Nach der Zinserhöhung ist vor der Zinserhöhung. Bereits kurz nachdem Janet Yellen, Chefin der US-Notenbank Fed gestern den Leitzins erhöhte, spekulierten Rohstoffinvestoren bereits über eine Fortsetzung der Zinswende. Klar ist, wenn die Fed Geld teurer macht, dann stärkt sie den Dollar. Ein starker Greenback verteuert Rohstoffe für Schwellenländer. Entsprechend schwach zeigen sich Öl, Gas, Eisen oder Aluminium im Börsenhandel. Auch die Rohstoffaktien liefen dem Gesamtmarkt hinterher.
Jetzt wo an der Zinsfront Klarheit herrscht, schauen die Börsianer an den Rohstoffmärkten wieder auf Angebot und Nachfrage. Was die Balance auf den Rohstoffmärkten angeht, haben die großen Rohstoffkonzerne ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht. Nach wie vor überschwemmen zu viel Öl und Industriemetalle die Märkte.
Folglich überbieten sich die Experten aus der Finanzbranche im Pessimismus. Die Investmentbank Goldman Sachs beispielsweise prophezeit, dass der Preis für Eisenerz auch in den kommenden drei Jahren unterhalb von 40 Dollar je Tonne liegen werde. Bis 2040, so Goldman, werde sich der Stahlverbrauch in China halbieren.
Schwarzmaler von der Wall Street
Es ist erstaunlich, dass die gleichen Experten, die uns noch vor Jahren einen nie enden wollenden Hunger Chinas nach Rohstoffen vorhergesagt haben, jetzt den Weltuntergang beschwören. Insofern sind solche Prognosen bis 2040 mit Vorsicht zu genießen.
Momentan kann niemand mit Sicherheit sagen, wie viel Rohstoffe China tatsächlich importieren wird. Genauso wenig ist klar, ob Indien die Lücke, die China am Rohstoffmarkt lässt, in den kommenden Jahren füllen kann. Bisher hat Indien stets jede optimistische Prognose enttäuscht. Indiens neuer Premier Narendra Modi hat zwar ehrgeizige Pläne zum Ausbau des Schienennetzes. Ob das aber reicht, um Chinas schrumpfende Nachfrage nach Stahl zu kompensieren, bleibt fraglich.
Was die nahe Zukunft von Eisenerz angeht, malt Goldman Sachs nicht übertrieben schwarz. Denn auch die Unternehmen kürzen inzwischen ihre Prognosen: So geht beispielsweise der österreichische Stahlhersteller Voestalpine davon aus, dass er 2020 nur noch 15 Milliarden Euro Umsatz mit Stahl machen wird statt wie bisher angenommen 20 Milliarden. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2014/2015 machte Voestalpine 11,2 Milliarden Euro Umsatz.
Eisen: Hoffen auf die Pleite der anderen
Weil Eisenerz in diesem Jahr 45 Prozent verloren hat, beginnt für die Produzenten der Überlebenskampf. Sam Walsh, Chef des britischen Rohstoffkonzerns Rio Tinto, spricht davon, „dass einige Minenkonzerne nur noch an den Fingernägeln hängen“ und drohten in die Pleite zu stürzen.
Stimmen zur Zinswende der Fed
"Die heutige Entscheidung der Fed, die Zinsen zum ersten Mal seit fast zehn Jahren zu erhöhen, ist ein historischer Moment. Die Zinsanhebung markiert das offizielle Ende der globalen Finanzkrise für die USA und bildet den Auftakt zu einer Normalisierung der amerikanischen Geldpolitik. Dieser Schritt wurde allgemein erwartet. Vor dem Hintergrund, dass auf dem US-Arbeitsmarkt nahezu Vollbeschäftigung herrscht und im kommenden Jahr ein Anstieg der Inflation erwartet wird, war eine Anhebung der Zinsen längst überfällig. Diejenigen, die die Zinsanpassung kritisch sehen, lassen außer Acht, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durchaus Zinssätze zwischen zwei und drei Prozent und eine Fed-Bilanz ohne Überschussreserven rechtfertigen - eine Zinspolitik, die weit entfernt vom Krisenmodus ist, der selbst heute noch dominiert."
