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In der Summe weniger Risiko

Ein VW Quelle: dpa

Wer hingegen Aktien aus der selben Branche kauft (Daimler, BMW, VW und MAN) muss damit rechnen, dass deren Kurse zeitgleich steigen oder fallen. Schnell macht der Wert des Depots dann in kurzer Zeit große Sprünge. Auch Aktien aus unterschiedlichen, aber doch generell konjunkturabhängigen Branchen – etwa BASF, Siemens und ThyssenKrupp – entwickeln sich über mehrere Jahre in die gleiche Richtung.

„Wir wollen mehr Risiken, aber in der Summe weniger Risiko“, beschreibt Anleihenspezialist Sven Lang von Swiss & Global Asset Management seinen Ansatz. Die Fondsgesellschaft ist für den Fonds JB Absolute Return Bond verantwortlich, der mit Anleihen und Währungen in jeder Marktlage Gewinn machen will. „Dafür setzen wir auch auf negative Korrelationen innerhalb von Märkten und zwischen Märkten.“

Selbst ein guter Risikomix schützt natürlich nicht komplett vor Verlusten. Auch ganz verschiedene Anlageklassen können gleichzeitig in den Keller gehen, etwa wenn Investoren, deren Kredite gekündigt wurden, schlagartig alles zu Geld machen.

In besonders unsicheren Zeiten kann es daher sinnvoll sein, sich direkt vor Kursstürzen zu schützen. „Wir versuchen, weder dauerhaft noch vorübergehend Verluste zu machen“, beschreibt Frank Fischer, Fondsmanager des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen, seinen Ansatz.

Seit dem Frühjahr 2009 ist der Wert des Fonds fast ununterbrochen gestiegen – insgesamt um 125 Prozent. Selbst zwischen Juli und September 2011, als der Dax rund 30 Prozent verlor, legte Fischers Fonds ein paar Prozentpunkte zu.

Welche deutschen Unternehmen an die Börse drängen
Eine Werbung für Evonic Industries Quelle: AP
Energiesparlampen werden bei Osram in Verkaufsverpackungen abgepackt Quelle: dpa
Ein Containerschiff der Hapag-Lloyd-Reederei Quelle: AP
Ein Schild des Versicherungskonzerns Talanx in Hannover vor der Konzernzentrale Quelle: dapd
Ein Kolben für PKW-Dieselmotoren von der Firma Kolbenschmidt Pierburg Quelle: Pressebild
Katalysatoren Quelle: obs
Chips des Herstellers Lantiq Quelle: Pressebild

Mischdepots mit 30% Aktien, 30% Anleihen, 25 % Gold und 15% Tagesgeld haben um 27,3% zugelegt

Wie das geht? Fischer sagt, er versuche, gegen den Strom zu schwimmen. „Wenn der Markt depressiv ist und keiner Aktien will, dann kaufen wir. Wenn der Markt in Superlaune ist und alle Aktien kaufen, dann verkaufen wir“, sagt Fischer.

Fischers antizyklischer Ansatz allein reicht aber nicht, um den stetigen Wertzuwachs zu erklären. Was hinzukommt: Er sichert seinen Fonds ab – und hat dabei ein gutes Händchen bewiesen. Zur Absicherung nutzt Fischer Termingeschäfte (Future), die ihm das Recht einräumen, einen Aktienkorb (zum Beispiel den Dax) zu einem heute festgezurrten Preis zu verkaufen.

Fällt der Dax, steigen seine Termingeschäfte im Wert. Mit diesem Gewinn kann er Verluste, die er mit Aktien aus dem Fonds gemacht hat, dann ausgleichen.

Ende Juli 2011 hatte Fischer 80 Prozent seiner Aktien über Futures abgesichert. Als die deutschen Aktienindizes dann im August und September um rund 30 Prozent einbrachen, legte der Wert der Futures spiegelbildlich zu. Fischer war vor den Verlusten diesmal geschützt.

Auch aktuell investiert der Fondsmanager lieber nur mit angezogener Handbremse. Vor allem in den USA sind ihm die Investoren schon wieder zu optimistisch. „Noch hält sich die allgemeine Zuversicht in Deutschland in Grenzen, aber die Risiken steigen auch hier“, sagt Fischer.

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