Geldanlage Chancen und Risiken der Dax-30-Werte

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Die Favoriten für 2012


SAP Logo Quelle: dpa

Nahezu stagnieren dürften dieses Jahr auch die Gewinne der 30 Dax-Unternehmen gegenüber dem Vorjahr. Prognosen gehen derzeit von einem Ertragszuwachs von sechs Prozent aus. Die ein oder andere Abschreibung auf Staatsanleihen hier, nicht kalkulierte Abwertungen auf zu teuer gekaufte Töchter dort – der unterstellte leichte Zuwachs könnte schnell dahinschmelzen. So lag etwa das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis der Deutschen Telekom 2011 am vergangenen Mittwoch noch bei 13; nach der Veröffentlichung der echten Zahlen am Tag darauf schnellte es auf sagenhaft teure 68.

Selbst wenn man die wackligen Prognosen für Gewinne und Mittelzuflüsse für bare Münze nimmt, so bewegen sich die Dax-Unternehmen derzeit nur auf dem Schnitt der vergangenen Jahre. Gemessen am durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis seit 2006, hat der Dax noch acht Prozent Luft, so denn 2012 die Analystenschätzungen im Durchschnitt besser zutreffen sollten als 2011; gemessen am Verhältnis von Barzuflüssen aus den laufenden Geschäften der Unternehmen, stößt der Dax schon an seine Grenze: Diese geben nur noch einen Kurszuwachs von drei Prozent her.

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Das sind die Durchschnittswerte. Bei einzelnen Papieren jedoch lohnt es sich, auf weitere höhere Zuwächse zu setzen. Favoriten bleiben SAP oder Daimler, deren Kursanstiege von deutlich verbesserten Geschäftsaussichten untermauert sind. Das ist längst nicht bei allen Dax-Werten der Fall – bei den Versorgern zum Beispiel nicht.

SAP schrieb 2011 Rekorde: Gewinn plus 90 Prozent auf gut 3,4 Milliarden Euro, bei einem Umsatzplus von 14 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro. Trotz der konjunkturellen Unsicherheiten winkt Wachstum, weil neue Produkte, wie etwa die Datenbank Hana, einen Extraschub geben dürften. Auch Daimler schaffte mit einem Jahresüberschuss von mehr als sechs Milliarden Euro einen Rekord – den die Stuttgarter in diesem Jahr zumindest halten dürften.

BASF, Henkel oder Linde sind vor allem langfristig aussichtsreich, ihren Anteil im Depot jetzt schon weiter zu erhöhen macht aber wegen schon überdurchschnittlicher Bewertung erst bei Kursrückschlägen Sinn.

Zum Teil können Investoren über Zertifikate mehr verdienen als mit den Aktien selbst, besonders dann, wenn Aktien sich wenig bewegen dürften, wie etwa eine Siemens. Anleger bauen mit Zertifikaten auch ein Sicherheitspolster auf – für den Fall, dass die plötzlich aufgeflammte Euphorie für Aktien nachlassen sollte und die Tausende an Milliarden der Notenbanken von den Märkten zurück auf die Bilanzen geholt würden.

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