Europäische Zentralbank EZB forciert Anleihenkäufe jenseits der Billionenschwelle

Die EZB hat bereits für über eine Billion Euro Staatsanleihen gekauft. Der Ankauf ist eigentlich bis März 2017 geplant. Aber laut Experten könnten der EZB für die Shoppingtour schon bald die Anleihen ausgehen.

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Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), verantwortet das Anleihenkaufprogramm. Quelle: dpa

Nach Überschreiten der Billionenschwelle treibt die EZB ihre Anleihenkäufe zum Ankurbeln der Konjunktur weiter voran. In der Woche bis zum 9. September nahmen die Euro-Wächter öffentliche Schuldtitel im Umfang von 16,38 Milliarden Euro in ihre Bücher, nach 11,14 Milliarden Euro in der Woche zuvor.

Damit wurden seit dem Start der Käufe im März 2015 Anleihen der Euro-Länder und Regionen sowie Schuldtitel von staatlichen und supra-staatlichen Institutionen im Volumen von 1,018 Billionen Euro erworben. In der Vorwoche wurde die Billionenschwelle geknackt.

Die Europäische Zentralbank (EZB) will mit den Transaktionen die Konjunktur in der Euro-Zone anheizen und die aus ihrer Sicht unerwünscht niedrige Inflation nach oben treiben. Das Gesamtprogramm, das auch Pfandbriefe und Hypothekenpapiere umfasst, ist auf ein Volumen von 1,74 Billionen Euro ausgelegt und soll noch bis mindestens Ende März 2017 laufen.

Experten zufolge könnten der EZB allerdings bald die Anleihen ausgehen, weil viele Titel - darunter Bundesanleihen - wegen zu niedriger Renditen die selbst gesetzten Kaufvoraussetzungen nicht mehr erfüllen. Hauseigene Experten der EZB sollen daher die Stellschrauben des Programms unter die Lupe nehmen.

Seit Juni gehören auch Firmenanleihen zum Kaufprogramm. Darunter sind Schuldtitel deutscher Konzerne wie Siemens, BASF und Bosch. In der Woche bis zum 9. September erwarben die Euro-Wächter Firmenanleihen im Volumen von 2,398 Milliarden Euro nach 1,16 Milliarden Euro die Woche zuvor.

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