Verbraucher, die in ETF investieren, haben die Qual der Wahl. Alleine etwa 15 Anbieter listet die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen auf ihrer Website auf, die unterschiedliche Indexfonds-Produkte anbieten. „Generell ist das Hauptproblem die Transparenz“, kommentiert Annabel Oelmann, Finanzexpertin bei der Verbrauchzentrale Nordrhein-Westfalen. Eine Untersuchung habe ergeben, dass sich in Sachen Transparenz der Gebühren sowohl gemanagte Fonds und auch ETF nicht sonderlich mit Ruhm bedecken. „Verbraucher sollten nur in Anlageprodukte investieren, die sie auch verstehen.“ Das bedeutet einerseits, dass der Anlagehorizont bekannt ist und auch das Risiko des Investments. Das bedeutet andererseits aber auch, dass die synthetischen ETF von ihrer gesamten Struktur und mit ihren zahlreichen möglichen Extras – wie etwa Inflationsschutz – erhöhte Anforderungen an das Finanz-Know-how der Anleger stellen.
Gestreutes Risiko
Oelmann rät also nicht generell davon ab, sondern macht es von den individuellen Bedürfnissen und Kenntnissen des Anlegers abhängig, welche Art von ETF sinnvoll ist. „Nicht nur kaufen, weil es alle toll finden“, warnt Oelmann. „Und: Durchhaltevermögen mitbringen.“ Aktien und deren Fonds haben nämlich einen eher mittel- bis langfristigen Anlagezeitraum und sollten deshalb nicht bei plötzlichen Kursverlusten sofort verkauft werden.
Wer in Aktien investiert, geht generell ein höheres Risiko als etwa bei Zinspapieren ein, hat aber zugleich auch höhere Renditechancen. Die breite Streuung der Anlage auf alle Aktien eines Index mindert das Verlustrisiko – aber schließt es auch nicht aus. „Das A und O ist, nicht alles auf eine Karte zu setzen“, kommentiert die Finanzexpertin. „Die eigene Altersvorsorge sollte breit gestreut sein und nicht nur in ein Produkt und eine Anlagekategorie fließen.“