Gbureks Geld-Geklimper

Kursraketen für später gesucht

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Seitwärtsbewegung mit Folgen

Welche Aktien die Analysten lieben

Damit sind wir bei insgesamt 160 Aktien angelangt. Hinzu kommen noch unzählige aus General und Entry Standard sowie sonstige mit derart dünnen Börsenumsätzen, dass ihre Kurse alles andere als effizient sein können. Schon unter den 160 Aktien dürfte nur ein Bruchteil dauerhaft im Visier der Analysten sein, weil es sich nicht lohnt, sie zu verfolgen. Das heißt, ihre Kursentwicklung bleibt weitgehend dem Zufall überlassen – oder eben der Angst und der Gier. Um diesen Effekt auszuschalten oder wenigstens zu dämpfen, lassen die Manager kleiner und mittlerer Aktiengesellschaften wie aus Anlass der eingangs erwähnten jährlichen DVFA-Konferenz ihre Muskeln spielen. Die es tun, verschaffen sich bei institutionellen und privaten Anlegern einen Vorsprung. Insofern dürfte besonders unter ihnen die eine oder andere kommende Kursrakete zu finden sein. Wer diese Aktien kennenlernen will, klickt im Internet dvfa.de an, dann Konferenzen und Foren, Small Cap Forum/Frühjahrskonferenz und scrollt nach unten, wo alle Namen auftauchen.

Die Vorarbeit anderer kann für Anleger von Nutzen sein

Das ist eine von mehreren Methoden, um auf interessante Aktien zu stoßen, die man vorsorglich schon jetzt ins Visier nehmen sollte, um sie später zu kaufen, wenn - womöglich im Zuge einer allgemeinen Abwärtsbewegung - auch ihre Kurse für kurze Zeit Federn lassen sollten. Bei dieser Methode verlässt man sich darauf, dass die Initiative der Manager von Aktiengesellschaften in Verbindung mit positiven Analystenurteilen auf Dauer gut für die kommende Kursentwicklung sein dürfte. Also auf die Vorarbeit anderer. Um gleich einige Aktien zu nennen, die während der DVFA-Konferenz diesbezüglich besondere Aufmerksamkeit erregten: aap Implantate, Alphaform, bmp media, con.don Daldrup, Francotyp-Postalia, ifa systems, Manz, Nanogate und Sanochemia.
Sich auf die Vorarbeit anderer zu verlassen, gelingt nicht immer. Beispiel Fonds: Ein Fondsmanager einschließlich des ihm zuarbeitenden Analystenstabs mag noch so gute Arbeit leisten. Geht es an den Börsen allerdings abwärts und geraten Anleger in Panik, zwingen sie mit der massiven Rückgabe von Fondsanteilen auf niedrigem Kursniveau ihre Fondsmanager, Aktien zur Unzeit zu verkaufen. Umgekehrt, wenn an der Börse Euphorie vorherrscht, zwingen Anleger ihre Fondsmanager, indem sie ihnen Geld nur so zuschaufeln, zu Aktienkäufen auf hohem Kursniveau.

Daran und dementsprechend an Übertreibungen nach oben wie nach unten wird sich nichts ändern, solange es Börsen gibt. Und wenn Kurse – bei allem kurzfristigen Hin und Her – tendenziell seitwärts gerichtet sind wie zurzeit der Durchschnitt der 30 Dax-Aktien, ist der Ausbruch aus der Seitwärtsbewegung erfahrungsgemäß so gut wie programmiert – je später, desto heftiger. Nach oben oder nach unten? Falls EZB-Chef Mario Draghi den Geldhahn noch einmal massiv aufdreht, ist nach oben noch etwas Luft. Falls er allerdings nach wie vor nur auf die Kraft seiner Worte baut, dürften Börsianer ihm das für übel nehmen und zu umfangreichen Aktienverkäufen schreiten. In beiden Fällen empfiehlt sich für Anleger das Abwarten – nicht zuletzt im Bewusstsein, dass es genug Aktien aus der zweiten, dritten und vierten Reihe gibt, die man später immer noch zu günstigen Kursen kaufen kann und die das Zeug zu Kursraketen in sich haben.

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