"Diese Entscheidung der Fed war fällig. Angesichts der guten wirtschaftlichen Situation können die USA einen langsamen Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes gut verkraften. Die Auswirkungen auf die Schwellenmärkte dürften begrenzt bleiben, solange die Notenbank nur moderat an der Zinsschraube dreht. Insgesamt wird die Erhöhung zwar nicht ganz ohne kurzfristige Folgen bleiben. Allerdings sind diese leichter verkraftbar als die Risiken neuer Finanzmarktblasen.
Die Entscheidung der Amerikaner dürfte es zudem der EZB erleichtern, ihren übertriebenen Aktionismus der letzten Monate zu überdenken. Denn Geld zum Nulltarif allein lässt die Unternehmen hierzulande nicht investieren, dazu brauchen sie vielmehr bessere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen."
"Klar ist, dass sich im Zuge der Normalisierung des Zinsniveaus die Preisblasen an Anleihe-, Aktien- und Immobilienmärkten zurückbilden werden. Bei diesem Prozess lauern erhebliche Gefahren eines sprunghaften Verlaufs, nicht zuletzt auch für die Devisenmärkte und die in US-Dollar verschuldeten Schwellenländer. Es nützt aber nichts, aus Furcht davor den Ausstieg aus der ultra-expansiven Zentralbankgeldversorgung immer weiter hinauszuzögern. Je länger die künstlich niedrigen Zinsen bestehen bleiben, umso mehr Verzerrungen entstehen und desto schmerzhafter würde eine noch spätere Korrektur. Von einer Normalisierung ist die US-Geldpolitik immer noch meilenweit entfernt. Entscheidend wird jetzt sein, wann die Marktteilnehmer den nächsten Schritt erwarten."
"Wir sind auf dem Weg in die Normalität. Die US-Konjunktur läuft solide, der Arbeitsmarkt hat Vollbeschäftigung erreicht und die Kerninflation ist jetzt schon hoch genug, um mit dem Zinserhöhungszyklus zu starten. Mit dem Zinsschritt beginnt die Fed, Handlungsspielraum für neue Herausforderungen zurückzugewinnen. Denn ein langfristig starker Dollar und ein dauerhaft niedriger Ölpreis bringen durchaus Schwierigkeiten für die US-Wirtschaft."
"Mit der Zinsentscheidung der Fed ist der lange erwartete Einstieg in eine restriktivere Geldpolitik da. Für nächstes Jahr ist mit weiteren Zinsschritten zu rechnen. Gleichwohl wird die US-Zentralbank unter den Notenbanken der großen Volkswirtschaften wohl erst mal alleine bleiben - die EZB hat ja jüngst sogar ihre expansive Politik noch zeitlich ausgeweitet. Angesichts der Risiken für die Finanzstabilität wäre eine Abkehr von der Politik des billigen Geldes wünschenswert."
"Ich finde die Zinserhöhung angemessen, im Grunde überfällig. Der Pfad der Zinserhöhungen im kommenden Jahr dürfte relativ flach bleiben. Gegenwind von den Finanzmärkten, etwa auch ein stärkerer Dollar, dürften das Tempo der Zinserhöhungen drosseln. Für die EZB heißt der Schritt der Fed erst einmal nicht viel."
"Die Zinserhöhung spiegelt ein begründetes Vertrauen der Mehrheit der US-Notenbanker in die Beschäftigungslage und die Aussichten auf eine mittelfristige Rückkehr der Inflation zur Zielmarke von zwei Prozent wider. Die Fed dürfte jedoch mit einem zweiten Zinsschritt warten, bis sich die Inflation erhöht hat."
"Letztlich möchten die US-Währungshüter die Nullmarke bei den Zinsen hinter sich lassen, um beim nächsten Abschwung über die nötige Zinsmunition zu verfügen. Janet Yellen wird im kommenden Jahr sehr behutsam mit weiteren Zinserhöhungen vorgehen. In Anbetracht der fragilen Lage im verarbeitenden US-Gewerbe bleiben weitere Zinsschritte aber eine Gratwanderung."
