Europäische Anleihen Vorwahlen in Frankreich setzen Südeuropa-Papieren zu

Anleihen südeuropäischer Staaten sind am Montag unter Druck geraten. Die Rendite zehnjähriger portugiesischer Titel stieg sogar auf ein Neun-Monats-Hoch. Grund ist das Rätselraten um die politische Zukunft Europas.

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Spekulationen auf eine Destabilisierung der EU sorgten für Verkaufsdruck bei Anleihen kriselnder südeuropäischer Staaten. Quelle: dpa

Frankfurt Das Rätselraten um die politische Ausrichtung Europas hat Anleiheanleger am Montag verunsichert. Sie trennten sich vor allem von Papieren südeuropäischer Staaten. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen portugiesischen Titel zeitweise sogar auf ein Neun-Monats-Hoch von 3,864 Prozent.

Uneinig waren sich Börsianer über die Konsequenzen der Vorwahlen bei den französischen Konservativen für die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr. Gewinner der Abstimmung war mit einem Ergebnis von 44 Prozent Ex-Ministerpräsident Francois Fillon. Er muss sich allerdings dem Zweitplatzierten Alain Juppe noch einmal in einer Stichwahl stellen.

"Indirekt könnte das Ergebnis die Furcht vor einer gegen das Establishment gerichteten Bewegung in Europa schüren", sagte Anlagestratege Martin Van Vliet von der ING Bank. Spekulationen auf eine Destabilisierung der EU sorgten für Verkaufsdruck bei Anleihen kriselnder südeuropäischer Staaten. Auch Volkswirt Philip Shaw vom Vermögensverwalter Investec wertete den Erfolg Fillons als Votum gegen das Establishment. "Doch genau aus diesem Grund hat er nach unserer Einschätzung 2017 in einer möglichen Stichwahl gegen Marine Le Pen bessere Chancen."

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