Geldanlage Prost! Bier-Aktien mit leckerer Dividende

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Bierkonzerne in Übernahme-Laune

Über diese Biermarken spricht das Netz
Die Veranstalter des Oktoberfests rechnen damit, dass dieses Jahr wohl wieder sechs Millionen Liter Bier durch den Zapfhahn laufen werden. Nicht nur auf der Wiesn, auch im Internet ist der Gerstensaft ein viel diskutiertes Thema. Das Online-Tool "Web-Analyzer" hat ausgewertet, welche Biermarken im Netz besonders beliebt sind. Dabei wurde nicht nur die Anzahl der Kommentare ausgewertet, sondern auch, ob sie positiv oder negativ waren. Hier das Ranking: Quelle: dpa
Platz 5Die Brauerei aus der Eifel, Bitburger, landet auf dem letzten Rang. In den vergangenen vier Wochen gab es 1000 Einträge im Social Web. Quelle: obs
Platz 4Veltins gelangt zwar durch die Anzahl der Kommentare, nämlich 1200, nur auf Rang vier. Dafür gibt es aber auch auffällig wenig Gemecker: Auf eine negative Erwähnung kommen bei den Sauerländern gleich acht positive. Quelle: obs
Platz 3Den Bronze-Rang in punkto Netzbekanntheit sichert sich Beck's mit 3000 Erwähnungen. Allerdings kommen die Bremer nur auf ein Positiv-Negativ-Verhältnis in den Kommentaren von 1,5 zu 1. Quelle: AP
Platz 2Mit insgesamt knapp 3400 Treffern landet Krombacher auf dem zweiten Platz im Social-Media-Ranking. Beim Verhältnis der eindeutig positiven zu den klar negativen Äußerungen in den deutschsprachigen sozialen Medien liegt Krombacher hingegen gleichauf mit dem Sieger... Quelle: obs
Platz 1...und der heißt Warsteiner. Die Pils-Marke verzeichnete die meisten Erwähnungen auf Facebook, Twitter und Co. Rund 4400 Mal wurde in den vergangenen vier Wochen im Web über die Brauerei gesprochen. Krombacher und Warsteiner kommen beide auf fünf positive Einträge für jeden negativen. Quelle: dpa

Wer auf Kursgewinne nicht ganz verzichten mag, der muss sich an der Börse nach den großen Bier-Konzernen umsehen. Beispielsweise Anheuser Busch InBev. Der belgisch-brasilianische Konzern ist die größte Brauereigruppe der Welt, rund 400 Millionen Hektoliter Bier verkauft das Unternehmen weltweit. Mehr als 200 Biermarken gehören zu der Gruppe, auch in Deutschland gehören mit Beck’s, Hasseröder oder Franziskaner Weißbier einige Schwergewichte der Branche ins belgisch-brasilianische Portfolio.

Gelistet ist das Unternehmen an der Brüsseler Euronext-Börse. Seit Mitte 2012 entwickelt die Aktie sich allerdings eher seitwärts und notiert aktuell bei 64 Euro. Der letzte große Kurssprung gelang Ende Juni des vergangenen Jahres, als bekannt wurde, das Anheuser Busch InBev die Grupo Modelo komplett übernehmen würde, den Hersteller der beliebten mexikanischen Biermarke Corona. Vor knapp zwei Wochen reichte das US-Justizministerium allerdings eine Klage gegen die geplante Übernahme ein – die amerikanischen Kartellwächter fürchten die zu große Preismacht des Biergiganten. Es sei zu erwarten, dass US-Verbraucher deutlich mehr für ihr Bier zahlen müssten.

