Geldanlage Die besten Aktien der Welt

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Aktien von Fresenius sind Quelle: dapd

In den Ranglisten können Anleger sehen, bei welchen Aktien Kursgewinne auf die meist vergängliche, in jedem Fall aber nicht beliebig steigerbare Beliebtheit an der Börse zurückgehen und welche Firmen nachhaltig wachsen.

Am besten veranschaulicht die Unterschiede ein Beispiel aus dem Dax: Auf den ersten Blick sind ThyssenKrupp und Fresenius gleich attraktiv: Beide schufen seit 2006 einen Gesamtwertzuwachs von rund 15 Prozent pro Jahr, zusammengesetzt aus Kursgewinnen und Dividenden. Nur geht bei ThyssenKrupp die gesamte Wertsteigerung auf die gestiegene Bewertung des Unternehmens an der Börse zurück, während dieser Faktor bei Fresenius rückläufig war.

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Das bedeutet: Bei Fresenius bezahlen die Anleger für den Euro Umsatz und Gewinn heute sogar vier Prozent weniger als 2006. Der Kursanstieg von Fresenius ist also besser fundamental untermauert und beruht weniger auf einer höheren Bewertung des Unternehmens durch die Börse.

Die Analyse war in den vergangenen Jahren für Anleger schon bares Geld wert: So warnten Stelter und seine Kollegen im Jahr 2000 vor zu hohen Bewertungen, gaben dann aber 2004 das Signal zum Einstieg, als sie erklärten, dass viele Aktien unter ihrem fundamentalen Wert gehandelt würden. Nach der Dax-Rally auf über 8000 Punkte erklärten sie 2007, Gewinne und Margen vieler Unternehmen seien kaum mehr steigerbar. Auch 2010 mahnte der BCG-Report zur Vorsicht: „Die Erholung ist noch nicht nachhaltig.“

Auch derzeit bleiben die BCG-Analysten skeptisch. „2008 war eine Zeitenwende“, sagt Stelter. Von 1982 bis 2007 herrschte ein säkularer Bullenmarkt, getrieben von der Globalisierung, der Industrialisierung der Schwellenländer und billigem Geld. Die Zinsen sanken, der Zugang zu Krediten wurde einfacher, die Regularien und Bonitätsansprüche der Banken immer laxer. Das alles ist vorbei. BCG-Simulationsrechnungen auf Basis eigener Daten und solcher des IWF lassen in den kommenden Jahren nur ein durchschnittliches Weltwirtschaftswachstum von zwei Prozent erwarten; in den vergangenen 25 Jahren lag es im Schnitt bei fünf Prozent.

Ausgerechnet Umsatzwachstum aber, das zeigen die BCG-Analysen, ist der wichtigste Werttreiber für Aktien. Je länger der Betrachtungszeitraum, desto weniger fallen die anderen Werttreiber ins Gewicht. „Die Bewertung beliebter und daher teurer Aktien nähert sich langfristig der Bewertung der Masse der anderen Papiere immer wieder an“, erklärt BCG-Berater Plaschke, „auch die Werttreiber Schuldenabbau, Aktienrückkäufe und Optimierung der Gewinnmarge lassen sich nicht beliebig lange betreiben.“

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