Europäische Aktien "Unterstützung der EZB verliert ihre Wirkung"

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"VW-Skandal könnte auch BMW treffen"

Welche Unternehmen finden Sie darüber hinaus spannend?

Der Autosektor lief in Europa sehr gut, weil die Nachfrage bei den Kunden wieder anzog. Wir haben insbesondere auf Peugeot und Daimler gesetzt.

Schauen sie bewusst darauf, ob Konzerne wenig Geschäft in China machen, wo die Nachfrage zurückgeht?

Ja, wir investieren insbesondere in Konzerne, die ihre Geschäfte auf dem europäischen Markt machen. Nehmen Sie die Autoindustrie: Hier lag das europäische Wachstum in den vergangenen Jahren noch zurück und hatte sich anders als etwa der US-Markt noch nicht vom Krisenniveau erholt.

Haben Sie nach dem Abgasskandal günstig Volkswagen-Aktien gekauft?

Nein. Wir hatten vor einiger Zeit mal eine VW-Position im Fonds. Aber derzeit sind wir nicht investiert.

Befürchten Sie noch Ansteckungsgefahr für ihre Positionen Peugeot und Daimler durch den VW-Skandal?

Die Schäden für VW durch den Abgasskandal haben wir nicht abgeschätzt, weil wir im Moment keine VW-Position im Fonds halten. Ich beobachte allerdings, was die Finanzanalysten schreiben und gehe nicht davon aus, dass dieser Skandal negative Auswirkungen auf andere Autohersteller haben dürfte.

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Im August sind aber auch BMW und Daimler stärker abgestürzt.

Wir haben kurzfristig Panikreaktionen gesehen. Aber das sollte ausgestanden sein. Wenn überhaupt könnte BMW langfristig stärker durch den Skandal betroffen sein als Daimler. Denn BMW ist abhängiger von den Diesel-Motoren.

Welche Auswirkungen hat der wirtschaftliche Abschwung in China auf den europäischen Markt?

Natürlich sind die Autohersteller von einem signifikanten Rückgang der Verkäufe dort betroffen. Abgesehen davon erwarten wir insbesondere im Luxussektor sinkende Umsätze in China: Darunter dürften Konzerne wie LVMH oder Kering leiden.

Hilft europäischen Konzernen der schwache Euro den fehlenden Wachstumsschub in China auszugleichen?

Der Euro ist im Moment schwach, keine Frage. Aber die Währungen in anderen Absatzländern europäischer Konzerne sind auch gesunken, so dass dort ebenfalls weniger Kaufkraft besteht. Also dürfen wir den billigen Euro nicht nur als positives Signal für die Absätze in Schwellenländern sehen. Nur Konzerne, die viel Umsatz in den USA erbringen, oder die in Märkten operieren, wo sie mit dem starken Dollar höhere Einnahmen generieren, dürften profitieren.

Welche sind das?

Etwa die Luftfahrtbranche. Spannend finden wir auch den Gesundheits- und Pharmasektor, denn dort sind die USA ein entscheidender Absatzmarkt.

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