Franklin Templeton Fondshaus bringt „kluge“ ETFs nach Deutschland

Das US-Fondshaus folgt Konkurrenten in das Segment börsengehandelter Fonds. Wie etwa Konkurrent Fidelity, legt Templeton auch sogenannte Smart Beta Fonds auf. Die klugen ETFs investieren strategisch.

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Die US-Investmentgesellschaft bietet Anlegern smarte Indexfonds. Quelle: IMAGO

Jetzt kommt auch Franklin Templeton mit ETFs auf den deutschen Markt. Am Donnerstag hat der US-Fondsanbieter vier sogenannte Smart-Beta-ETF an der Deutschen Börse gelistet. Diese ersten vier Aktienfonds aus der internationalen Palette namens „Franklin-Liberty-Shares“, die bereits in den USA und in Kanada angeboten werden, „sollen Anlegern helfen, konkrete Anlageergebnisse wie etwa gute risikobereinigte Erträge bei vergleichsweise niedriger Volatilität zu erreichen und zugleich Schutz vor Abwärtsrisiken bieten”, erklärt Patrick O’Connor, ETF-Chef bei Franklin Templeton.

Smart-Beta-Fonds setzen typischerweise nicht einfach auf Börsenindizes, sie verfolgen spezielle Strategien. Beliebt sind Strategien, die auf Aktien mit hohen, möglichst stabilen und steigenden Dividenden setzen.
Templeton bringt zwei ETFs mit dem Fokus auf Aktien guter Qualität mit hohen, beständigen Dividenden auf den Markt. Ein ETF bildet die Performance eines von Templeton entwickelten breiten europäischen Dividendenindex nach, ein anderer bildet einen globalen Dividendenindex nach. Ein anderer ETF bilden einen globalen Index nach, der auf Aktien setzt, denen eine besondere Verantwortung bei Umwelt und sozialen Aspekten beigemessen wird. Ein vierter ETF setzt auf einen Index für große und mittelgroße US-Aktien. Die Fonds sollen nach Angabe von Templeton zwischen 0,25 und 0,45 Prozent im Jahr an laufenden Gebühren kosten.

Immer mehr Fondhäuser bieten solche nicht mehr nur von Menschenhand gesteuerten Produkte an. Neben den klassischen Indexprodukten, den börsengehandelten Indexfonds, den ETFs, werden auch diese Art aufgebesserter Indexfonds gefragter. So ist der ETF-Markt heute bereits über vier Billionen US-Dollar schwer. Auch dem Segment der Smart-Beta-Produkte gestehen die Anbieter hohes Potenzial zu: Gerade in Europa macht das Segment erst weniger als ein Zehntel des 570 Milliarden Euro großen ETF-Vermögens aus. Binnen fünf Jahren halten Experten in Europa eine Verdopplung für möglich.

Die Smart Beta ETFs treten an, mehr Ertrag als Indexprodukte abzuwerfen bei geringeren Kursschwankungen. Dennoch sind diese smarten ETFs mit laufenden Kosten von 0,25 bis 0,5 Prozent der Anlagesumme im Jahr deutlich preiswerter als klassische Fonds, die das Doppelte bis Dreifache kosten.
Auch einer der direkten Konkurrenten Templetons in Deutschland, das Fondshaus mit US-Wurzeln Fidelity, hat bereits im Frühjahr Smart Beta ETFs auf den deutschen Markt gebracht. Fidelity gilt ebenfalls wie Templeton als klassischer aktiver Fondsanbieter und betont gleichfalls, die „Expertise des aktiven Managements zu nutzen und sich so von der Konkurrenz abheben“ zu wollen, hatte Mick King, ETF-Chef Fidelitys zur Markteinführung betont. In das margenschwache Massengeschäft mit klassischen ETFs wollen die Neulinge dagegen nicht einsteigen.

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