"Man könnte sich jetzt darüber streiten, ob die sehr kleine Zinsveränderung tatsächlich die große Wende ist - oder nur ein kleines geldpolitisches Trostpflaster für die angespannte Weltwirtschaft. Wie geht es jetzt weiter? Drei Faktoren stehen im Fokus: die US-Inflation, die US-Konjunktur und die Weltwirtschaft."
"Für die EZB hat der Zinsentscheid der Fed keine Signalwirkung - dazu sind auch die konjunkturellen Rahmenbedingungen zu unterschiedlich. Die Kapitalmarktzinsen im Euroraum werden wohl noch für sehr lange Zeit auf ihrem extrem niedrigen Niveau verharren."
"Unstrittig ist (...), dass der Startschuss für die Leitzinserhöhungen das Ende eines historisch einmaligen geldpolitischen Experiments darstellt. Da es keine Blaupausen für die Rückabwicklung einer solch ultraexpansiven Kurssetzung gibt, ist diese per se mit Unsicherheit verbunden und dürfte für Schwankungen an Kapital- und Devisenmärkten sorgen. Anfällig sind dabei traditionell die Volkswirtschaften und Währungen der Schwellenländer."
"Die Entscheidung war längst überfällig. Allerdings hat die US-Notenbank signalisiert, dass sie nur sehr langsam die Zinsen in den kommenden Jahren erhöhen wird. Die Geschwindigkeit der erwarteten graduellen Zinserhöhung könnte sich als zu langsam erweisen und die Risiken für die Finanzstabilität in den USA erhöhen. Die Prognose für die US-Wirtschaft ist gut, die Geldpolitik der USA jedoch für die kommenden Jahre weiterhin sehr expansiv."
"Die Zinserhöhung der US-Notenbank ist eine gute Nachricht: Sie zeigt, dass die Fed dem konjunkturellen Aufschwung in den USA vertraut und die Folgen der Finanzkrise zum größten Teil als überwunden ansieht. Die amerikanische Notenbank hat die Marktteilnehmer sorgfältig auf den Zinsschritt vorbereitet."
"Die Fed betritt mit ihren Zinsschritt ganz klar Neuland: Noch nie hat sich eine US-Notenbank auf den Weg in einen Zinserhöhungszyklus gemacht, wenn die Raten für das Wirtschaftswachstum so niedrig waren und die eigene Bilanz so aufgeblasen. Die Tatsache, dass die Rücklagen von Finanzinstituten bei der Zentralbank seit 2007 von 15 Milliarden auf 2,5 Billionen Dollar angestiegen sind, macht den Weg für die Fed nicht einfacher. Wir erwarten aber nicht, dass die Fed ihre Bilanz zurückfahren wird, bevor sie nicht noch einige Zinsschritte gegangen ist.
Dass die Fed ihren Zinserhöhungszyklus startet, so kurz nachdem die EZB ihre Geldpolitik noch weiter gelockert hat, unterstreicht unseren positiven Ausblick für den US-Dollar, von dem wir glauben, dass er im kommenden Jahr die Parität zum Euro erreichen und auch unterschreiten wird."
"Die Entscheidung der Fed ist eindeutig ein Zeichen der Zuversicht in die US-Wirtschaft. In den kommenden Monaten wird die US-Notenbank genau beobachten, wie die Wirtschaft und die Märkte reagieren werden. Ein entscheidender Faktor wird die Reaktion des US-Dollar sein. Viele Beobachter erwarten, dass höhere Zinsen zu einem festeren Dollar führen. Diese Einschätzung teile ich nicht unbedingt: Sollten wir 2016 nur wenige, beispielsweise zwei Zinsschritte sehen, gehe ich von einem schwächeren US-Dollar aus."
"Die Fed hat endlich damit begonnen, die Zinsen anzuheben. Nachdem jetzt diese eine Unsicherheit aufgelöst wurde, werden sich die Fragen nun um die Geschwindigkeit der Erhöhungen im nächsten Jahr drehen. Die Fed hat für das kommende Jahr vier Erhöhungen in Aussicht gestellt, was bedeutend mehr ist als der Markt erwartet hat. In den vergangenen Jahren, waren es die Vorhersagen der Fed, die falsch waren, und der Markt hatte Recht behalten. Wir könnten letztlich am Wendepunkt stehen, an dem der Markt beginnt, die Vorhersagen der Fed ernster zu nehmen."
