Erste Hilfe für's Depot Sichern, halten oder verkaufen?

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Parkett der deutschen Börse Quelle: ZBSP

Anstatt die Aktien, die teilweise vor 2009 gekauft und deren (ganz erheblich abgeschmolzenen) Gewinne also noch abgeltungssteuerfrei sind, zu verkaufen, sichert der Anleger die Gewinne mit einigen Short-Spekulationen ab. Er kauft sich z.B. ein short-Zertifikat auf den Dax mit Hebel 10. Mit einem Zehntel des derzeit in Aktien investierten Geldes kann er also das Depot auf Null halten, wenn der Dax weiter verliert.

Strategie 3: Absichern.

Steigen seine Dax-Aktien hingegen ab nächste Woche wieder, verliert zwar das Zertifikat stark, es sind aber auch nur 10 % des Betrages des Aktiendepots investiert.

Bewertung: Diese Variante ist kein perpetuum mobile und keine eierlegende Wollmilchsau, aber psychologisch viel günstiger als die beiden Radikallösungen. Der sichert sich nach beiden Seiten ab und verzichtet dafür aus etwas Performance, falls die Börsen wieder ins Plus drehen. Hagelt es hingegen weiter Verluste, ist er zumindest nicht mit dem vollen Risiko dabei. Der Anleger "erkauft" sich gewissermaßen etwas Ruhe in den kommenden Wochen. Im Unterschied zur "Alles-Raus-Strategie" (1) ist er in weiter Aktien investiert, falls z.B. die Notenbanken im großen Stile Geld drucken und die Börsen nach oben drehen, dann würde sich der Anleger nämlich mit dem vielen Bargeld aus dem Radikalverkauf wieder unwohl fühlen.

Wem short-Zertifikate nicht behagen, der kann indirekt absichern: Er sollte zumindest konjunktursensible Aktien lieber verkaufen (notfalls auch mit Verlust) und dafür den Gold-Anteil und die Cash-Quote im Depot erhöhen. Mit diesem Geld sollten dann an schwachen Tagen solide Qualitätsaktien mit hoher Dividende und guter weltweiter Marktposition gekauft werden.

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