Fonds ohne Bill Gross Pimco blutet langsam aus

Pimco kommt die Ausbootung Bill Gross' teuer zu stehen. Mit Prudential verliert der Fonds einen weiteren milliardenschweren Kunden. Mittlerweile wurden über 23 Milliarden Dollar aus Pimcos Total Return Fund abgezogen.

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Die Augen sind immer noch auf ihn gerichtet. Obwohl Bill Gross bei Pimco nicht mehr an Bord ist, beeinflusst der ehemalige Fondschef noch immer die Geschäfte des Unternehmens. Quelle: Reuters

Nach dem unerwarteten Weggang von Mitgründer und Fondsmanager Bill Gross versucht Pacific Investment Management Co. Kapitalabflüsse einzudämmen. Einige große Pensionsfondsverwalter haben in letzter Zeit Gelder abgezogen. Jetzt hat Pimco auch das Mandat bei einem Rentensparplan im Volumen von 6,16 Milliarden Dollar von Prudential Financial verloren.

Pimco wird bei dem AST Pimco Total Return Bond Portfolio von Prudential als Berater (Subadviser) durch Black Rock und Loomis Sayles & Co. ersetzt, wie aus Pflichtmitteilungen an die US-Börsenaufsicht SEC vom Dienstag hervorgeht. Außerdem verliert Pimco auch das Mandat als Manager des US-Festverzinslichen-Teils des AST Advanced Strategies Portfolio im Volumen von 8,75 Milliarden Dollar.

Prudential, der zweitgrößte US-Lebensversicherer, teilte nicht mit, ob die Entscheidung etwas mit dem Weggang von Gross tun hat. Seit Gross am 26. September zu Janus Capital Group wechselte, gingen Pimco, mit Sitz in Newport Beach, Kalifornien, bei seinem Total Return Fund Anlegergelder im Volumen von 23,5 Milliarden Dollar verloren. Gross hatte den weltgrößten Anleihefonds betreut.

Pacific Life Insurance Co., Ford, Massachusetts Mutual Life Insurance Co., das Finanzministerium von Alabama und der Pensionsfonds des Bundesstaats Florida haben alle in den letzten Wochen Gelder von Pimco, einer Tochtergesellschaft der Allianz in München, abgezogen.

Pimcos neue Führung versucht die Anleger zu beruhigen und erklärte, es werde keine größeren Änderungen an der Investmentstrategie für den Total Return Fund im Volumen von 202 Milliarden Dollar geben. Der Anteil der liquiden Mittel, um Rückzahlungen auszuführen, werde nicht erhöht, hatte Scott Mather, einer der Neuen im Führungsteam, im Oktober erklärt.

Black Rock, der weltgrößte Vermögensverwalter, zählt zu den Nutznießern von Gross' Weggang. Die Gesellschaft habe in diesem Monat neue Anlagegelder erhalten und profitiere von einem „Team-Ansatz“ und einer besseren Entwicklung seiner Fonds im Bereich Festverzinsliche, sagte Black-Rock-Chef Laurence D. Fink. Der 61-jährige hat die Führungsstruktur von Black Rock verändert um die Entwicklung der Anlageprodukte zu verbessern. Rund 87 Prozent der Anlagen im Bereich Festverzinsliche haben nach Angaben von Black Rock vom 15. Oktober in den letzten drei Jahren ihre Konkurrenten übertroffen.

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