Macht Ihnen die Schnelligkeit Sorgen, mit der neue Technologien viele Märkte umwälzen?
Durch die Globalisierung ist alles schneller geworden, aber die Technologieschübe gab es schon vor der Digitalisierung. Und das Hochtechnologieland Deutschland stand schon in den 70er Jahren mal unter Druck, hat sich aber immer gut weiterentwickelt und rasch angepasst. Dadurch konnten Branchen im Land bewahrt werden, die etwa in Großbritannien verschwunden sind, wie die Autoindustrie. Und an ihr hängen viele technologische Neuerungen.
Aber Sie wollen die Autobauer bei den Herausforderungen nicht als Aktionär unterstützen?
Autoaktien sind bereits seit 2014 deutlich untergewichtet. Damals haben wir gesehen, dass der Verkauf bald einen Höhepunkt erreicht haben wird. Zudem müssen die Unternehmen viel investieren, weil sie sich auf effizientere Verbrennungsmotoren, Elektroantriebe, Hybrid und autonomes Fahren konzentrieren müssen. Alle Modelle, die in den nächsten zehn Jahren auf den Markt kommen, müssen diesen Entwicklungen angepasst werden. Das ist innovativ, kostet aber viel Geld.
Aktienfonds-Klassiker
So schneiden die Oldies der Jahre 1933 bis 1990 ab | ||||
Die ältesten Portfolios im Zehnjahresvergleich | ||||
Wertentwicklung in Prozent | ||||
Name (Marktstart) | Morningstar-Rating* | 1 Jahr | 10 Jahre ** | 20 Jahre ** |
Fidelity Thailand (1990) | *** | –17,0 | 11,8 | 2,2 |
Baring Europe Select (1984) | **** | 0,8 | 8,8 | 12,8 |
Baring Hong Kong China (1982) | *** | –18,2 | 7,9 | 11,2 |
Blackrock Continent. Europ. Flexible (1986) | **** | –7,2 | 7,9 | 11,1 |
Allianz Hong Kong Equity (1985) | *** | –16,1 | 7,8 | 8,7 |
6 Concentra Allianz Global Inv. (1956) | **** | –12,1 | 6,7 | 7,9 |
DWS Technology Typ O (1983) | **** | –4,6 | 6,6 | 4,7 |
Allianz Thesaurus (1958) | ***** | –11,9 | 6,2 | 7,8 |
Allianz Informationstechnologie (1983) | *** | –18,2 | 6,0 | 4,9 |
UniGlobal (1960) | **** | –9,2 | 5,9 | 8,5 |
*Morningstar-Rating Bestnote fünf Sterne, schlechteste ein Stern, quantitative Bewertung aus Wertentwicklung und Risikomaßen, fünf Sterne erhalten nur die zehn Prozent der Fonds mit der besten risikoadjustierten Performance in drei Jahren | ||||
**jährlicher Durchschnitt (in Euro gerechnet) nach Abzug der jährlichen Kosten | ||||
Stand: 21. März 2016, Quelle: Morningstar |
Komplett können Sie Autos in Deutschland aber nicht ignorieren?
Wir investieren lieber in die Autozulieferer. Während die Autohersteller bei den Margen Gegenwind spüren, hat etwa der Halbleiterhersteller Infineon, der 50 Prozent seines Geschäfts mit Autobauern macht, Zuwächse beim Umsatz und beim Gewinn.
Also gibt es auch durchaus im Dax noch Wachstum, aber eben nicht bei den sehr zyklischen Titeln. Deshalb ist auch die Erwartung an das Gewinnwachstum beim Dax auf fünf Prozent gesunken noch vor sechs Monaten lag die Erwartung bei über zehn Prozent.
Die wichtigsten Fondstypen im Überblick
Wie der Name schon sagt, legen diese Investmentfonds in Aktien an. Aufgrund der breiten Anlagestreuung ist ein Investment in Aktienfonds weniger risikoreich als eine Direktanlage in Einzeltitel. Aktienfonds haben spezielle Anlageschwerpunkte – etwa bestimmte Branchen, Länder, Regionen oder Anlagestile.
Dieser Investmentfonds – auch Exchange Traded Funds (kurz ETF) genannt – bildet einen Index wie beispielsweise den Dax eins zu eins nach. Die Zusammensetzung dieses Fonds verändert sich nur, wenn sich die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index verändert. Deshalb spricht man von einem passiven Investment. ETFs können fortlaufend über die Börse gehandelt werden. Ihre Verwaltungsgebühren sind sehr gering, Ausgabeaufschläge wie bei „aktiv“ gemanagten Fonds entfallen.
Für die kurzfristige Anlage eignen sich vor allem Geldmarktfonds. Sie investieren in Geldmarktinstrumente wie beispielsweise Festgeld und kurz laufende, festverzinsliche Wertpapiere. Die Kursschwankungen dieser Fonds sind gering, die Renditeaussichten allerdings auch.
Offene Immobilienfonds legen das Geld der Anleger in Grundstücken, Erbbaurechten und Beteiligungen an Büro- und Geschäftsimmobilien an. Anleger profitieren von den Miet- und Zinseinnahmen sowie den Wertsteigerungen der Immobilien. Die Anzahl der ausgegebenen Anteile ist anders als bei geschlossenen Immobilienfonds nicht begrenzt.
Sogenannte Lebenszyklusfonds sind im Grunde Mischfonds mit einem bestimmten Anlageziel beziehungsweise -horizont. Die Lebenszyklusfonds haben eine feste Laufzeit, gegen Ende dieses Zeitraums – das können 20, 25 oder 30 Jahre sein – schichtet das Fondsmanagement schrittweise von Aktien in Anleihen um, um das Kapital und die angefallenen Kursgewinne zu sichern.
Diese Fonds legen in Aktien und Anleihen an. Der Fondsmanager kann so in stagnierenden oder fallenden Märkten verzinsliche Wertpapiere übergewichten, bei steigenden Aktienkursen den Anlageschwerpunkt aber wieder verlagern. Das Ziel: einen höheren Ertrag als reine Rentenfonds zu erzielen und beim Risiko niedriger als bei einem Aktienfonds zu liegen. Der typische Aktienanteil liegt zwischen 30 und 70 Prozent – je nach Geschmack der Anleger.
Rentenfonds investieren ausschließlich oder überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere wie Pfandbriefe, Kommunalobligationen oder Länder- beziehungsweise Unternehmensanleihen. Da regelmäßig Erträge in Form von Zinszahlungen anfallen, bieten Rentenfonds in der Regel stetige Erträge.
Werden nicht auch Zulieferer unter den Umwälzungen bei Antrieben leiden?
Bei Continental gibt es ein paar Bereiche, die schwächeln könnten, wenn Verbrennungsmotoren wegfallen, aber andere profitieren von Elektromotoren sowie von Sensoren und Radar im Auto.
Auch bei Schaeffler gibt es eine gute Mischung und viele haben sich bereits bei den neuen Trends positioniert. Die neue E-Klasse von Daimler können sie auf der Autobahn bereits selbst fahren lassen, wenn sie sich trauen, weil da schon viel Technologie verbaut ist. Infineon wird profitieren, weil Elektro und vernetztes Fahren mehr Halbleiter erforderlich machen. Auch die Elektro-Tankstellen werden mit Power-Halbleitern von Infineon bestückt. In den von Tesla gebauten Tanksäulen steckt ebenfalls Infineon-Technologie. Wir schauen also nach den Firmen die Rückenwind vom Markt haben und durch die strukturellen Veränderungen in der Branche keinen Gegenwind bekommen.