Facebook-Gründer Mark Zuckerberg startet Aktienverkäufe

Vor acht Monaten versprach der Multimilliardär aus dem Silicon Valley, Gutes zu tun und sich nach und nach von seinen Facebook-Anteilen zu trennen. Jetzt verkaufte der 32-Jährige ein erstes millionenschweres Aktienpaket.

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Fast 50 Milliarden Dollar beträgt der Anteil des Facebook-Gründers an seinem Unternehmen. Quelle: dpa

San Francisco/Düsseldorf Es war wenige Tage nach der Geburt seines ersten Kindes im Dezember 2015, als Facebook-Gründer Mark Zuckerberg die Öffentlichkeit mit der Ankündigung überraschte, sich nach und nach von 99 Prozent seiner Facebook-Anteile trennen zu wollen. Sein Aktienvermögen von damals 45 Milliarden Dollar werde in die gemeinsam mit seiner Frau Priscilla Chan gegründete „Chan Zuckerberg Initiative“ fließen und wohltätigen Zwecken zugute kommen.

Acht Monate später tätigte der 32-Jährige jetzt den ersten Verkauf zur Finanzierung der Wohltätigkeitsinitiative. Wie aus einer Pflichtmitteilung der US-Börsenaufsicht vom Freitag hervorgeht, veräußerte er 760.000 Facebook-Aktien im Wert von etwa 95 Millionen Dollar. Die Verkaufskurse lagen zwischen 122,85 und 124,31 Dollar – und damit etwa zehn Prozent höher als im vergangenen Dezember. Auf das aktuelle Kursniveau hatten die Verkäufe keinerlei Auswirkungen.

An der rechtlichen Konstruktion der Chan Zuckerberg Initiative hat es einige Kritik gegeben. Anders als die meisten Wohltätigkeitsstiftungen ist sie nämlich wie ein Unternehmen aufgebaut, das Investitionen in andere Firmen tätigen und daraus auch Profit schlagen kann.

Außerdem hat die Silicon-Valley-Ikone Zuckerberg durch einen geschickten Schachzug dafür gesorgt, dass er bei Facebook auch dann das Sagen hat, wenn er sein Aktienpaket nach und nach wie geplant fast komplett abstößt. Möglich wird das durch die Einführung einer neuen Klasse von Aktien: Sie haben keinerlei Stimmrechte, sind aber genauso handelbar wie Facebook-Aktien mit einem Stimmrecht (A-Aktien). Zuckerberg selbst besitzt neben Anteilsscheinen der Klasse A auch den Großteil der B-Aktien: Sie sind mit zehn Stimmrechten pro Stück ausgestattet, so dass Zuckerberg insgesamt auf etwa 60 Prozent der Stimmrechte bei Facebook kommt.

Das soll so bleiben, hatte der Facebook-Chef auf der Hauptversammlung im vergangenen Juni angekündigt: Er wolle das von ihm 2004 gegründete Unternehmen noch für eine „sehr lange Zeit“ führen.

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