Ethische Geldanlage Berlin will Beamtenversorgung einwandfrei absichern

Berlin hat 750 Millionen Euro für die Beamtenversorgung zurückgelegt und etwa zehn Prozent davon in Aktien investiert. Nun will das Land einen ethisch einwandfreien Aktienindex entwickeln lassen.

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Aktien von Kriegswaffenherstellern und Atom- und Kohlekonzernen sollen bei der Absicherung der Beamtenpensionen in Berlin keine Rolle mehr spielen. Quelle: dpa

Berlin Berlin will seine Beamtenpensionen nicht mehr auf Aktien von Kriegswaffenherstellern und Atom- und Kohlekonzernen stützen. Das Land werde deshalb einen Aktienindex entwickeln lassen, der solche Aktien ausschließt, wie Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) der Wochenzeitung „Die Zeit“ sagte. Diesen Index wolle Berlin der Bundesbank zur Verfügung stellen, die die Versorgungsrücklagen für das Land anlegt und damit auch das Vermögen anderer Länder und Städte verwalten könne. „Was wir entwickeln lassen, kann man als eine Infrastruktur des ethischen Anlegens für den öffentlichen Bereich begreifen“, sagte der Senator.

Berlin hat demnach 750 Millionen Euro für die Beamtenversorgung zurückgelegt und etwa zehn Prozent davon in Aktien investiert. „Dieses Portfolio wollen wir so umstrukturieren, dass Unternehmen, die einen beträchtlichen Anteil ihres Geschäfts mit Kriegswaffen, Atomkraft oder fossilen Energien machen, rausfallen“, sagte Kollatz-Ahnen. Das sei bisher nicht möglich, weil die Bundesbank Indizes wie dem Dax oder dem Euro Stoxx folge.

Der Auftrag für den neuen Index werde nun ausgeschrieben und beispielsweise an eine Bank, eine Rating-Agentur oder eine Nichtregierungsorganisation vergeben. Ende des Jahres soll der Index fertig sein. Kollatz-Ahnen sagte, er glaube nicht, dass sich die Beamten auf sinkende Altersbezüge einstellen müssen. Die Öl-, Gas- und Kohleunternehmen verlören deutlich an Wert, zudem werde man nicht mit Verlust verkaufen. Deshalb sei auch noch offen, wann das Portfolio umgeschichtet sein wird.

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