denn ist das Minus erst einmal sehr groß, wird es schwer wieder auszuwetzen sein.

Rechenbeispiel:

Ein Anleger besitzt ein Depot zu 100 Prozent in DAX-Aktien.

Der Dax Verliert 40 Prozent.

Danach dreht die Börse und der Dax gewinnt 40 Prozent wieder hinzu.

Der Anleger ist nicht auf 0, sondern schleppt weiterhin 16 Prozent Verlust vom Ausgangswert mit.

Der Dax verliert bei dem selben Depot 60 Prozent, das Depot des Anlegers also auch.

Danach erholt sich die Stimmung und der Dax gewinnt 60 Prozent wieder hinzu.

Nun beträgt die Lücke auf den ursprünglichen Einstandswert des Depots schon 36 Prozent, und so weiter.

Das ist mathematisch banal, aber es wird von Anlegern gerne vergessen, deshalb ist Verlustbegrenzung im Zweifel immer wichtiger als Gewinn-Maximierung, die beiden Ziele sind in der nachhaltigen und langfristigen Geldanlage keineswegs gleich wichtig!

Fazit: Nur nichts tun, scheidet für die meisten Anleger auch aus.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%