An der Misere tragen Rio Tinto und die anderen Eisenerzproduzenten Vale und BHP Billiton eine gehörige Mitschuld. Sie haben die Produktion von effizienten Minen zuletzt sogar ausgeweitet. Dahinter könnte die Strategie stecken, kleinere Wettbewerber mit höheren Kosten aus dem Markt zu drängen. Laut der US-Bank Citigroup verdient derzeit außer Rio Tinto, Vale und BHP kein Minenkonzern mehr Geld mit Eisenerz.
Dass sich die Lage der Eisenerzschürfer schnell verbessert, ist nicht zu erwarten. Seit Oktober wachsen in China wieder die Lagerbestände an Eisenerz. Die chinesischen Stahlkocher kürzten ihre Produktion nach dem der Eisenerzpreis im Dezember unter 40 Dollar je Tonne gefallen war.
Anleger sollten sich auch in den kommenden Monaten von Minenkonzernen mit einem großen Anteil im Eisenerzgeschäft fern halten.
Schadensersatzforderungen für BHP und Vale
Der Überlebenskampf im Minengeschäft lässt wenig Platz für Umweltschutz. Samarco, das Gemeinschaftsunternehmen von BHP Billiton und Vale, ist für den bisher größten Umweltskandal in Brasilien verantwortlich. Weil ein Staudamm einer Mine von Samarco brach, starben mehrere Menschen, Klärschlamm ergoss sich in den Fluss Rio Doce, Fische starben und Trinkwasserreservoirs wurden unbrauchbar.
Nun gibt die brasilianische Regierung Entwarnung, was die mögliche Vergiftung des Flusswassers angeht. Wasserproben hätten gezeigt, dass keine giftigen Metallrückstände nachweisbar seien. Die Aufräumarbeiten nach dem Unfall gehen indes weiter. Auf Vale und BHP kommen weiterhin milliardenschwere Schadensersatzforderungen zu.
Kupfer: Unsicherheitsfaktor China
Der deutsche Kupferschmelzer Aurubis meldete am Freitag vergangener ein Rekordergebnis. Dennoch stürzte die Aktie um rund 20 Prozent ab. Grund: Der Ausblick auf das kommende Jahr verheißt keine neuen Rekorde, sondern ein bescheideneres Geschäft. Viele Anleger haben den schwarzen Freitag für Aurubis genutzt, um Gewinne mitzunehmen.
Die Analysten von Independant Research halten den Kurssturz bei Aurubis für übertrieben. Mit der Expansion in Asien und Südamerika erschließe sich Aurubis Märkte mit Wachstumspotenzial. Zudem hätten die Hamburger durch Investitionen die Produktion effizienter gemacht. Mehr Effizienz hat Aurubis auch dringend nötig, denn im kommenden Jahr werden die Einnahmen aus dem Schmelzgeschäft deutlich geringer ausfallen.
Der große Unsicherheitsfaktor im Kupfergeschäft bleibt die Nachfrage aus China. Elektroautos und der Ausbau des Stromnetzes sollten die Kupfernachfrage mittelfristig stützen. Wie nachhaltig eine Erholung ist, bleibt abzuwarten, denn von 2017 an plant China beispielsweise in Tibet eigene, neue Kupferminen in Betrieb nehmen.
Minenwerte mit Schwerpunkt Kupfer haben wahrscheinlich ihren Boden noch nicht erreicht. Bisher fehlen klare, positive Impulse aus China. Anleger sollten ihr Augenmerk zunächst auf Rohstoffunternehmen mit Schmelzsparte und Weiterverarbeiter lenken.
Aluminium: Überangebot drückt Preise
Zwar kürzten die Chinesen die Kapazitäten ineffizienter Aluminium-Werke. In diesem Jahr waren es 15 Prozent der Gesamtproduktion von 2014. Gleichzeitig stieg jedoch die Produktion in moderneren, kostengünstigeren Betrieben. So legte die Aluminiumproduktion in den ersten elf Monaten dieses Jahres insgesamt um rund zehn Prozent gegenüber 2014 zu.