Welche deutsche Brauerei wem gehört
Radeberger Pilsner, Jever, Schöfferhofer Weizen und diverse Sorten Kölsch: Diese beliebten Marken sind unter dem Dach der Radeberger Gruppe KG vereint. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main ist Deutschlands größte Privat-Brauereigruppe. Sie produziert an 14 Standorten in Deutschland Bier sowie alkoholfreie Getränke wie Selters und gehört zum Familienunternehmen Oetker. Quelle: dpa
Was haben Diebels, Becks, Haake-Beck und Hasseröder gemeinsam? All diese Marken werden unter dem Dach der Anheuser-Busch InBev (AB-Inbev NV) produziert. Die Inbev ist - gemessen am Absatzvolumen – die größte Brauereigruppe der Welt, die Inbev Deutschland ist hierzulande das zweitgrößte Brauereiunternehmen. Der Mutterkonzern mit Sitz in Belgien beschäftigt mehr als 120.000 Mitarbeiter und ist mit etwa 300 Marken in über 140 Ländern vertreten. Quelle: dpa
Drei Biermarken, eine Brauerei: Die Bitburger Holding GmbH ist die Dachgesellschaft der deutschen Bitburger Getränkegruppe. Hervorgegangen aus der Bitburger Brauerei zählt sie zu den führenden Getränkeherstellern in Deutschland. Bedeutendste Marken des Unternehmens sind Bitburger Premium Pils und König Pilsener, sowie Licher und das Köstritzer Schwarzbier. Quelle: dpa
Unter diesem Dach wird einiges zusammengebraut: Die 2002 gegründete Brau Holding International GmbH & Co. KGaA ist ein Joint Venture der Schörghuber Unternehmensgruppe (50,1 Prozent) mit der niederländischen Heineken N.V. (49,9 Prozent). Der Verbund regionaler Brauereien ist eine der größten deutschen Brauereigruppen. Ihre drei Säulen sind die Paulaner Brauerei Gruppe, die Kulmbacher Gruppe sowie die Südwest Gruppe mit Fürstenberg, Hoepfner und Schmucker. Quelle: dpa
Die Brauerei-Gruppe Oettinger Brauerei GmbH hat fünf Standorte in Deutschland: Gebraut wird in Oettingen, Gotha, Mönchengladbach und Braunschweig. Zurzeit werden insgesamt etwa 1135 Mitarbeiter beschäftigt. Alle Braustätten haben zusammen eine Kapazität von zehn Millionen Hektolitern. Quelle: ZB
Auch die Haus Cramer Gruppe mit den Marken Warsteiner, Paderborner, König Ludwig Herforder und Frankenheim zählt zu den ganz Großen in Deutschland - und international. Allein die Marke Warsteiner wird in mehr als 60 Länder der Welt exportiert. Quelle: obs
Die Krombacher Privatbrauerei mit Sitz in Kreuztal, NRW, heißt mit vollen Namen Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG. Zu den bekannten Marken zählen das Krombacher Pils, Eichener, Rollinck und das Biermixgetränk Cab. 2006 übernahm Krombacher die Markenrechte für „Schweppes“ in Deutschland und Österreich. Quelle: dpa

Das amerikanische Urteil schickten die Anheuser Busch InBev-Aktie auf Talfahrt, mehr als acht Prozent hat das Papier seit dem eingebüßt. Analysten sehen darin eine gute Einstiegsmöglichkeit für Anleger. Philip Morrisey von der Berenberg Bank sieht den Kursrückgang trotz der Unsicherheiten über die Übernahme als Kaufgelegenheit. Die Reaktion des Marktes sei übertrieben, da das Unternehmen den Kauf mit Hilfe von Zugeständnissen an das US-Justizministerium noch erreichen könne, schrieb Morrisey in einer aktuellen Studie.

Etwas pessimistischer sind die Analysten der Citigroup, sie senkten das Kursziel von 76 auf 72 Euro. Die Unsicherheiten über die Übernahme-Entwicklung könnten den Kurs der Aktie kurzfristig belasten.  Grundsätzlich werden die Übernahmepläne allerdings positiv bewertet. Während der Biermarkt in Deutschland und Europa gesättigt ist und die großen Anbieter versuchen, über niedrigere Preise ihre Marktanteile zu erhöhen, geht der Absatz in den Schwellenländern nach oben.

Auf zu neuen Ufern

Von dieser Entwicklung will auch ein anderer Bier-Gigant profitieren: Der britische Brauerei-Konzern SAB Miller. Das Unternehmen zählt nach Anheuser Busch InBev zu den weltweit größten Brauereien. Auch das in Deutschland beliebte Pilsner Urquell gehört ins Marken-Portfolio. Erst Anfang des Monats kündigte der Konzern an, in China insgesamt sieben Brauereien zuzukaufen. Der Deal dürfte auch der Aktie noch mal Schwung verleihen, denn die Volksrepublik gehört aktuell zu den am stärksten wachsenden Biermärkten der Welt. Innerhalb der letzten zwei Monate legte das Papier um satte elf Prozent zu.

Auch den dänischen Carlsberg-Konzern zieht es ins Ausland. Vor allem die Marke Tuborg gilt als Zukunftstreiber, das etwas herbere Bier wird in Asien immer beliebter. Der niederländische Braukonzern Heineken hat sich dagegen in Thailand nach Übernahmemöglichkeiten umgesehen. Mit der Übernahme der Asia Pacific Brewery (APB) holten sich die Niederländer auch das beliebte thailändische Tiger-Bier ins Portfolio.

Grundsätzlich gilt: Bierkonzerne, die in den Schwellenländern expandieren, könnten eine gute Chance haben, die Verluste auf den „alten“ Absatzmärkten auszugleichen. Das sollten auch Anleger im Hinterkopf behalten. Denn da die Übernahmen oft von kartellrechtlichen Streitigkeiten begleitet werden, kann es schnell zu Kursschwankungen kommen, die sowohl lukrative Ein-als auch Ausstiegschancen bieten.

In diesem Sinne: Ein Prosit auf die Bier-Aktie!   

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