Was heißt das für Deutschland?
Entsprechend teurer werden natürlich auch deutsche Produkte in China. Noch gibt sich die deutsche Wirtschaft gelassen. "China bleibt Motor der Weltwirtschaft", glaubt Henkel-Chef Kasper Rorsted. Auch Siemens-Chef Joe Kaeser warnte, es sei wichtig, nicht in Panik zu verfallen. Die deutschen Maschinenbauer erklärten, der Wettbewerb steige zwar an einigen Stellen, allerdings seien deutsche Unternehmen aufgrund ihrer Qualität "made in Germany" oft in anderen Marktsegmenten unterwegs als die chinesische Konkurrenz.
Härter ist die Lage für die deutschen Autobauer, die teilweise einen großen Teil ihrer Autos in China verkaufen. Die Währungsabwertung wirkt für sie zweigleisig. Einerseits sind zwar die Einnahmen in Euro umgerechnet weniger wert. Dafür wird die Produktion in China umgerechnet günstiger. Gravierender wirkt sich die schwächelnde Konsumnachfrage der Chinesen aus. Gerade VW, die auch im mittleren Preisbereich des chinesischen Automarktes viel verkaufen, dürfte unter der Situation leiden. Trotz Rabatten verzeichnete der Branchenverband in China den stärksten Absatzrückgang seit zweieinhalb Jahren.
Wie reagiert der Dax?
Im Dax gehörten die deutschen Autokonzerne zu den größten Verlierern. Insgesamt überwogen die Verkäufer an der Börse, der Dax pendelte bis zum Nachmittag relativ konstant bei einem Verlust von mehr als zwei Prozent und erreichte mit 10.983 Zählern den tiefsten Stand seit fünf Wochen.
Wie reagieren andere Anlagen?
Die Anleihekurse steigen wieder, insbesondere die als sicherer Hafen geltenden Bunds sind gefragt. Die Rendite zweijähriger Bundesanleihen sackten auf ein neues Rekordtief. "Die Märkte haben eine 180 Grad-Kehrwende vollzogen”, sagte Daniel Lenz, Marktstratege bei der DZ Bank AG in Frankfurt. Während die Renditen Anfang dieser Woche angesichts der erwarteten Leitzinserhöhung in den USA noch gestiegen seien, hätten die China-Sorgen nun eine Gegenbewegung ausgelöst, so Lenz. "Die Nachfrage nach der zehnjährigen Bundesanleihe könnte höher sein als angenommen", sagte der Analyst.
Der große Wunsch nach Sicherheit verleiht auch dem Goldpreis neuen Schwung. "Der Goldpreis ist die Summe aller Ängste und reflektiert die Nervosität der Märkte, nachdem der Yuan abgewertet wurde", sagt Ross Norman, Chef des Londoner Edelmetallhändlers Sharps Pixley, gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Mit Material von Reuters und dpa.