Sowohl der Aluminiumpreis als auch die Aktien von Aluminiumherstellern bieten derzeit wenig Potenzial nach oben.
Zink: Lagerbestände schrumpfen
Trafigura, Hauptaktionär des Zinkproduzenten Nyrstar, hat von der Europäischen Union jetzt die Erlaubnis bekommen, seine Kontrolle über das belgische Unternehmen auszuweiten. Rohstoffhändler Trafigura habe nicht die Marktmacht, Wettbewerber von Nyrstar vom Nachschub an Zinkkonzentrat abzuschneiden, so die Begründung der EU. Übernahmefantasien bleiben daher erhalten.
Vom Zinkmarkt selbst kommen positive Signale: Im Oktober war der weltweite Verbrauch mit 1,20 Millionen Tonnen größer als die Produktion mit 1,18 Millionen. Die von der Londoner Metallbörse LME beobachteten Lagerbestände an Zink sind seit Anfang Dezember um sieben Prozent abgeschmolzen.
Kaum Nachfrage bei Platinminen
Platin: Hilfe vom Pensionsfonds
Weil eine Kapitalerhöhung beim britischen Betreiber von Platinenminen Lonmin nicht auf die erhoffte Nachfrage stieß, musste der südafrikanische Pensionsfonds PIC einspringen. Lediglich 19 von 27 Milliarden neuen Aktien hatten die Altaktionäre übernommen. PIC übernahm die restlichen acht Milliarden Aktien. Der Lonmin-Aktie hat die Rettungsaktion bisher wenig geholfen, sie steht nach wie vor unter Druck.
Mehr Fantasie ist derzeit im Platinpreis. Europas Automobilverband meldete für den November 14 Prozent mehr Zulassungen gegenüber dem Vorjahresmonat. Auf die ersten elf Monate gerechnet war es ein Plus von 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Platin wird in den Katalysatoren von Dieselfahrzeugen verbaut. Anders als die übrigen in der Industrie verwendeten Metalle hat sich der Platinpreis im Dezember stabilisiert.
Zucker: Zu viel Regen stützt Preis
Der Zuckerpreis bekommt neuen Auftrieb von neuesten Schätzungen zum voraussichtlichen Angebotsdefizit im kommenden Jahr. Kingsman, eine Research-Tochter der Unternehmensberatung McGraw Hill, rechnet in der Erntesaison 2015/2016 mit einem Defizit von weltweit 5,3 Millionen Tonnen. Das seien 60 Prozent mehr als bisher angenommen. In der Saison 2016/2017 könne das Defizit sogar auf 7,8 Millionen Tonnen anwachsen.
Zuletzt hatte zu viel Regen in Brasilien die Ernteprognosen für das kommende Jahr gedrückt. Auch die Spekulanten glauben daher an eine Fortsetzung der Zucker-Rally. Die Wetten auf einen höheren Zuckerpreis erreichten in dieser Woche den höchsten Wert seit Oktober 2011.
Bauholz: Mehr Häuser, mehr Profit
Für den November melden die US-Behörden elf Prozent mehr Baugenehmigungen für private Wohnhäuser als im Oktober. Zudem starteten 10,5 Prozent mehr private Eigentümer den Bau eines Hauses als noch im Oktober geschätzt. Die Bauholzproduzenten und Waldbesitzer Weyerhaeuser und Plum Creek Timber dürften weiterhin von der verbesserten Baukonjunktur profitieren.
Der positive Trend wird solange weiter gehen, wie die Fed die Zinsen nur langsam und moderat erhöht. Anders als in Deutschland finanzieren US-Schuldner ihren Hausbau in der Regel mit einem variablem Zins. Dreht die Fed am Leitzinsschraube, wirkt sich das auch auf die US-Bauzinsen aus.
Ausblick: Auf neue Tiefs warten
Die Kursgewinne der Minenaktien nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank werden ohne Änderungen des fundamentalen Umfelds keinen Bestand haben. Anleger sollten daher Investments aufs neue Jahr verschieben. Bei vielen Minenaktien sind neue Tiefs und damit bessere Kaufgelegenheiten zu erwarten.